Rund um das Synchronspringen: Vorzüge des Vereins, Trainingsmöglichkeiten und Figuren und Sprünge

Beim Synchronspringer handelt es sich um eine Unterdisziölin des Turm- und Kunstspringens. Die Springer müssen dabei möglichst synchron ins Wasser springen. Gesprungen wird vom 3-Meter-Brett oder vom Sprungturm. Damit dies gelingt, ist ein intensives Training nötig. Rund um das Synchronspringen - Informieren Sie sich über die Vorzüge des Vereins, Trainingsmöglichkeiten sowie die typischen Figuren und Sprünge.

Von Kathrin Schramm

Training und Wettkampf - Synchronspringen im Verein

Das Synchronspringen ist eine Unterdisziplin des Kunst- oder auch Turmspringens. Im Unterschied zum Einzelspringen wird hier jeder Sprung von zwei Sportlern ausgeführt.

Die Wettkampfordnung schreibt vor, dass diese Sportler gleichen Geschlechts sind und vom 3-Meter-Brett oder vom Sprungturm starten. Die Sprünge müssen identisch ausgeführt werden.

Im Wesentlichen unterscheidet sich das Training des Synchronspringens kaum von dem des Einzelspringens. Bevor an der Synchronität der beiden Springer gearbeitet werden kann, müssen diese die jeweilige Figur perfekt und im Alleingang ausüben können.

Da sämtliche Figuren von der FINA, dem Weltschwimmverband, genau definiert sind, bleibt hier kein Spielraum für individuelle Interpretationen. Dies bietet den Vorteil, dass auch Springer, die sich nicht kennen und nicht zusammen trainiert haben, nach relativ kurzer Zeit als Synchronsprungpaar funktionieren können.

Das Training im Verein

Idealerweise erlernt man das Synchronspringen im Verein. Wie in den meisten anderen sportlichen Disziplinen auch, so stehen hier nicht nur ideale Übungsbedingungen, sondern auch geschulte und kompetente Trainer zur Verfügung. Sie leiten die Springer an und geben wertvolle Trainingshinweise.

Meist sind Sprungabteilungen von Vereinen der jeweiligen Schwimmabteilung zugeordnet. Das Training beider Sparten hat jedoch nicht das geringste miteinander zu tun. Lediglich werden meist dieselben Trainingszeiten genutzt, zumindest in Schwimmbädern, die über separate Sprungbecken verfügen.

Häufig beginnen die Talentsichtungen schon bei kleineren Kindern im Grundschulalter. Sie

  • verfügen über eine enorme Beweglichkeit und
  • können spielerisch und mit Spaß an die anspruchsvolle Sportart heran geführt werden.

Wettkämpfe

Wettkämpfe für Kinder werden meist vom Verein aus organisiert besucht. So sind die kleinen Springer unter Aufsicht, haben aber auch großen Spaß in der Gruppe. Der Verein bietet hier den Vorteil einer umfassenden Betreuung, bietet gleichzeitig aber auch ein passendes und behütetes Umfeld an. Wie bei den meisten Sportarten, bilden sich hier schon in früher Kindheit Freundschaften, die oft ein Leben lang halten können.

Die meisten Schwimm- und Kunstsprungvereine sind dem DSV (Deutscher Schwimmverband) und der FINA (Weltschwimmverband) angeschlossen. Auf diese Weise wird ein einheitlicher Standard sowohl in den gesprungenen Formen als auch bei der Bewertung der Leistungen erzielt.

Wer aus den verschiedensten Gründen den Verein wechseln möchte oder muss, findet so vergleichbare Trainingsbedingungen vor, und kann sich auch im neuen Verein auf dem Stand seines Könnens weiter entwickeln.

Figuren und Sprünge beim Synchronspringen

Durch die geforderte Synchronität erhöht sich das Anforderungsprofil und ganz besondere Perfektion beim Sprung ist gefragt. Das Zusammenspiel der beiden Athleten ist es, was den Sport besonders für Zuschauer so sehr attraktiv macht. Einige bedeutende Sprünge stellen wir Ihnen hier vor.

Salti und Saltodrehungen

Sie gehören zu den beliebtesten und spektakulärsten Figuren und sind bei der Ausführung eindeutig erkennbar. Unterschieden wird zwischen dem normalen und dem fliegenden Salto.

  • Der normale Salto wird komplett gehechtet oder gehockt,
  • beim fliegenden Salto wird mindestens die erste Hälfte des Sprunges mit komplett gestrecktem Körper ausgeführt.

Schrauben

Bei den sehr beliebten Schrauben handelt es sich um Drehungen um die eigene Körper-Längsachse. Dabei gibt es mehrere Schwierigkeitsstufen, die meist die Anzahl der Drehungen aufnehmen. Schrauben eignen sich ideal, um mit anderen Figuren kombiniert zu werden. Häufig leitet eine Schraube einen Sprung auch ein oder aus.

Handstandsprünge

Eine hohe Schwierigkeitsstufe haben auch die so genannten Handstandsprünge. Sie werden mit oder ohne Anlauf gesprungen. Der Abstoß vom Brett oder Turm erfolgt jedoch nicht mit den Füßen, sondern mit den Händen, während der Springer sich im Handstand befindet. Ein Handstandsprung wird oft mit einem Salto zu einem eigenen Sprung kombiniert.

Gestreckte Sprünge

Ausschlaggebend für die Beurteilung eines Sprungs ist auch seine Ausführung. Bei den gestreckten Sprüngen bleibt der Körper gerade und durchgestreckt, solange das gestreckte Element des Sprungs ausgeführt wird.

Diese Sprünge sind genauso schnell wie gehockte oder gehechtete Sprünge, wirken aber durch das größere Drehmoment optisch gerne etwas langsamer. Sie sind für den Zuschauer sehr gut zu erkennen.

Gehechtete Sprünge

Bei den gehechteten Sprüngen erfolgt der Absprung meist mit Anlauf vom Brett oder Turm. Entgegen der angenommenen Sprungrichtung, die der Zuschauer automatisch erwartet, begibt sich der Athlet beim gehechteten Sprung jedoch im Flug in eine umgekehrte Sprungrichtung. Das heißt, die Schwungrichtung des Anlaufs wird verkehrt.

Gehockte Sprünge

Bei den gehockten Sprüngen bleibt die Sprungrichtung identisch zur Anlaufrichtung. Der Körper des Athleten bewegt sich in der natürlich anmutenden Flugbahn und Richtung weiter. Deswegen sehen gehockte Sprünge einfacher aus als gehechtete Sprünge, dies täuscht jedoch.

Übungen für das Synchronspringen

Ein wesentlicher Faktor, der nahezu jeden Sprung bestimmt, ist die Absprungkraft. Sie bestimmt nicht nur die Sprunghöhe, sondern auch die Sprungweite.

Sprunghöhe und Sprungweite ihrerseits sind Faktoren, die die weitere Entwicklung des Sprunges sehr stark beeinflussen. Deshalb ist es immens wichtig, dass zwei Synchronspringer die Kraft ihres Absprungs so exakt aufeinander abstimmen, dass der Sprung in derselben Höhe und Weite ausgeführt werden kann.

Wie diese Kräfteverhältnisse genau aussehen, wird auch durch das Eigengewicht und die Muskulatur der Springer bestimmt. Deshalb sind fürs Synchronspringen Übungen sehr wichtig, die den Springern ermöglichen, ihre eigene Sprungkraft und Sprunghöhe

  • zu ermitteln und
  • wirkungsvoll einzusetzen.

Übungen auf dem Trampolin

Für diese Übungen wird häufig das Trampolin genutzt. Es hat den Vorteil, dass der Springer ohne Zeitverlust üben kann. Er muss nicht nach jedem einzelnen Sprung wieder an Land schwimmen und den Sprungturm erklimmen.

Zudem eignet sich das Trampolin auch im Winter oder bei schlechtem Wetter für ausgiebige Übungen. Auch auf dem Trampolin kann zu zweit trainiert werden.

Beim Springen eng nebeneinander erfährt der einzelne Athlet viel über die Bewegungsabläufe seines Partners. Die Intuition wird geschult und auch die Zusammenarbeit miteinander.

Übungen beim Bodenturnen

Weitere Figuren können beim Bodenturnen einstudiert und perfektioniert werden. Viele Elemente des Turmspringens stammen direkt aus dem Bodenturnen oder können auf der Matte geübt werden. Das Verletzungsrisiko beim anfänglichen Einüben neuer Figuren ist hier sehr viel geringer.

Gerade für das Synchronspringen bietet das Bodenturnen die ideale Übungsplattform, da sich die Partner hier gegenseitig unterstützen können. So

  • lernen sie sich gegenseitig besser kennen und
  • erleben hautnah mit, welche Stärken und auch Schwächen der Partner in seinem Training hat.

Schwierige Komponenten können so lange eingeübt werden, bis sie bei beiden Trainingspartnern gleich gut funktionieren.

Krafttraining

Ein weiterer wesentlicher Teil des Trainings für Synchronspringer findet im Kraftraum statt. Hier wird die nötige Muskulatur unterstützend aufgebaut.