Kamerun vermisst Sportler - Sieben Athleten aus dem olympischen Dorf in London verschwunden

Von Nicole Freialdenhoven
9. August 2012

Das westafrikanische Kamerun vermisst insgesamt sieben olympische Sportler, darunter fünf Boxer, einen Schwimmer und eine Fußballspielerin. Die sieben Athleten sind samt ihrem Gepäck aus dem olympischen Dorf in London verschwunden. Vermutet wird, dass die sieben in der britischen Hauptstadt untergetaucht sind um Asyl zu beantragen. Kamerun gehört zu den ärmsten Nationen der Welt.

Nach Angaben des britischen Innenministeriums wurden bislang keine Asylanträge der Sportler festgestellt. Allerdings besitzen alle gültige Aufenthaltsgenehmigungen für Großbritannien bis November mit denen sie zu den olympischen Spielen nach London gereist sind.

Dass Sportler aus armen oder politisch unfreien Nationen die olympischen Spiele nutzen um sich abzusetzen ist nichts Neues: Die sozialistische Karibikinsel Kuba verliert sogar regelmäßig erfolgreiche Boxer, die im Westen eine Profikarriere starten und üppige Gewinne einstreichen wollen, die ihnen in der Heimat verwehrt bleiben. Auch ostdeutsche Sportler aus der DDR setzten sich bis Ende der 80er Jahre häufig in den Westen ab.