Barcelona World Race - Deutscher Segler auf Kurs Platz drei

Den schwierigsten Part des Barcelona World Race haben die Segler noch vor sich

Von Ingo Krüger
4. März 2011

Boris Herrmann ist zuversichtlich, die Renault noch zu überholen. Schließlich betrage der Abstand nur noch 20 Seemeilen. Wer den Gedanken hatte, dass es sich hier um ein Rennen handelt, liegt richtig. Allerdings findet dieser Wettkampf nicht auf der Straße statt, sondern auf dem Wasser.

Boris Herrmann ist Teilnehmer des Barcelona World Race, einer Hochseeregatta für Segelboote mit zwei Mann Besatzung. Die Route führt von Barcelona ohne Zwischenstopps einmal um die Welt und zurück in die katalanische Hauptstadt. Dies entspricht einer Strecke von 25.000 Seemeilen. Herrmann liegt zusammen mit seinem US-amerikanischen Co-Skipper Ryan Breymaier nach zwei Dritteln der Strecke auf Rang vier. Die beiden erfahrenen Segler haben eine Aufholjagd gestartet.

Der schwierigste Teil der Regatta steht noch bevor

Bis zum 17. Februar lagen sie mit ihrem Boot, der Neutrogena, noch auf dem siebten Platz. Doch als sie in der Cook-Straße zwischen den Hauptinseln Neuseelands fuhren, erwischten sie günstige Winde, die sie im Klassement nach vorne bliesen. Der schwierigste Teil der Regatta steht allerdings noch bevor: die Passage um Kap Hoorn.

Die Umrundung des südlichsten Punktes Südamerikas ist immer eine seglerische Herausforderung. Starke Winde und Strömungen werden auch Herrmann mit seiner Neutrogena Probleme bereiten. Der 29-Jährige erklärt, dass kein Boot den Stürmen am Kap Hoorn ausweichen könne. Der Wind, so Herrmann, habe dort eine unglaubliche Energie.

Die Nahrung der Segler wird langsam knapp

Doch der 29-Jährige will noch wenigstens einen Platz gutmachen. Die führende Virbac-Paprec 3 wird er aber wahrscheinlich nicht mehr einholen können. Herrmann und Breymaier hatten ihre Ankunft in Barcelona für den 1. April geplant. Doch nun wird es wohl der 6. April werden. Bis dahin werden beide den Gürtel etwas enger schnallen müssen, denn der Proviant droht knapp zu werden.

Doch das sei kein Problem, beruhigt Herrmann, bei der Verpflegung hätten sie sich bisher etwas zurückgehalten. Die zusätzlichen Tage werde man auch noch durchhalten.