Splashdiving - Kategorien und Tipps zum Arschbombenspringen

Was eine so genannte Arschbombe ist, weiß eigentlich jedes Kind. Der einfach auszuführende Paketsprung sorgt in jedem Schwimm- und Freibad für Aufsehen, zumal er mit Geräusch und Spritzen verbunden ist. Nicht jeder Arschbombenspringer macht sich jedoch durch seine Kunst bei seinen Mitmenschen beliebt. Dass die Arschbombe als Splashdiving allerdings eine eigene, offizielle Sprungdisziplin ist, in der sogar Wettbewerbe ausgetragen werden, das hingegen wissen nur die wenigsten. Interessante Fakten zur Arschbombe und Informationen zu den verschiedenen Splashdiving Techniken finden Sie hier.

Von Kathrin Schramm

Splashdiving - Merkmale und Disziplinen

Grob gefasst beinhaltet der Begriff Splashdiving alle Sprünge ins Wasser, bei denen die Wasseroberfläche zuerst mit dem Gesäß durchbrochen wird. Durch den harten Aufprall soll möglichst viel Wasser aufgespritzt werden.

Die Spritzhöhe und -intensität sind deshalb Kriterien, die in die Bewertung einfließen. Man bezeichnet das Arschbombenspringen auch als Paketsprung.

beim Springen wird der Impuls auf eine größtmögliche Oberfläche verteilt. Es erfolgt eine Abgabe von kinetischer Energie durch die Verdrängung des Wassers. Als Folge spritzt das Wasser höher und weiter als bei anderen Sprungformen; außerdem minimiert sich die Tiefe des Eintauchens.

Verschiedene Kategorien im Arschbombenspringen

Splashdiving oder Arschbombenspringen wird in verschiedenen Kategorien ausgeführt.

Klassische Grundform ist der Cannonball, die herkömmliche Arschbombe. Daneben gibt es beispielsweise

  • die Offene Arschbombe
  • die Yogi Arschbombe
  • die Schmale und die Breite Katze
  • die Kartoffel
  • das Brett
  • den Reißer
  • verschiedene Salti und Schrauben um oder gegen die Körperachse
  • den Splitt und Blind Sprung
  • den Anker und
  • den Brownie.

Auf ein paar Sprungformen gehen wir im Folgenden genauer ein.

Beim Open Elvis, auch Open L-Vis geschrieben, kommt der Springer mit gespreizten Beinen und in Sitzposition auf dem Wasser auf. Des Weiteren gibt es den Brauni. Der Springer umfasst dabei seine Beine etwa etwas oberhalb der Knöchel.

Beim Stuhl imitiert man die Sitzhaltung auf entsprechendem Möbelstück; dabei legt man die Hände auf den Knien ab. Für den Yoga-Cannonball muss man die Sitzhaltung im Schneidersitz einnehmen.

Alle diese Sprünge unterliegen einem strengen Regelwerk und sind in ihrer Ausführung ganz klar definiert. Im Wettkampf müssen sie sauber und mit penibler Ausführung gesprungen werden, worauf auf die einzelnen Besonderheiten gut zu achten ist.

Die bekanntesten Splashdiving-Meisterschaften und -Wettbewerbe

Splashdiving ist ein Sport, den fast jedes Kind kennt. Die spektakulären Sprünge ins Wasser von Schwimmbädern werden im Volksmund als "Arschbomben" bezeichnet und sind gleichermaßen beliebt wie gefürchtet. Dass es jedoch das Splashdiving tatsächlich als eine offiziell organisierte Sportart gibt, in der sogar Meisterschaften ausgetragen werden, das dürften die wenigsten Schwimmbadbesucher wissen.

Die Splashdiving-Weltmeisterschaft

Tatsächlich finden in der Sprungdisziplin Splashdiving eigene Weltmeisterschaften statt, die in einem internationalen Wettbewerb ausgetragen werden. Im Freistil Bombenspringen wird der Weltmeister mit einem Sprung vom 10-Meter-Turm ermittelt. Weltmeisterschaften in der Sportart Splashdiving werden seit 2005 jährlich ausgetragen, bislang ausschließlich in Deutschland.

Die Wettbewerbe in den unterschiedlichen Techniken werden unter internationalen Gesichtspunkten durchgeführt. Deshalb zählen sie zu den durchaus ernst zu nehmenden und ernsthaften Wettbewerben.

World of Records

Bei den "World of Records" werden Arschbombenwettkämpfe unter anderen Kriterien ausgetragen. Hier werden Höhen notiert, ebenfalls gibt es Disziplinen wie

  • Dauerbombenspringen
  • Fontänenhöhenmessung und
  • Lautstärkespringen.

Hier kann ohne Altersbeschränkung teilgenommen werden.

Pecklaman CUP 2003

Geradezu legendär ist der Wettkampf "Pecklaman CUP 2003", der in Bayreuth ausgetragen wurde. Er gilt in Insiderkreisen als die Geburtsstunde der neuen Sportart Splashdiving.

Seinen Namen verdankt der Pecklaman CUP der fränkischen Bezeichnung "Peckla" für "Päckchen". Die Namensgebung entbehrt also nicht einem gewissen Humor.

Inoffizielle Wettbewerbe und Meisterschaften

Wie beliebt das Splashdiving und die Arschbombe in ihren vielen Varianten sind, das zeigt sich auch immer wieder im Sommer in den Freibädern. Hier werden häufig spontan und ohne offizielles Regelwerk Splashdiving Contests und Wettbewerbe ausgelobt und organisiert, an denen der normale Badegast, aber auch ambitionierte Springer teilnehmen können. Nicht selten wird ein lokal angesiedeltes Unternehmen oder ein großer Sportartikelhersteller als Sponsor für solche Wettbewerbe gewonnen.

Tipps für gelungene und schmerzfreie Arschbomben

Die Arschbombe ist eine einfach zu erlernende Sprungtechnik, mit der Sie garantiert in jedem Schwimmbad für Aufsehen sorgen können. Nicht nur das laut klatschende Geräusch beim Aufprall, sondern auch die weit spritzende Wasserfontäne sorgen dafür, dass Sie nicht unbeachtet bleiben.

Doch auch die Arschbombe will gelernt sein. Gerade in den Anfängen kann das Auftreffen des Hinterteils auf der Wasseroberfläche recht schmerzhaft sein. Ein paar Tipps und Tricks für die gelungene und schmerzfreie Arschbombe verraten wir Ihnen hier.

Auf einen geraden Absprung achten

Bei der richtigen Sprungtechnik wird das Gewicht des Springers auf eine möglichst große Fläche verteilt. Diese Fläche bietet der Glutaeus Maximus als größter körpereigener Muskel ganz automatisch.

Ein möglichst gerader Aufprallwinkel garantiert die gleichmäßige Verteilung des Gewichts auf dem Gesäß und somit eine minimale Schmerzintensität. Achten Sie deshalb darauf, dass Sie möglichst gerade abspringen, und somit auch gerade wieder aufkommen. Seitliche Arschbomben sind meist sehr schmerzhaft.

An sich gilt die Arschbombe jedoch als derjenige Sprung, bei dem von einer besonders niedrigen Schmerzintensität beim Eintauchen auszugehen ist. Deshalb wird er von der DLRG (Deutsche Lebensrettungs Gesellschaft) auch als vorteilhafte Sprungtechnik bei der Rettung in freiem Gewässer empfohlen und praktiziert.

Schwierigkeitsgrad der Übungen langsam steigern

Je höher jedoch die Absprunghöhe liegt, desto stärker wirken die Kräfte, die beim Aufprall auf dem Wasser gebremst werden müssen. Bei einer unsauberen Sprungtechnik kann sich eine zu große Absprunghöhe also äußerst unvorteilhaft auswirken.

  1. Beginnen Sie deshalb mit dem Üben der Arschbombe vom Beckenrand aus.
  2. Wenn Sie diesen Sprung beherrschen, dann probieren Sie die Arschbombe mit Anlauf.
  3. Steigern Sie sich dann langsam, indem Sie den Sprung vom Startblock, dann vom 1-Meter-Brett und schließlich vom 3-Meter-Brett versuchen.
  4. Bevor Sie sich auf den Sprungturm wagen, sollten Sie versuchen, beim Sprung vom 3-Meter-Brett über den Absprung zusätzliche Höhe zu gewinnen und hier eine Sicherheit in der Sprungtechnik entwickeln.

Übrigens kann der Aufprall bei der Arschbombe auch durch entsprechende Kleidung abgemildert werden. Weit geschnittene und lang fallende Badeshorts können sehr gut geeignet sein, um das Aufklatschen des Gesäßes und der Oberschenkel auf dem Wasser abzumildern. Der Effekt der Wasserfontäne wird dadurch zwar immens beeinträchtigt und auch eine gut gesprungene Arschbombe fällt unspektakulärer aus, doch zu Übungszwecken ist die Schutzkleidung ideal.