Das spezielle Equipment für Eistaucher

Beim Eistauchen wird besonderes Equipment benötigt. Der Taucher wird hierbei vor die größten Herausforderungen im Bereich des Tauchens gestellt. Erfahrene Taucher absolvieren vorab eine spezielle Ausbildung, um sich keiner unnötigen Gefahr auszusetzen. Informieren Sie sich über die Merkmale des Eistauchens sowie die benötigte Ausrüstung.

Von Kathrin Schramm

Das Eistauchen gilt als eine der größten Herausforderungen im Tauchsport. Es ist nicht nur technisch höchst anspruchsvoll, sondern birgt auch viele Gefahren. Nur geübte Taucher mit langjähriger Erfahrung in den verschiedensten Gewässern sollten sich dem Eistauchen annähern.

Eine spezielle Ausbildung im Eistauchen ist zudem unbedingt erforderlich, bevor sich der Taucher unter die Eisoberfläche begibt. Wer sich und seine Teamgefährten nicht unnötig in Lebensgefahr bringen möchte, der sollte eine gute Ausbildung im Eistauchen absolvieren und die wichtigsten Regeln beachten.

Unter dem Eis wird grundsätzlich nur in der Gruppe getaucht. Die ideale Größe einer solchen Tauchgruppe besteht aus drei bis fünf erfahrenen Tauchern. Ein Taucher bleibt als Sicherungstaucher mit der Außenstation in Verbindung, die ebenfalls besetzt sein muss. Geradezu leichtsinnig wäre es, keine Aufsichtsperson am Einstiegsloch zu postieren.

Zur Orientierung und zur Sicherung benötigt der Eistaucher ganz spezielles Equipment und eine komplette Eistauch Ausrüstung, die wir Ihnen hier kurz vorstellen möchten.

Eistauch-Equipment:

  • Atemregler
  • Luftflasche
  • Sicherungsseile
  • Axt
  • Säge
  • Tauchanzug

Tauchanzug

Elementar wichtig für das Eistauchen ist ein geeigneter Tauchanzug, nämlich ein Trockenanzug, der das Eindringen von Wasser verhindert. Kann das eiskalte Wasser nicht bis direkt an den Körper gelangen, so ist die Gefahr der Unterkühlung verringert.

Atem- und Luftausrüstung

Die Atem- und Luftausrüstung muss ebenfalls speziell sein:

  • Zur Sicherheit werden zwei vereisungsunempfindliche Atemregler benötigt. Dazu eine Druckluftflaschen mit Doppelabgang, der getrennt abgesperrt werden kann.
  • Noch idealer ist das Mitführen von zwei getrennten Atemsystemen, also zwei separaten Tauchflaschen mit je einem eigenen Atemregler. So kann bei einem Defekt getauscht werden.

In der Regel werden zwei separate Luftflaschen pro Person mitgeführt, die über zwei Mundstücke zugänglich sind, da die Gefahr sehr groß ist, dass ein Mundstück im Eiswasser einfriert und nicht mehr nutzbar ist.

Ein geübter Taucher sollte im Umgang mit seinem Material bereits eine hohe Sicherheit erworben haben. Nur so kann er im Zweifelsfall besonnen reagieren und technische Probleme am Material verhindern oder beheben.

Unterseite Taucherflossen über Wasseroberfläche draußen
Unterseite Taucherflossen über Wasseroberfläche draußen

Tauchseil

Eine Tauchgruppe führt in der Regel mindestens zwei Sicherungsseile mit sich. Diese dienen der Orientierung und werden am Einstiegsloch befestigt. Wichtig ist es, beim Tauchgang den Kontakt zum Sicherungsseil nicht zu verlieren, denn es weist den Weg zurück an die Wasseroberfläche und zur Öffnung im Eis. Bereits in wenigen Metern Entfernung ist das Einstiegsloch als solches nicht mehr erkennbar.

Eine Orientierung ohne Seil ist also so gut wie gar nicht möglich. Das zweite Sicherungsseil wird vom Sicherungstaucher geführt und überwacht. Über Zugsignale kann er mit dem Sicherungsseil Kontakt zum Außenposten halten und Informationen an ihn durchgeben. Das Seil sollte reißfest und mindestens 50 bis 100 Meter lang sein.

Zwei Enten auf Eisfläche an Wasser
Zwei Enten auf Eisfläche an Wasser

Axt und Säge

Zur Ausbildung beim Eistauchen gehört es, beim Taucher eine Verantwortung für die Umwelt zu wecken. So werden Einstiegslöcher im Eis meist mit Äxten oder Sägen angelegt. Diese Methoden sind zwar etwas aufwändiger, jedoch wesentlich umweltfreundicher als das Arbeiten mit Sprengsätzen oder ölbetriebenen Motorsägen. Nach dem Verlassen der Tauchstelle muss das Einstiegsloch auch wieder gesichert werden.

Wichtig ist es, nur sehr erfahrene Taucher mit auf einen Eistauch-Ausflug zu nehmen. Ohne entsprechende Ausbildung und Erfahrung sollte sich kein Taucher unter das Eis begeben. Vor allem Laien tendieren dazu, die speziellen Gefahren des Eistauchens zu unterschätzen.