Merkmale des Delfinschwimmens und hilfreiche technische Übungen

Das Delfinschwimmen zählt zu den vier Grundschwimmarten. Man nennt es auch Butterflyschwimmen. Man gleitet dabei in stromlinienförmigen Bewegungen durchs Wasser. Wichtig ist die Atmung, die nur bei jedem zweiten bis dritten Zug stattfindet. Mithilfe einer technischen Übungen lassen sich Körpergefühl und Motorik verbessern. Lesen Sie alles Wissenswerte über das Delfinschwimmen.

Von Kathrin Schramm

Merkmale des Delfinschwimmens

Beim Sport- und Wettkampfschwimmen sind vier Grundschwimmarten bekannt: Das Brustschwimmen, das Kraul- oder Freistilschwimmen, das Rückenschwimmen und das Delfin- oder Butterflyschwimmen. Die Disziplin "Altdeutsch", das Rückenschwimmen mit parallelem Armzug, ist in offiziellen Wettkämpfen nur noch Personen einer bestimmten Altersgruppe und unter bestimmten Voraussetzungen erlaubt.

Vielen Menschen gilt das Delfinschwimmen als die Königsdisziplin des Schwimmsports. Doch warum ist dies so? Was unterscheidet das Delfinschwimmen von den anderen Stilarten?

Ein anmutiger Stil

Nicht die Geschwindigkeit ist es, die das Delfinschwimmen so unvergleichlich macht, sondern seine einzigartige Anmut. Die Stilart ist der Fortbewegung der Fische nachempfunden. Sie imitiert die stromlinienförmigen Bewegungen, mit denen sich Delfine pfeilschnell durchs Wasser bewegen und weckt die Sehnsüchte der Menschen. Der Wasserwiderstand wird durch die Wellenbewegung aufgehoben.

So besticht das Delfinschwimmen durch

  • seine optische Symmetrie der Armbewegung ebenso wie durch
  • die kraftvollen Aspekte, die es beinhaltet.

Die Beine werden - einer Flosse gleich - scheinbar nur durchs Wasser nachgezogen. Doch der optische Schein trügt: Viel der Fortbewegung beim Delfinschwimmen wird einer perfekten Beinarbeit geschuldet, die für Vortrieb sorgt, und trotz enormen Kraftaufwands spielerisch anmutet.

Die besondere Atmung

Eine weitere Besonderheit des Delfinschwimmens ist die Atmung. Sie findet nur bei jedem zweiten bis dritten Zug statt. Für die Atmung wird nicht der ganze Kopf aus dem Wasser gehoben, sondern nur der Mund bis kurz über die Wasseroberfläche gebracht. Ein komplettes Auftauchen des Kopfes ist also nicht notwendig.

Arm- und Beinarbeit

Beim Delfinschwimmen setzt sich die durch den Armzug eingeleitete Wellenbewegung in einem Fluss durch den Körper hindurch fort, um in einem starken doppelten Beinschlag zu enden. Somit bilden Armzug und Beinschlag eine fließende Einheit.

Dies ist bei den anderen Schwimmstilen nicht der Fall. Zwar müssen auch hier Armarbeit und Beinarbeit exakt aufeinander abgestimmt sein, sie werden jedoch unabhängig voneinander ausgeführt.

Der direkte Vergleich mit anderen Schwimmstilen

Das Delfinschwimmen ist eine schnelle Schwimmart. Es ist etwa gleich schnell wie das Rückenschwimmen, erfordert jedoch einen wesentlich höheren Kraftaufwand. Das Freistilschwimmen ist die schnellste Schwimmart, das Brustschwimmen die langsamste.

Durch den hohen benötigten Kraftaufwand eignet sich das Delfinschwimmen nicht für die Langstrecke. Im Training werden zwar größere Intervalleinheiten in dieser Stilart geschwommen, im Wettkampf jedoch ist die längste Distanz die 200-Meter-Strecke.

Beobachtet man Langstreckenschwimmer oder Triathleten, so werden diese in der Regel Freistil schwimmen.

Mann mit gelber Badekappe und blauer Schwimmbrille beim Delfinschwimmen
Mann mit gelber Badekappe und blauer Schwimmbrille beim Delfinschwimmen

Technische Übungen für das Delfinschwimmen

Um das Delfinschwimmen stilistisch sauber zu erlernen, gibt es einige technische Übungen, die der Anfänger im Wasser durchführen kann, um seine Motorik und sein Körpergefühl zu schulen. Doch auch versierte Wettkampfschwimmer und Hochleistungssportler nutzen diese und ähnliche technische Übungen, um an ihrem Stil zu feilen, ihn zu verfeinern und zu perfektionieren.

Wird zu lange Zeit ohne technische Übungen trainiert, so besteht das Risiko, dass stilistische Fehler und Unsauberkeiten sich einschleichen.

Die stilistischen Übungen beim Delfinschwimmen dienen auch der Kraftersparnis. Selbst ein ambitionierter Schwimmer dürfte kaum in der Lage sein, ein ein- oder zweistündiges Trainingsprogramm ausschließlich in der Delfinlage zu absolvieren. Wer dennoch üben möchte, kann dies mit kraftschonenderen Varianten tun.

Muskulöser Mann mit Taucherbrille beim Schwimmen unter blauem Himmel
Muskulöser Mann mit Taucherbrille beim Schwimmen unter blauem Himmel

Die Gleitzüge

Eine sehr wirkungsvolle Übung für das Delfinschwimmen sind die so genannten Gleitzüge. Mit ihnen wird die Wellenbewegung des Körpers eingeleitet. Der ungeübte Schwimmer kann mit dieser Technik lernen, seinen Körper dem Wasser zu überlassen, und die von der Armarbeit ausgehende Welle durch den Körper gleiten zu lassen.

  • Bei den Gleitzügen bleibt ein Arm nach vorne ausgestreckt.
  • Der jeweils andere Arm führt die Armbewegung des Delphinschwimmens aus.

Vereinfachend und kraftschonend wirkt sich hier aus, dass der Schwimmer sich bei dieser Übung aus der waagrechten Lage entfernt und eine halbe Seitlage einnimmt. Dies erleichtert die Atmung und sorgt für ein verstärktes Wassergefühl. Die vorne liegende Hand dient dabei der Stabilisierung des Körpers.

Eine Mischung aus Freistil- und Delfinschwimmen

Diese Technik stellt eine Mischung aus dem Freistil- und dem Delfinschwimmen dar und ist auch für den Anfänger mit etwas Übung zu bewältigen. Verschiedene Ausführungen bieten sich an:

  • So kann zum Beispiel eine Bahnlänge lang immer wieder mit demselben Arm gezogen werden, beim Rückweg ist dann der andere Arm an der Reihe.
  • Um dem Körper eine symmetrische Lage zu verleihen, kann jedoch auch mit den Armen jeweils abwechselnd gezogen werden.
  • Auch abwechselnde Züge in der Zweier- oder Dreierreihenfolge sind denkbar.

Tipps für Einsteiger

Wer die Wellenbewegung noch nicht beherrscht, der kann sie zu Übungszwecken auch mit einem tiefen Abtauchen in Richtung des Bodens verbinden. Auf diese Weise wird besonders Einsteigern meist sehr gut deutlich, wie die Körperbewegung und die Körperspannung die Schwimmrichtung beeinflussen können.

  • Iris Komar Schwimmbibliothek, Bd.7, Schmetterlingsschwimmen, Meyer & Meyer, 1996, ISBN 3891243510

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