Kuba öffnet seinen Sportsektor: Sportler dürfen künftig im Ausland arbeiten

Von Alexander Kirschbaum
30. September 2013

Auch in Kuba zieht langsam die Moderne ein. Seit das kommunistische Land 1961 den Profisport abgeschafft hat, verdienen die Sportler im Land kaum Geld. Das soll sich nun ändern. Ab dem nächsten Jahr dürfen kubanische Sportler hoch dotierte Verträge im Ausland abschließen, wie die Parteizeitung "Granma" mitteilte.

Damit will die kubanische Regierung die massenhafte Flucht ihrer Sporttalente verhindern. Bisher sind zahlreiche kubanische Sportler von internationalen Turnieren nicht in ihre Heimat zurückgekehrt, sondern haben ihr Glück im kapitalistischen Ausland gesucht. Die vorsichtige Öffnung des Sportsektors soll nach Angaben der Parteizeitung in Zukunft weiter vorangetrieben werden.

Kuba gehört vor allem beim Boxen, in der Leichtathletik und beim Baseball zu der Weltspitze. Seinen Spitzensportlern will der Staat künftig höhere Bezüge zahlen, bisher verdienten selbst Stars gerade einmal 15 Dollar. Im Ausland gewonnene Siegesprämien dürfen kubanische Sportler zukünftig zu 80 Prozent behalten, bisher hat der Staat ihnen nur einen Anteil von 20 Prozent zugebilligt.