Studie mit Senioren bestätigt: Sport trainiert nicht nur den Körper, sondern auch das Gehirn

Sportliche Betätigung fördert die Durchblutung des Gehirns

Von Cornelia Scherpe
28. August 2020

Wie wichtig Sport für die körperliche Fitness ist, wird oft betont. Wie gut sich die körperliche Betätigung jedoch auch auf die Hirnleistung auswirkt, kommt seltener zur Sprache. Vor allem das Gehirn älterer Menschen profitiert einer neuesten Studie zufolge deutlich von moderatem Training.

In Kanada nahmen an der University of Calgary insgesamt 206 Erwachsene an einem Experiment teil. Die Frauen und Männer waren im Schnitt 66 Jahre alt, zeigten jedoch bislang keine Gedächtnisprobleme und litten nicht an Herzerkrankungen. Bei jedem ermittelte ein Ultraschallbild den Blutfluss im Gehirn. Zusätzlich wurden Denkaufgaben und Gedächtnistests absolviert. Alle Senioren nahmen danach an einem Trainingsprogramm teil, das stets unter Aufsicht erfolgte und dreimal in der Woche absolviert wurde. Zu Beginn dauerte eine Einheit 20 Minuten, später 40 Minuten. Zusätzlich wurde gebeten, einmal in der Woche privat das Programm daheim zu üben.

Sport verbessert die Durchblutung des Gehirns

Die Forscher wiederholten die Gedächtnis- und Denktests sowie den Ultraschall nach drei und sechs Monaten. Das Ergebnis war eindeutig. Die Sprechfertigkeit der Teilnehmer war nach einem halben Jahr um 2,4 Prozent gestiegen. Die geistige Flexibilität sowie die Fähigkeit zur Selbstkorrektur sogar um 5,7 Prozent. Auch der Blutfluss zum Gehirn war gestiegen und zwar von 51,3 Zentimetern pro Sekunde auf 52,7 cm/sec. Das sind 2,8 Prozent.

Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass der moderate und regelmäßige Sport die Durchblutung des Gehirns langfristig verbessert hat. Dabei spielte es auch keine Rolle, wenn die Teilnehmer jahrelang sportlich inaktiv gewesen waren. Selbst das späte Beginnen mit einem Sportprogramm kann demnach immense gesundheitliche Vorteile bringen und das nicht nur für die körperliche Fitness, sondern eben auch für die Hirnleistung.