Sport steigert geistige Leistung nur bis ins mittlere Seniorenalter

Bis 70 Jahre wird Gedächtnisleistung durch Sport gesteigert

Von Cornelia Scherpe
27. Oktober 2014

Diverse Studie haben bereits gezeigt, dass die geistige und die körperliche Fitness durchaus zusammenhängen. Wer regelmäßig Sport treibt, steigert die Durchblutung des Gehirns und regt die Nervenzellen nachhaltig an. Das macht den Geist leistungsstärker, wenn auch dieser regelmäßig gefördert wird.

Dieser Effekt scheint einer aktuellen Studie zufolge jedoch nicht ein Leben lang zu gelten. Senioren können mit das Gehirn mit sportlicher Aktivität nur bis circa 70 fördern.

In der Studie arbeitete man mit 40 Freiwilligen. Die jüngsten Teilnehmer waren 60 Jahre und die ältesten Senioren bereits 77 Jahre. Alle waren gesund, machten jedoch bis zum Beginn der Studie keinen Sport. Nun unterteilte man sie in zwei Gruppen und bat die Hälfte, regelmäßig auf das Laufband zu gehen. Die anderen 20 dienten als Kontrollgruppe.

Bessere Durchblutung des Hippocampus mit unter 70

Nach drei Monaten überprüfte man die geistige Fitness und machte dabei bemerkenswerte Beobachtungen. Neun Teilnehmer aus der Sportgruppe waren jünger als 70 Jahre und sieben von ihnen hatten ihre geistige Fitness im Vergleich zum Anfangstest vor dem Sport verbessert. Bei den übrigen elf Personen aus der Laufbandgruppe hingegen, die schon jenseits der 70 waren, hatte das Lauftraining überhaupt keine Wirkung auf den Geist gezeigt. Auch in der Kontrollgruppe war es wie erwartet zu keiner Verbesserung gekommen.

Die genaue Analyse zeigte, dass sich bei den sieben jüngeren "Sport-Senioren" die Durchblutung der Hirnregion des Hippocampus' verbessert hatte. Da dieses Areal sehr wichtig für die Gedächtnisleistung ist, wird Sport in jüngeren Jahren daher zum Schutzfaktor gegen Demenz. Bei den sieben Probanden hatte sich darüber hinaus die visuelle Erinnerung verbessert; sie konnten sich abstrakte Bilder deutlich leichter einprägen.