Sport nach Biorhythmus - zu diesen Zeiten trainiert es sich am effektivsten

Von Dörte Rösler
19. September 2014

Wer berufstätig ist, muss Sport in die arbeitsfreien Zeiten verlegen. Optimal ist das jedoch nicht. Denn unsere körperliche Leistungsfähigkeit richtet sich nach der inneren Uhr - und diese ist für energetisch anspruchsvolles Training in den Morgen- und Abendstunden nicht programmiert. Lediglich ausgesprochene Frühaufsteher oder Langschläfer bringen an den Randzonen des Tages gute Leistung.

Taktgeber für den Biorhythmus ist der nur reiskorngroße suprachiasmatische Nucleus im Zwischenhirn. Über den Sehnerv empfangen die Neuronen kontinuierlich Daten über die Lichtverhältnisse und steuern danach die Ausschüttung von Wachmachern wie Serotonin oder dem Schlafhormon Melatonin. Innerhalb eines 24-Stunden-Taktes ergeben sich dadurch regelmäßige Zeiten für Leistungshochs und Phasen, in denen wir weniger leistungsfähig sind.

  • Training am frühen Morgen

    Vor dem Büro eine Runde Joggen - aus energetischer Sicht ist das möglich. Da Kreislauf und Gelenke morgens erst in Schwung kommen müssen, sollte man jedoch keine intensiven Übungen machen. Ideal sind leichter Ausdauersport, Yoga oder Gymnastik. Wichtig: vorher eine Kleinigkeit essen, etwa eine Banane.

  • Topform von 9 bis 11 Uhr

    Das erste Leistungshoch des Tages liegt ausgerechnet am Vormittag, wenn die meisten Beschäftigten arbeiten müssen. In der Mittagspause ist Training dann wieder ungünstig, weil die meisten Nährstoffe bereits verbraucht sind. Wer auf das Essen verzichtet, hat keine Energie für Sport. Nach einer Mahlzeit zieht der Organismus den Sauerstoff für die Verdauung ab.

  • Zweites Tageshoch: 16 bis 19 Uhr

    Am späten Nachmittag läuft der Organismus auf Hochtouren, die ideale Zeit für ein anspruchsvolles Workout. Zwischen 16 und 19 Uhr reagiert der Körper am besten auf Trainingsreize bei Kraftübungen und intensiven Ausdauerübungen. Auch bei technisch komplexen Sportarten sind Koordination und Reaktionsgeschwindigkeit jetzt optimal.

  • Nachglühen bis 22 Uhr

    Langschläfer haben auch zu späterer Abendstunde noch Reserven für ein Workout. Nach 22 Uhr fährt das Herz-Kreislauf-System jedoch herunter. Wer nachts trainiert, treibt zudem den Kortisolspiegel hoch, was zu Schlafproblemen führen kann. Alternative zum körperlichen Auspowern sind Sportarten wie Yoga, Pilates oder Tai Chi, die den Organismus in den Erholungsmodus begleiten.