Herkunft des Salsa-Tanzes

Von Textbroker
29. Dezember 2011

"Salsa" ist zum einen ein Oberbegriff für lateinamerikanische (insbesondere karibische) Musik mit speziellen, dabei aber unterschiedlichen Rhythmen. (Doch nicht alle der zahlreichen karibischen Rhythmen sind Salsa-Musik!) Zum anderen wird der dazugehörige Paartanz "Salsa" genannt, von dem es viele verschiedene Stilrichtungen gibt; die bekanntesten von ihnen sind der "New York Style", der "Puerto Rican" Style, der "Los Angeles Style" und der "Cuban Style".

Schon seit den dreißiger Jahren wurden vereinzelt lateinamerikanische Musikstücke mit dem Wort "Salsa" - übersetzt bedeutet es "Sauce" - im Titel bekannt, und viele Orchester spielten bereits Tanzmelodien, die heute als Salsa-Musik bezeichnet werden. Einen großen Beitrag zur Etablierung des Musik-Oberbegriffs leistete schließlich ab 1966 der Venezolaner Danilo Escalona mit seiner populären Radiosendung "La hora del sabor, la salsa y el bembe", deren Konzept, und damit auch der Name "Salsa" für die gespielte Musikrichtung, sich weltweit verbreitete.

Die zum Salsa ausgeführten Tanzelemente sind ein Konglomerat aus karibischen, afrikanischen und europäischen Tanzstilen, bei dessen Herausbildung es auch zu Rück- und Wechselwirkungen zwischen bereits etablierten nationalen Tanzformen kam: Nach dem erfolgreichen Sklavenaufstand 1791 auf Haiti erhielten die dortigen französischen Kolonialherren von Spanien die Erlaubnis zur Flucht auf die Karibikinsel Kuba.

Im Laufe des 19. Jahrhunderts entwickelte sich unter anderem aus dem französischen Contredanse (der seinerseits von englischen Country Dances beeinflusst war) und kubanischer Tanzkultur zunächst der elegante, an einen langsamen Tango erinnernde "Danzon"; die Tänzer gehörten der weißen Ober- und Mittelschicht an. Als jedoch 1880 die Sklaverei auf Kuba per Gesetz abgeschafft wurde, strömte aus dem Osten Kubas (Oriente) ein Tanz zur "Musica mulatta", der Musik der Gesellschaftsschicht der Mulatten, in die Hauptstadt Havanna: der "Son". Dieser ebenfalls eher ruhige Tanz vereint Elemente des Danzons, der afrikanischen Volkstänze und kubanischer Tänze. Er gilt heute als "Vater der Salsa", denn aus ihm entwickelten sich schließlich, passend zu den schnelleren Rhythmen, die modernen Salsa-Tänze.