Die Spielregeln beim Eishockey und Aufgaben der Offiziellen (Schiedsrichter)

Eishockey erfreut sich großer Beliebtheit, ob als Fan oder Spieler. Man spielt in einer speziellen Schutzausrüstung; dabei wird die der Feldspieler von der Ausrüstung des Torwarts unterschieden. Das Eishockey Spielfeld ist optisch in mehrere Bereiche unterteilt; die Markierung erfolgt durch Punkte und Linien. Lesen Sie über die Spielregeln des Eishockey und informieren Sie sich über die Aufgaben der Offiziellen.

Von Kathrin Schramm

Dauer eines Eishockeymatches

Das Eishockeyspiel besteht aus drei Spieleinheiten mit je 20 Minuten. Dazwischen liegen jeweils 15 Minuten Pause. Bei Spielunterbrechungen wird die Uhr gestoppt, deshalb differieren Brutto- und Nettospielzeiten meist stark voneinander.

Als Zuschauer sollte man für den Besuch eines Eishockeyspiels gut zwei bis zweieinhalb Stunden einplanen.

Ziel des Spiels

  • Ziel des Spiel ist es, Tore dadurch zu erzielen, mit dem Puck ins gegnerische Tor zu treffen.
  • Die Mannschaft mit der höheren Punktzahl gewinnt das Spiel.

Im Unterschied zum Fußball sind beim Eishockey keine Eigentore möglich. Als Torjäger gilt in einem solchen Fall der Spieler der gegnerischen Mannschaft, der den Puck zuletzt berührt hat.

Eishockeyspiel - Schiedsrichter von hinten klar zu erkennen, mehrere Spieler unscharf auf dem Eis
Eishockeyspiel - Schiedsrichter von hinten klar zu erkennen, mehrere Spieler unscharf auf dem Eis

Wann ein Tor gültig ist

Damit ein Tor gültig ist, muss der Puck die Torlinie komplett überqueren. Der Schiedsrichter muss den Puck komplett hinter der Torlinie gesehen haben. Im Zweifelsfall wird das Tor nicht gewertet. Dem Schiedsrichter ist es gestattet, sich anhand einer Videoaufzeichnung rückzuversichern.

Im Verlauf des Spiels darf der Puck mit dem Schlittschuh bewegt werden, jedoch ist ein mit dem Schlittschuh erzieltes Tor ungültig. Eine Ausnahmeregelung erklärt jedoch ein Tor für gültig, wenn der Spieler passiv vom Puck am Schuh getroffen wurde, selbst keine Initiative übernimmt, und es durch den Abprall zu einem Tor kommt. Dieses Tor ist gültig.

Puckführung

Ebenfalls nicht erlaubt ist es, den Puck mit stark erhobenem Stock zu spielen. Als Bemessungsgrundlage dienen die Latte oder die Schulterhöhe.

Bein und Schläger eines Eishockeyspielers mit Puck
Bein und Schläger eines Eishockeyspielers mit Puck

Es ist jedoch erlaubt, den Puck mit der Hand zu stoppen und wegzuschlagen. Innerhalb des eigenen Verteidigungsdrittels darf der Puck von Hand an einen Mitspieler der eigenen Mannschaft weiter gereicht werden. In der neutralen Zone und im Angriffsdrittel jedoch sind solche Handpässe verboten.

Zu Strafen führt es, wenn der Puck mit der Hand umfasst und geworfen wird. Das Spiel wird unterbrochen, wenn der Torhüter durch einen abgeschossenen Puck an der Maske getroffen wird.

Folgt jedoch unmittelbar auf den Treffer an der Maske ein Nachschuss mit dem Ergebnis eines Tors, so zählt dieses Tor als regulärer Treffer. Dies gilt nicht, wenn der Schiedsrichter das Spiel bereits vorab unterbrochen hat.

Die Offiziellen: Aufgaben der Eishockey-Schiedsrichter

Einige der beim Eishockey tätigen Personen tragen die Bezeichnung "die Offiziellen". Dies selbst ist eine höchst offizielle Bezeichnung und keineswegs nur im umgangssprachlichen Gebrauch zu hören. Die Offiziellen

  • regeln den Spielverlauf und
  • sind für eine reibungslose Abwicklung zuständig.

Zu ihnen zählen auch die Schiedsrichter. Beim Eishockeyspiel sind grundsätzlich mehrere Schiedsrichter im Einsatz. Sie sind wiederum eingeteilt in die Unterkategorien der On-Ice-Offiziellen und der Off-Ice-Offiziellen.

Beine eines Eishockey Schiedsrichters mit Schlittschuhen auf dem Eis und Puck in der Hand
Beine eines Eishockey Schiedsrichters mit Schlittschuhen auf dem Eis und Puck in der Hand

On-Ice-Offizielle

Bei den On-Ice-Offiziellen handelt es sich um

  • einen Referee, den Hauptschiedsrichter, und
  • zwei Linesmen, die Linienrichter.

In manchen niedriger eingeordneten Spielklassen sind auch Spiele mit nur zwei Schiedsrichtern, aber ohne Linienrichter zu finden. In höherklassigen Spielen, wie zum Beispiel in der NHL, auf internationaler Ebene oder bei wichtigen Play-off Spielen der großen europäischen Ligen, gibt es mitunter auch den Einsatz von zwei Schiedsrichtern und zwei Linienrichtern.

Schiedsrichter

Dem Schiedsrichter obliegt es, die allgemeine Aufsicht über das Spiel zu führen. Zudem kontrolliert der die Spieler und die anderen Offiziellen. Die Linienrichter dagegen achten auf Linienverstöße wie das Abseits und das Icing und kommen bei den Bullys zum Einsatz.

Das Bully wird vom Hauptschiedsrichter - oder den Hauptschiedsrichtern - nur zu einem Drittelbeginn übernommen oder auch nach einem erzielten Tor. Beim Eishockey haben die Schiedsrichter und die Linienrichter einen großen Einfluss auf das Spiel.

Es kommt ihnen eine noch wesentlich größere Bedeutung zu als ihren Vertretern beim Fußball. Durch die Verhängung von Strafzeiten können Sie unmittelbaren Einfluss auf das Spiel nehmen.

Off-Ice-Offizielle

Neben den Schiedsrichtern gibt es noch weitere Offizielle, die Off-Ice-Offiziellen. Auch sie übernehmen verschiedene Funktionen eines Schiedsrichters. Hier sind

  • der Spielzeitnehmer
  • der Punktrichter
  • der Video-Torrichter
  • zwei Strafbankbetreuer und
  • zwei Torrichter

im Einsatz. Auch der Stadionsprecher erfüllt eine wichtige Aufgabe. Lediglich in der DEL wird auf den Einsatz des Torrichters verzichtet. Die Aufgabe des Video-Torrichters übernimmt hier der Stand-By-Schiedsrichter.

Gerade bei der sehr schnellen und mitunter sehr aggressiven Spielweise des Eishockeys ist der strenge Einsatz von Schiedsrichtern sehr wichtig. Sie halten das Spiel in einem Rahmen, der sich auf sportliche Leistungen konzentriert und dem Überborden möglicher negativer Emotionen während eines stressreichen Spielverlaufs keinen Raum lässt. So erfüllen die Schiedsrichter eine wichtige Funktion zum Schutze und auch zum Selbstschutz aller Beteiligten.

Eishockey Spieler beim Turnier oder Training in Eishalle
Eishockey Spieler beim Turnier oder Training in Eishalle

Wichtige Eishockey-Begriffe

Das Eishockey ist ein sehr attraktiver, kämpferischer und mitreißender Sport. Für Zuschauer ist es besonders aufgrund seines schnellen Handlungs- und Spielverlaufs so interessant. Die Beherrschung der Schlittschuhe und der Schläger sowie raffinierter Spieltaktiken machen es zu einem kurzweiligen Vergnügen für den Zuschauer.

Damit Sie beim nächsten Eishockeyspiel noch besser verstehen, was auf dem Spielfeld im Moment stattfindet und vom Stadionsprecher angesagt wird, geben wir Ihnen gern ein paar Erklärungen zu den wichtigsten Eishockey-Begriffen.

Bully oder Face-off

Als Bully wird der Anstoß bezeichnet, mit dem das Spiel nach einer Unterbrechung wieder angepfiffen wird. Der Bully findet grundsätzlich von einem der neun Bullypunkte aus statt. Zu Beginn eines Spieldrittels erfolgt der Bully immer vom Bullypunkt an der Spielfeldmitte.

Abseits oder Offside

Ähnlich wie beim Fußball gibt es auch beim Eishockey eine Abseits-Regelung. So darf der Puck beim Schuss auf das gegnerische Tor die blaue Line zur Angriffszone hin nur vor einem Spieler der eigenen Mannschaft überschreiten. Ist ein Spieler der angreifenden Mannschaft bereits vor dem Puck in der Anngriffszone, so befindet er sich im Abseits.

Torraumabseits

Der Torraum ist sichtbar halbkreisförmig um das Tor markiert. Er darf von Spielern der gegnerischen Mannschaft erst dann betreten werden, wenn sich auch der Puck im Torraum befindet.

Befindet sich ein Spieler im Torraumabseits, so wird ein erzieles Tor als ungültig erklärt. Dies ist nur dann nicht der Fall, wenn die Spielkonstellation, beispielsweise durch das Hereindrängen von Gegenspielern, es dem Spieler unmöglich macht, den Torraum zu verlassen.

Eishockeyspieler auf Feld in Ausrüstung
Eishockeyspieler auf Feld in Ausrüstung

Unerlaubter Weitschuss oder Icing

Es gibt gewisse Regelungen, in welchen Zonen der Puck berührt oder abgespielt werden muss. Werden diese nicht eingehalten, sondern wird der Puck beispielsweise hoch gespielt, so dass er die vorgeschriebenen Zonen einfach überfliegt, so wird der Schuss als ungültig erklärt.

Powerplay

Die Taktik des Powerplay wird dann verfolgt, wenn die Mannschaft dem Gegner zahlenmäßig überlegen ist. Dies ist meist dann der Fall, wenn gegnerische Spieler Strafpausen auf der Strafbank absitzen müssen.

Diesen Zeitraum nutzt die zahlenmäßig überlegene Mannschaft aktiv dazu, sich durch tatktische Schachzüge und ein besonders schnelles, aggressives Spielverhalten in der gegnerischen Verteidigungszone zu etablieren, und sich so gute Voraussetzungen für einen Torschuss zu schaffen.

  • Jürg Schafroth 1007 Spiel- und Übungsformen im Eislaufen und Eishockey, Hofmann, Schorndorf, 2000, ISBN 3778062743
  • Stephan Müller Deutsche Eishockey Meisterschaften, Books on Demand Gmbh, 2000, ISBN 3831109974
  • Joachim Schweer und Dino Reisner Die Geschichte der Eishockey-WM. Von 1920 bis heute, Agon Sportverlag, 1996, ISBN 3897840383
  • Zdenek Pavlis Eishockey Grundlagen, Meyer & Meyer, 2003, ISBN 3891249365
  • Horst Eckert Eishockey Guide, Copress, 2002, ISBN 376790800X
  • Peter Kränzle und Margit Brinke Eishockey verständlich gemacht, Copress, 2003, ISBN 376790554X
  • Gregor Schöner und Sabrina Kuffer Eishockey: Rasanter Sport auf Eis, Kinderleicht Wissen, 2007, ISBN 3867510067
  • Oliver Stoll und Klaus Schröder Mentaltraining im Eishockey: Ein Handbuch für Trainer und Spieler, Feldhaus, 2008, ISBN 3880205175
  • Markus Keil und Jürgen Weineck Optimales Eishockeytraining: Das Konditionstraining des Eishockeyspielers, Spitta, 2005, ISBN 3938509031
  • Patrick Reichelt Superliga DEL. Die Chronik der Deutschen Eishockeyliga, Agon, 2004, ISBN 3897842475
  • Jojo Capla Vom Eislauf zum Eishockey: Grundlagen - Lehrmethoden - Übungsformen - Ratschläge - Erklärungen - Erzählungen, Wero Press, 2004, ISBN 3937588019

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