Folgen für Kinder und Jugendliche durch die Mitgliedschaft in einem Sportverein

Von Ingo Krüger
24. Oktober 2013

Eine aktuelle Langzeitstudie deutscher Sportwissenschaftler über den Zusammenhang von Sportengagement und Entwicklung im Kindes- und Jugendalter zeigt welche Auswirkungen die Mitgliedschaft in einem Sportverein für Heranwachsende hat. Durchgängig positive Effekte konnten selbst bei einer stabilen und mehr als zehn Jahre dauernden Mitgliedschaft nicht festgestellt werden. Dies gilt sowohl für die Persönlichkeitsentwicklung als auch für die Prävention von Übergewicht. Der Sportverein ist zudem nur bedingt als Integrationsmotor anzusehen.

Die Studie zeigt, dass Sport treibende Jungen und Mädchen erheblich seltener zur Zigarette greifen als ihre sport- und vereinsabstinenten Altersgenossen. Andererseits wird im Sportverein das Trinken von Alkohol nicht nur kultiviert, sondern auch erlernt. Auch zur Gewaltprävention kann eine Mitgliedschaft nichts beitragen.

Jugendliche, die in einem Sportverein aktiv sind, können allerdings dadurch in der Pubertät gestärkt werden. Die Zugehörigkeit zu einer Gruppe kann das Selbstwertgefühl steigern. Dies ist eine Leistung, die weder Eltern noch Lehrer erbringen.

Die Untersuchung lässt auch erkennen, dass sich Kinder und Jugendliche nicht zu früh auf eine bestimmte Sportart festlegen sollen. Eine frühe Spezialisierung und die Teilnahme an Wettkämpfen haben sich als nicht förderlich für eine Leistungssportkarriere gezeigt.