Die Ausrüstung und die Regeln beim Unterwasserrugby

Wer Rugby und Wassersport miteinander verbinden möchte, ist im Unterwasserrugby gut aufgehoben. In den USA gilt es als beliebte Sportart und findet auch in Deutschland mehr und mehr Anhänger. Der Spielball ähnelt einem Handball und ist mit Salzwasser gefüllt. Das Spiel ist in zwei Halbzeiten unterteilt, die jeweils 15 Minuten dauern. Lesen Sie über die Ausrüstung und die Regeln des Unterwasserrugbys.

Von Kathrin Schramm

Die Ausrüstung

Das mittlerweile in den USA sehr populäre, in Europa aber noch nicht allzu weit verbreitete Unterwasserrugby zählt zu den Wassersportarten, nimmt hier aber eine Ausnahmestellung ein. Denn wir nur bei wenigen Wassersportarten wird hier im dreidimensionalen Raum gespielt. Auch die Wassertiefe wird während des Spiels weitläufig und immer wieder ausgenutzt, während andere Wassersportarten sich eher an der Oberfläche (zum Beispiel Wasserball) oder auf dem Boden des Schwimmbeckens (zum Beispiel Unterwasserhockey) abspielen.

Der Spielball

Der Spielball beim Unterwasserrugby ist mit Salzwasser gefüllt und besitzt in etwa die Größe eines Handballs, optisch jedoch eher die Anmutung eines Fußballs. Durch die höhere Dichte des Salzwassers sinkt der Ball im Spielbecken ab. Im Spielverlauf darf der Ball nicht über die Wasseroberfläche gelangen, er darf also nicht außerhalb des Beckens geworfen werden.

Die Tore

Ziel beider Mannschaften ist es, Tore bei der gegnerischen Mannschaft zu erzielen. Die Tore sind am Boden des Schwimmbeckens platziert und befinden sich in einer Wassertiefe von 3,5 bis 5 Metern. Es handelt sich bei den Toren um stabile Metallkörbe, die einen Durchmesser von 39 bis 40 Zentimetern aufweisen.

Der Schnorchel

Alle Spieler verfügen über eine identische Ausrüstung. Die Luftzufuhr bei den Tauchgängen erfolgt über einen mechanischen Schnorchel, wie er vom Schnorcheltauchen bekannt ist. Das heißt, die Spieler müssen nach eigenem Ermessen immer wieder bis kurz unter die Wasseroberfläche auftauchen, um Luft zu holen.

Der Schnorchel wird mit der Tauchermaske am Kopf befestigt. Vielfach sind großflächigere Tauchermasken im Einsatz, die zugleich einen guten Gesichtsschutz bieten, und die Sportler vor Verletzungen schützen.

Die Flossen

Den nötigen Vortrieb beim Schwimmen erhalten die Sportler durch die Verwendung von Flossen. Richtig eingesetzt, kann mit Flossen eine sehr hohe Schwimmgeschwindigkeit erzielt werden. Auch das Abtauchen wird durch die Nutzung von Flossen wesentlich erleichtert.

Der parallele Beinschlag beim Flossenschwimmen benötigt wesentlich weniger Platz als ein herkömmlicher Brustbeinschlag. Zusammenstöße mit den Füßen und Beinen anderer Teilnehmer werden so minimiert.

Die farbige Badekappe und -bekleidung

Als Kennzeichnung der Mannschaftszugehörigkeit und auch als Kopf- und Ohrenschutz tragen die Spieler blaue oder weiße Badekappen, die mit denen des Wasserball identisch sind. Die Badehauben verfügen über schützende Ohrenklappen und tragen auch die Spielernummer.

Zusätzlich werden die Spieler der beiden Mannschaften mit blau-schwarzer und weißer Badebekleidung gekennzeichnet. Seit einigen Jahren tragen die Spieler zusätzlich noch Armbänder in den Mannschaftsfarben.

Die Regeln

Das Unterwasserrugby zählt zu den Mannschaftssportarten. Es finden hier also keine Einzelkämpfe einzelner Athleten statt, sondern der Einsatz eines jeden Spielers dient unbedingt dem Wohl der Mannschaft. Übrigens: Wer Rugby kennt und meint, nun die Spielvarianten und Regeln für das Unterwasserrugby ableiten zu können, der irrt.

Mannschaftsaufstellung

Das Spiel ist in zwei Halbzeiten unterteilt, die jeweils 15 Minuten dauern. Eine Mannschaft geht mit sechs Spielern und sechs Auswechselspielern ins Rennen, zusätzlich sind drei Ersatzspieler erlaubt.

Ein häufiges Einwechseln gehört zur Routine. Dabei darf der eingewechselte Spieler erst ins Wasser, wenn der pausierende Spieler es komplett verlassen hat.

Körperliche Attacken

Körperliche Attacken sind nur gegen denjenigen Spieler erlaubt, der sich aktuell im Ballbesitz befindet. Ebenso darf dieser körperliche Attacken ausführen. Übergriffe auf die Ausrüstung sind dabei jedoch verboten.

Die Tore dürfen in den Spielverlauf nicht eingebunden werden, das bedeutet, ein Festhalten am Tor oder Abtauchen mit einem Griff ans Tor ist nicht zulässig. Übermäßig Gewalt wird als Foulspiel gewertet.

Körperliche Voraussetzungen

Beim Unterwasserrugby ist nicht nur eine sehr gute Schwimmfähigkeit gefragt, sondern auch eine sehr gute Ausdauer. Die Apnoefähigkeiten, die das Tauchen mit der eigenen Luft erlauben, müssen sehr gut trainiert werden. Auch ein gutes taktisches Gespür wird von den Spielern verlangt, Schnelligkeit und Wendigkeit entscheiden permanent über den Spielverlauf, denn Angriffe können von allen Seiten erfolgen.