Wakeboarding - Regeln, Hinweise und Sprungarten

Das Wakeboarden ist eine noch relativ junge Trendsportart unter den Wassersportarten, die in den USA aus dem Wasserskifahren weiter entwickelt wurde. Wie beim Wasserskifahren wird auch der Wakeboarder an einem Seil von einem Boot oder Lift über das Wasser gezogen. Dabei steht er jedoch seitlich auf einem Brett. Lesen Sie über die Regeln sowie unterschiedliche Sprungarten beim Wakeboarding.

Von Kathrin Schramm

Wakeboarding - Merkmale und Regeln

Das Wakeboarding ist eine Wassersportart, bei dem der Sportler sich auf einem kurzen Board über das Wasser bewegt. Seinen Antrieb erhält er dabei durch den Zug eines Motorboots - ähnlich wie beim Wasserskifahren - oder durch das Einhängen in eine Art Schlepplift.

Auf diese Weise scheint zumindest die Richtung der Fortbewegung schon vorgegeben. Doch dies täuscht: Nicht selten kommt es unter Wakeboardern, oder auch zwischen Wakeboardern und anderen auf dem Wasser befindlichen Sportlern zu Konflikten. Deshalb wurden einige Regeln und Hinweise entwickelt, die die Sicherheit und die gegenseitige Rücksichtnahme begünstigen sollen.

Aufgaben des Bootsführers

Wird der Wakeboarder von einem Motorboot gezogen, so handelt es sich beim Fahrer meist um einen lokalen Anbieter, der die örtlichen Besonderheiten bereits kennt und berücksichtigt. So weiß er zum Beispiel, wo sich die Bade- und Surfstrände befinden und kann diese weiträumig umfahren. Ist der Bootsführer jedoch ortsfremd, so ist er angehalten, sich vor dem Start entsprechend zu erkundigen und die Gegebenheiten zu berücksichtigen.

Aufgaben des Wakeboarders

Der Wakeboarder selbst ist dafür verantwortlich, dass er sich möglichst hinter dem Boot, in dessen Fahrspur aufhält. Vor allem in Strandnähe ist dies wichtig, da andere Wassersportler seine Geschwindigkeit und Fortbewegung dann berechnen können.

Das fortgeschrittene Fahren außerhalb der Bugwelle sollte nur dann durchgeführt werden, wenn sichergestellt werden kann, dass dadurch keine anderen im oder auf dem Wasser befindlichen Personen gestört oder gefährdet werden können.

Start- und Landezonen beachten

In den meisten Revieren sind die Start- und Landezonen für Wakeboarder genau definiert und gekennzeichnet und sollten möglichst eingehalten werden. Auch für die Wakeboarder selbst bietet diese Kennzeichnung einige Vorteile und Sicherheit.

Fahren mit dem Schlepplift

Beim Fahren im Schlepplift ist es ein großer Vorteil, dass meist das ganze Areal um den Lift herum nur von Wakeboardern genutzt wird, und so automatisch keine Kollisionen mit anderen Sportlern zu befürchten sind.

Junger sportlicher Mann beim Wakeboarding auf dem See
Junger sportlicher Mann beim Wakeboarding auf dem See

Verhalten bei Stürzen

Dennoch müssen die Wakeboarder untereinander gegenseitige Rücksicht nehmen.

  • Stürzt ein Fahrer, so ist er dringend angehalten, die Fahrspur so schnell wie möglich schwimmend zu verlassen.
  • Noch in der Spur befindliche Wakeboarder ihrerseits sind angehalten, den gestürzten Fahrer möglichst weiträumig und rücksichtsvoll zu umfahren.

Die Lifte sind - ähnlich wie Skilifte - mit Ein- und Ausstiegsstationen versehen. Diese sollten respektiert und genutzt werden, andernfalls kann ein Platzverweis erfolgen.

Die Sprungarten beim Wakeboarding

Junge Frau mit blauem Helm beim Wakeboarden
Junge Frau mit blauem Helm beim Wakeboarden

Durch die Materialbeschaffenheit ergeben sich beim Wakeboarden auch Elemente und Figuren, die dem Skateboardfahren und dem Kitesurfen vergleichbar sind. Somit ist Wakeboarden eine Mischung aus vielen Sportarten, die die unterschiedlichsten Elemente einfließen lassen.

Sprünge beim Wakeboarding werden meist über Hindernisse hinweg ausgeführt. Dabei dienen Rampen oder Katapulte als Absprungpunkte. Diese müssen sehr gezielt und in der optimalen Geschwindigkeit angefahren werden, damit der Sprung erfolgreich ausgeführt werden kann.

Noch dominiert beim Wakeboarding der Freestyle, das bedeutet, es gibt sehr viele unterschiedliche und spektakuläre Sprünge, die immer wieder modifiziert und weiter entwickelt werden. Eine einheitliche Namensgebung ist nicht für jeden Sprung vorhanden.

Bunny Hop

Möchte ein Wakeboarder die Sprungtechniken erlernen, so beginnt er als erstes mit dem zentralen Grundsprung, dem Bunny Hop. Dieser ist übrigens auch als Figur aus der BMX-Fahrradszene bekannt und wird dort mit einer annähernd vergleichbaren Technik ausgeführt.

Der Bunny Hop auf dem Wakeboard ist ein Sprung mit geringer Höhe und Weite, dennoch nicht einfach zu fahren. Die Sprungrichtung entspricht der Fahrtrichtung, sowohl beim Absprung als auch bei der Landung.

Die Heckwelle wird nicht zum Antrieb genutzt, denn der Bunny Hop wird allein durch Gewichtsverlagerung initiiert. Um ihn ausführen zu können, benötigt man also keine Welle.

  • In einem ersten Schritt wird das Gewicht auf den vorderen Fuß gelegt.
  • Mit einem starken Impuls drückt dann der hintere Fuß das Wakeboard kurz unter Wasser.
  • Im richtigen Moment muss der Boarder nun seine Körperkraft dazu nutzen, sich aus dem Wasser nach oben abzudrücken und mit viel Kraft abzuspringen.

Bunny Hop 180

Eine fortgeschrittene Version des Bunny Hop ist der Bunny Hop 180, bei dem zwischen Absprung und Landung eine Drehung um 180 Grad erfolgt. Die Weiterfahrt findet also mit geänderter Fahrtrichtung statt.

Surface 180 und 360

Beim Surface 180 wird das Board um 180 Grad auf dem Wasser gedreht, beim Surface 360 wird eine ganze Drehung ausgeführt, bis das Board wieder in Fahrtrichtung steht. Wichtig bei beiden Drehungen ist, das Board nicht zu verkanten. Beide Drehungen werden ohne einen Sprung ausgeführt.

Die Kombination von Surface 180 und Bunny Hop nennt sich Bunny Hop 180. Wie bei den beiden Basistricks wird auch beim Bunny Hop 180 keine Welle benötigt.

Sideslide

Um das Board quer in Fahrtrichtung zu stellen, empfiehlt sich ein kleiner Bunny Hop. Dieser Trick nennt sich Sideslide.

In Abwandlung wird das Wakeboard so gedreht, dass der Waker mit der Rückseite zum Boot oder Lift steht. Am besten funktioniert dieser Trick, wenn nach einer Kurve Speed aufgenommen wurde. Dabei wird das hintere Bein nach außen gedreht, während die vordere Brettseite slidet.

Dieser Trick trägt die Bezeichnung Powerslide oder Reverse Slide touch Water. Touch Water deshalb, weil gleichzeitig mit der Hand zum Wasser gegriffen wird, um eine Fontäne zu erzielen.

Backscratcherarten

Aus dem Bunny Hop heraus lässt sich das Brett durch unterschiedliche Beinbewegungen in diverse Stellungen bringen. Beim Backscratcher werden in der Luft beide Beine so weit wie möglich nach hinten angewinkelt, um die Fersen an das Gesäß zu bringen.

Die Hand greift zum Board. Derselbe Sprung wird für den Fashion Air ausgeführt, jedoch greift man über den Kopf zum Rücken.

Method ist ein Backscratcher, bei dem die vordere Hand die Fersenkante des Boards fasst und zwar zwischen beiden Bindungen hindurch. Beim Grap 180 wird das Board in der Luft gedreht und mit der Hand gefasst.