Wenn Sport den Kick gibt: Möglichkeiten und Grenzen des Abenteuersports

Von Katharina Cichosch
18. Juni 2012

Während die einen am liebsten bequem auf der Couch herumliegen, treibt es andere ins gegenteilige Extrem: Sie verausgaben sich beim Sport, bis es nicht mehr weitergeht - und bringen sich damit teilweise sogar in gefährliche Situationen. Was manchmal durchaus gewollt ist, denn der Nervenkitzel kann regelrecht süchtig machen. Extrem-Bergklettern ohne Absicherung, Wanderungen auf die eisigen Achttausender im Himalaya oder Tauchen ohne Sauerstoffflasche - Beispiele für extreme Sporterlebnisse gibt es in Hülle und Fülle. Und leider gehen längst nicht alle davon gehen glimpflich aus.

Die eingangs genannte Sucht darf übrigens wörtlich verstanden werden - die in Gefahrensituationen ausgeschütteten Hormone können einen wahren Glücksrausch hervorrufen. Auch auf psychologischer Ebene lässt sich dieses Phänomen erklären: Manche Menschen sind geborene Kämpfernaturen, die es lieben, immer wieder an ihre Grenzen zu gehen. Gemeisterte Herausforderungen aber sind ihnen nicht genug - sie brauchen mehr, wollen abermals Bestätigung, dass es auch beim nächsten Mal klappen wird. Damit der Anreiz dann hoch genug ist, werden die Ziele manchmal lebensgefährlich hoch gesteckt.

Während der grundsätzliche Drang des Menschen nach Extremsituationen also hin und wieder durchaus normal sein kann, deutet exzessiver Abenteuersport manchmal auch auf einen Mangel an Selbstbewusstsein hin. Spätestens, wenn der Kick den einzigen Lebensinhalt darstellt, sollten Betroffene wie auch Angehörige aufmerksam werden. Gefährlich werden kann Sport übrigens auch für ältere und untrainierte Menschen, deren Leistungsgrenzen deutlich niedriger angesiedelt sind als die von Profisportlern. Deshalb: Bitte immer sicher trainieren - und unnötige Risiken vermeiden!