Tipps für Wakeboarding-Anfänger

Sind Sie auch fasziniert vom Wakebaording, dieser neuen und so spielerisch leicht aussehenden Trensportart? Möchten Sie es gerne selbst einmal versuchen? Dann wünschen wir Ihnen vor allem viel Spaß. Doch auch ein gutes Durchhaltevermögen ist gefragt, denn gerade am Anfang des Wakeboardens stehen viele Stürze ins Wasser auf dem Programm. Ein paar Tipps für Einsteiger im Wakeboarding geben wir Ihnen gerne noch dazu.

Christian Steinfort
Von Christian Steinfort

Körperlich herausfordernd

Ganz wichtig: Unterschätzen Sie diese Sportart nicht, denn sie ist wesentlich anspruchsvoller als sie auf den ersten Blick aussehen mag. Das Wakeboarden erfordert

  • nicht nur eine extrem gute Körperbeherrschung,
  • einen ausgeprägten Sinn für Balance und Gleichgewicht, sondern auch
  • sehr viel Kraft und
  • eine gute Kondition.

Nebenbei sollten Sie auch noch ein möglichst guter Schwimmer sein, denn nur so können Sie die Phasen, die Sie zwangsläufig im Wasser verbringen, auch zur Erholung nutzen und verschwenden nicht bereits hier unnötig Ihre Kräfte.

Anfängerkurs absolvieren

Im Idealfall schließen Sie sich einem Anfängerkurs bei einer Wakebaording Schule an. Hier treffen Sie auf andere Sportler und Interessierte, die ebenfalls noch ganz am Anfang stehen und keine Grundkenntnisse oder erste Erfahrungen besitzen. In der Gemeinschaft fühlt man sich als absoluter Laie meist sehr gut aufgehoben und es macht Spaß, mit anderen gemeinsam zu lernen, Erfolge und Misserfolge zu teilen.

Theoretische Einführung

Nutzen Sie die theoretische Einführung, um sich mental der Sportart zu nähern. Spielen Sie geschilderte oder selbst erlebte Abläufe immer wieder im Kopf durch, und versuchen Sie, die richtigen Reaktionen und Bewegungen möglichst mental bereits zu automatisieren. Je mehr Sie sich damit beschäftigen, umso eher werden Sie in der Praxis ihren Wissensschatz abrufen und davon profitieren können.

Nehmen Sie Kritik Ihres Lehrers oder Trainers an und verstehen Sie diese als Hilfestellung. Versuchen Sie, das Gelernte so gut es geht umzusetzen.

Junge Frau mit blauem Helm beim Wakeboarden
Junge Frau mit blauem Helm beim Wakeboarden

Trockenübungen

Wenn bis zu Ihrer ersten Unterrichtseinheit noch Zeit bleibt, dann beginnen Sie bereits an Land damit, Ihren Gleichgewichtssinn zu schulen. Dies können Sie durch ganz einfache Übungen erreichen.

  • Balancieren Sie zum Beispiel auf einem Bein, versuchen Sie, so still als möglich zu stehen.
  • Oder machen Sie ruckartige Bewegungen, um diese in der Balance dann wieder abzufangen.
  • Schließen Sie die Augen, um die Übungen noch zu erschweren. Dies wird es Ihnen einfacher machen, später auf dem Board einen guten Stand zu haben.

Die Basics des Wakeboardings

Ob man sich das Wakeboarding nun selbst beibringt oder es professionell lernt - wichtig ist, dass man die Grundlagen versteht und beherrscht; anschließend kann man seine Technik perfektionieren.

Auf dem Bord stehen und fahren

Zunächst gilt es, sicher aufs Board zu gelangen und darauf zu stehen:

  1. Schwimmweste anziehen
  2. Im tiefen Wasser auf den Rücken legen, mit den Füßen in den Bindungen des Boards - der Fuß, mit dem man instinktiv den ersten Schritt machen würde, sollte vorne sein
  3. Wakeboard befindet sich senkrecht zum Wasser
  4. Das Seil nehmen, Arme dabei strecken
  5. Hacken in Richtung Po und Knie an die Brust ziehen
  6. Steigt das Board aus dem Wasser, langsam aufstehen
  7. Spitze des Boards durch Fußschwung in Richtung Boot bringen, Gewicht auf hinteren Fuß verlagern
  8. Perfekte Haltung: Hüfte über dem vorderen Fuß, Schultern über dem hinterem - Arme weiter gestreckt, Knie gebeugt halten

Das Wasser schneiden

Beherrscht man diese Grundtechnik, kann man sich am Schneiden des Wassers und der dadurch enstehender Boarddrehung versuchen.

  1. Hüfte und Schultern leicht vom Boot wegdrehen: am Griff der nach vorne zeigenden Seite nur leicht ziehen, mit den Fersen dafür stärker lenken
  2. Durch Belastung der Fersen und dem Halten des Seils auf Hüfthöhe Wakeboard leicht drehen
  3. Mit den Hacken lenken: Schultern und Hüfte in Richtung Welle drehen
  4. Mit den Zehenspitzen lenken: Hüfte über die Zehen drücken
  5. Nicht am Griff ziehen

Springen

Ein einfacher Sprung lässt sich folgendermaßen erzielen:

  1. Etwa 4 Meter aus der Heckwelle herauslenken, Zehen zeigen von der Welle weg
  2. Hüfte über die Zehen schieben und wieder in Richtung Welle fahren, dabei zunächst sanft lenken und umso spitzer, je mehr man sich dem Wellen-Höchstpunkt nähert
  3. Von der Heckwelle tragen lassen: Beine strecken, auf die Wellenspitze zufahren und das Seil auf Spannung halten
  4. Bei der Landung Knie wieder beugen, Gewicht gleichmäßig auf Zehen verteilen

In der Theorie mögen diese Schritte vielleicht einfach klingen, erfordern jedoch sehr viel Übung - man sollte also geduldig an die Sache herangehen.

Über die Grundlagen des Wakeboardings wissen Sie nun Bescheid - doch kennen Sie auch die Entwicklung dieser Sportart?

Junger sportlicher Mann beim Wakeboarding auf dem See
Junger sportlicher Mann beim Wakeboarding auf dem See

Geschichte und Entwicklung des Wakeboardings

Auf den ersten Blick scheint das Wakeboarding von der Technik her mit dem Snowboarden vergleichbar zu sein. Tatsächlich jedoch entwickelte sich dieser Sport eher aus dem Surfen und Wasserski. Beim Wakeboarden wird der Sportler von einem Motorboot oder einem Wasserskilift, von denen es in Deutschland übrigens die weltweit höchste Dichte gibt, gezogen.

Wakeboarding ist mittlerweile keine selten Sportart mehr, immer mehr Sportbegeisterte schwingen sich aufs Brett, um sich mit hoher Geschwindigkeit über die Wellen ziehen zu lassen. Allein in Deutschland sind mehr als 200.000 Menschen in dem Wassersport aktiv, Tendenz steigend.

Entstehung des Wakeboardings

In den 80er Jahren kam man aufgrund von fehlenden Wellen auf die Idee, sich auf den Surfbrettern von einem Motorboot ziehen zu lassen. Auf diese Weise entstand das so genannte Wakesurfing, welches jedoch durch das kürzere Wakeboard schnell in die heutige Variante des Wakeboardens (auch Waken genannt), wechselte.

Die ersten Wakeboards trugen die Bezeichnung Skurfer; sie waren deutlich kürzer als Surfbretter, jedoch gleichzeitig auch deutlich schwerer zu fahren. Ein Wasserski-Hersteller aus den USA nahm sich 1990 diesem Problem an und entwickelte den Prototypen des heutigen Wakeboards - dieses war flacher, leichter und sorgte somit für eine einfache Steuerung.

Wakeboarding als offizieller Sport

Der neue Sport verbreitete sich schnell und erfreute sich zunehmender Beliebtheit. Wahre Könner stachen schnell aus den Interessenten heraus und einer von ihnen gründete ebenso im Jahr 1990 die World Wake Association (WWA). Bereits zwei Jahre später und nach der Gründung der Wakeboard-Pro-Series wurde Wakeboarding offiziell als Sportart anerkannt.

Erste Regeln

Ab 1994 verbreitete sich das Wakeboarding europaweit und es wurden erste Regeln aufgestellt. In England wurde das Board zum ersten Mal an die so genannten Cables, die Wasserskilifte, gehängt, was einen erneute Begeisterungswelle hervorbrachte. 1997 kam es schließlich zur Gründung der European Wakeboard Association (EWA).

Weltweite Meisterschaften

Die Anzahl der Wakeboard-Anhänger stieg weiter an, ebenso die der unterschiedlichen Verbände und Wettbewerben. 1998 wurde der erste Wakeboard Weltcup in Deutschland ausgetragen. Es folgten Meisterschaften auf

  • der European Wakeboard Tour
  • der European Cable Wakeboard Tour und
  • der German Wakeboard Tour

1999, während der German Wakeboard Tour, wurde der Sport zum ersten Mal im Fernsehen übertragen, was ihm zum großen Durchbruch verhalf. Die erste offizielle Wakeboard-Weltmeisterschaft gab es 2001 in Duisburg; 2005 wurden die Cable Wakeboard Europameisterschaften bereits zum zweiten Mal in Deutschland ausgetragen, und zwar am Alfsee bei Osnabrück.

Im Jahr 2011 wurde der Wassersport für die Olympischen Spiele im Jahr 2020 nominiert, 2013 kam es jedoch dann zu der Entscheidung, das Wakeboarding nicht in das Programm mit aufzunehmen. Nichtsdestotrotz werden den Zuschauern bei den Wakboarding-Wettbewerben eine Menge Tricks und Stunts geboten und häufig bekommt das Programm musikalische Unterstützung in Form von Festivals, sodass es insgesamt eine riesige Veranstaltung gibt, die zahlreiche Besucher anzieht.