Snooker - Regeln, Spielmaterial und Herkunft

Beim Snooker gibt es bestimmte Regeln, die eingehalten werden müssen. Es handelt sich hierbei um ein Ansage- und Punktespiel. Der Spieler muss abwechselnd einen roten und einen andersfarbigen Ball versenken; jeder Ball hat eine bestimmte Punkteanzahl, die man ebenfalls beachten muss. Informieren Sie sich über die Regeln, das Spielmaterial sowie die Herkunft von Snooker.

Von Cornelia Gschiel

Snooker - Merkmale und Regeln

Snooker beschreibt eine Variante des Billardspiels. Man spielt auf einem Snookertisch mit 15 roten, sechs verschiedenfarbigen und einem weißen Ball.

Ziel ist, alle Bälle einzulochen. Dabei geht man einer bestimmten Reihenfolge vor.

Als erstes locht man eine rote sowie eine farbige Kugel; dabei zählt die rote einen Punkt, während die farbigen zwei bis sieben Punkte zählen können. Den farbigen Ball legt man dann wieder auf den Snookertisch zurück.

Sind alle roten Kugeln vom Tisch, gilt es, zum Abschluss des Spiels die farbigen Bälle in folgender Reihenfolge einzulochen:

  • Gelb (2 Punkte)
  • Grün (3 Punkte)
  • Braun (4 Punkte)
  • Blau (5 Punkte)
  • Pink (6 Punkte)
  • Schwarz (7 Punkte)

Derjenige mit den meisten Punkten gewinnt das Spiel. Als taktisch klug gilt es, die weiße Kugel so zu positionieren, dass der Gegner es möglichst schwer hat, den nächsten Ball, der angespielt werden soll, zu erreichen - in diesem Fall ist von Snookern ("behindern") die Rede.

Das Spiel ist zu Ende, sobald alle Objektbälle vom Tisch sind. Es gibt aber noch eine andere Möglichkeit, das Spiel oder den Satz zu beenden: Wenn es eine Punktedifferenz von mehr als sieben Punkten gibt und sich nur noch der weiße und der schwarze Ball am Snookertisch befinden.

Jedes Snookerspiel besteht aus mehreren Sätzen. Die Anzahl der Sätze wird im Vorhinein festgelegt; wer mehr als die Hälfte gewonnen hat, gewinnt das Match.

Bei den meisten Turnieren gibt es immer eine ungerade Anzahl von Sätzen, damit kein Unentschieden entstehen kann. Bei Ligaspielen kann es jedoch aufgrund der geraden Anzahl von Sätzen zu einem Unentschieden kommen.

Nahaufnahme Billardqueue stößt auf Billardkugel
Nahaufnahme Billardqueue stößt auf Billardkugel

Die Punktvergabe

Der Wert eines Balles wird zum Punktestand des Spielers hinzu gezählt, sobald dieser den Ball versenkt. Als erstes muss immer ein roter Ball gespielt werden. Danach kann der Spieler entscheiden, welchen andersfarbigen Ball er versenken will.

Schafft er dies nicht, so hat der andere Spieler die Möglichkeit, mehrere Bälle hintereinander zu versenken. Befinden sich nur mehr andersfarbige Bälle auf dem Snookertisch, so muss man bei Endspielen immer mit dem niedrigstwertigen Ball beginnen.

Die Ausnahme: der rote Ball

Interessant ist, dass die farbigen Bälle, nachdem sie versenkt wurden, wieder auf den Tisch kommen - und zwar auf die vorgegebenen Startpositionen. Die roten Bälle bleiben jedoch nach dem Versenken in den Taschen.

Ist der letzte rote Ball versenkt, so darf noch ein andersfarbiger Ball gespielt werden. Wenn alle roten Bälle weg sind, muss man mit dem niedrigstwertigen Ball beginnen.

Die Taktik des Snookerns

Wenn ein Spieler nicht die Möglichkeit hat, einen Ball gemäß den Regeln zu versenken, so muss er versuchen, den Gegner zu snookern. Das bedeutet, dass er den Spielball so platziert, dass der Gegner keinen Ball direkt anspielen kann und aus diesem Grund einen komplizierteren Spielzug wählen muss.

Durch einen Snooker wird der Gegner häufig nervös, macht Fehler oder Fouls. Gewinner ist derjenige Spieler, der mehr Punkte hat.

Kugeln auf einem Billardtisch, die weiße Kugel wird gestoßen
Kugeln auf einem Billardtisch, die weiße Kugel wird gestoßen

Eine Auswahl an wichtigen Snooker-Begriffen

Wie bei den meisten anderen Sportarten und Spielen gibt es auch beim Snooker verschiedene Begriffe, die Profis verwenden. Wenn man sich eine Snooker-Übertragung ansieht oder selbst Snooker spielt, sollte man zumindest einige dieser Begriffe kennen.

Als Ball On bezeichnet man den Ball, der als nächstes angespielt werden kann oder muss. Bei einer Serie von Punkten, die man nur erreicht, wenn man durchgehend am Snookertisch ist, spricht man von einem Break. Ein Satz eines Matches wird als Frame bezeichnet.

Ein Match besteht aus einer vorher ausgemachten Anzahl von Frames. Wer in einem Frame am meisten Punkte hat, gewinnt den Satz.

Ein Frame gilt als beendet, wenn alle Bälle versenkt wurden. Ein Satz kann aber auch beendet werden wenn nur mehr der schwarze Ball am Tisch ist und ein Spieler mehr als sieben Punkte mehr als der andere Spieler hat.

Fouls

Auch beim Snooker gibt es Fouls. Es handelt sich dabei um regelwidrige Stöße, die bestraft werden. Wer ein Foul begeht, muss damit rechnen, dass dem Gegenspieler vier bis sieben Punkte gutgeschrieben werden.

Hat der Spieler versucht, einen Stoß nicht korrekt auszuführen, so wird nach dem Foul ein Miss vergeben. Der Gegenspieler kann veranlassen, dass der Schiedsrichter die Bälle wieder in die Ausgangsposition zurücklegt.

Bad contact

Es kann beim Snooker passieren, dass zwei Bälle beim Zusammenstoßen aneinander kleben bleiben, dies nennt man Kick oder bad contact. Es können auch festgefahrene Situationen entstehen, bei denen eine positive Weiterentwicklung des Frames nicht mehr zu erwarten ist, dann können sich die beiden Gegner auf ein Re-Rack einigen - die Bälle werden neu aufgesetzt und der Frame beginnt neu.

Touching Ball

Von einem Touching Ball spricht man, wenn der Spielball an einem Ball On liegen bleibt. Der Spieler muss also keinen Ball on mehr spielen, sondern kann einen Ball on lochen oder einen anderen Ball anspielen.

Maximum Break

Beim Maxium Break handelt es sich um ein Break von 147 Punkten. Dies ist dann möglich, wenn man zu den 15 roten Bällen je einen schwarzen glocht hat und danach alle sieben Farben versenkt.

Re-Rack

Bei einem "Festspielen", wenn eine sinnvolle weitere Entwicklung des Spiels nicht abzusehen ist, kann es zu einer Einigung über ein Neu-Aufsetzen der Bälle kommen. In diesem Fall gibt es ein neues Spiel. Kommt es nicht zur Einigung, kann der Schiedsrichter ein Re-Rack anordnen.

Fazit

Wer alle diese Ausdrücke kennt, wird sich in einem Snookerspiel bestens zurecht finden und auch jeder Übertragung eines Snookerspiels ohne Probleme folgen können. Wenn man selbst Snooker spielt, lernt man die Bedeutung der verschiedenen Begriffe mit der Zeit von selbst.

Ein Sport für Gentlemen

Billardspieler setzt Billardqueue am Tisch an, Billardkugeln
Billardspieler setzt Billardqueue am Tisch an, Billardkugeln

Snooker gilt als ein Spiel der Gentlemen. Sowohl die Spielbekleidung als auch das faire Spielverhalten sind von höchster Bedeutung und können darüber entscheiden, ob jemand des Snookers überhaupt würdig ist.

Die ersten Formen des Snooker gab es vor mehr als zweihundert Jahren. Zu seiner heutigen Form fand die Billard-Variante allerdings erst im 19. Jahrhundert. Rund um 1875 spielten englische Kolonialoffiziere in Indien voller Leidenschaft Snooker.

Seit diesen Tagen ist Snooker ein Spiel für Gentlemen. Diesem Ideal fühlt sich der Snooker-Weltverband bis heute verpflichtet.

Dies beinhaltet strenge Bekleidungsvorschriften, aber auch ein tadelloses Verhalten am Tisch. Von Snooker-Spielern wird erwartet, dass diese Fehler eigenständig anzeigen.

"Gentlemen-Tester"

Viele Fehler bemerken häufig nur die Spieler selbst. Dies betrifft zum Beispiel den Durchstoß (nach dem eigentlich Stoß hat der Queue noch Kontakt mit dem Spielball) oder das zufällige Berühren von Kugeln mit der Kleidung. Die Bälle beim Snooker gelten deshalb als "Gentlemen-Tester".

Ein Spieler, der mit der Kleidung einen Objektball berührt, kann kaum sagen, ob die Zuschauer dies bemerkt haben. Haben diese den Verstoß bemerkt, der vom Spieler nicht angezeigt wird, gilt der als nicht würdig, Snooker zu spielen.

Das benötigte Spielmaterial

Beim Snooker kommt es ebenso wie beim nahe verwandten Billard auf Präzision und Geschicklichkeit der Spieler an. Da das Snookerspiel aber technisch noch schwieriger ist, müssen die Snookerspieler noch präziser zielen und sich jeden Spielzug im Voraus gut überlegen. Auch das Spielmaterial unterscheidet sich geringfügig vom Spielmaterial beim Billard.

Snookertische

Die bis zu 1.500 Kilogramm schweren Snookertische sind etwa 3,556 Millimeter lang und 1,778 Millimeter breit. Die Abmessungen können bei einzelnen Tischen um 13 Millimeter größer oder kleiner sein. Es gibt eine durchgezogene Linie, eine Aufsetzmarke, Kopf- und Fußbande.

Snookertische bestehen aus einer Schieferplatte; darüber kommt bei Turnieren grünes Kammgarn-Tuch, das speziell gebürstet wird. Damit die Bälle kontrolliert aus den Banden auslaufen können, sind die Banden mit Naturkautschuk bestückt.

Vom Anstoßbereich nach oben ist der Tisch wie folgt aufgebaut:

  • Baulk-Line (es ist ein D im Anstoßpunkt aufgezeichnet) für den gelben, braunen und grünen Ball
  • Center-Spot für den blauen Ball
  • Pyramid-Spot für den pinken Ball
  • Triangle, Dreieck mit roten Bällen
  • Black-Spot für den schwarzen Ball

Dabei setzt man die roten Bälle so nah wie möglich an den pinken auf, ohne dass sie berührt werden.

Zu jedem Snookertisch gehören gewisse Verlängerungshilfen:

  • Spider
  • Swan
  • Rest oder
  • Hook Rest.

Die Verlängerungen werden von den Spielern benutzt, wenn sie den Ball aufgrund der Größe des Snookertisches sonst nicht erreichen könnten.

Der Snookertisch als zentrales Objekt
Der Snookertisch als zentrales Objekt

Snookerbälle

Auch die Snookerbälle unterscheiden sich von gewöhnlichen Billardbällen. Sie bestehen aus Phenolharz und haben einen Durchmesser von 52,5 Millimeter.

Die meisten Snookerbälle sind zwischen 130 und 150 Gramm schwer. Der weiße Ball ist der Spielball und darf als einziger mit dem Queue berührt werden.

Snookerqueues

Snookerqueues sind im Normalfall aus Esche oder Ahorn, also aus sehr hartem Holz. Am Griff ist der Queue dicker als an der Spitze. Snookerqueues müssen mindestens 91 Zentimeter lang sein, die meisten sind jedoch sogar zwischen 140 und 150 Zentimeter lang.

Es gibt einteilige oder zweiteilige Modelle, die mit einem Schraubgewinde verbunden sind. Bei Turnieren wird die so genannte 3/4-Teilung bevorzugt. Das heißt, dass der Vorderteil 3/4 der Gesamtlänge ausmacht.

Dies ist deshalb so, weil das Queue am Kinn entlang geführt wird, während man eine Kugel stößt. Damit das Kinn nicht mit der Verschraubung in Berührung kommt, gibt es die 3/4-Teilung. Hin und wieder ist es erforderlich, das Queue mit einer Verlängerung des Snookertisches zu verlängern, um an den Ball heranzukommen.

Nahaufnahme Snookerbälle, Billardkreide und Snookerqueue
Nahaufnahme Snookerbälle, Billardkreide und Snookerqueue

Billardkreide

Billardkreide kommt auch beim Snooker zum Einsatz, um die Haftung der Pomeranze am Spielball zu erhöhen. Durch die erhöhte Haftung kann eine Rotation verursacht werden, die hin und wieder nötig ist.

Die Geschichte des Snookerspiels

Das Snookerspiel ist eng mit dem Billard verwandt. Man spielt es jedoch mit speziellen Queues und auf einem speziellen Snookertisch.

Es geht darum, insgesamt 21 Bälle nach bestimmten Spielregeln zu versenken. Die Geschichte des Snookers begann mit der Entwicklung des Billards im 15. Jahrhundert.

Ursprünglich stammt das Billardspiel von einem Spiel namens Pall Mall ab. Dieses ist heutzutage ausgestorben.

Für die weitere Entwicklung bis hin zum Snooker ist die Weiterentwicklung der Queues verantwortlich. Um 1807 bekamen die Queues lederbezogene Spitzen.

Außerdem wurde das Holz der Billardtische durch ein anderes Material ersetzt: Schiefer. Als die Banden anstatt von Baumwolle mit Gummi gefüllt wurden war der Billardtisch geboren.

Das eng mit dem Billard verwandte Snooker entstand Ende des 19. Jahrhunderts in Indien. Britische Offiziere verwendeten erstmals eine Variante, bei der man 15 rote Bälle und einige andersfarbige Bälle versenken musste. Sie nannten das Spiel Snooker-Pool.

Man musste einen schwarzen, einen pinken, einen grünen, einen gelben und 15 rote Bälle mit einem weißen Spielball versenken. Später kamen noch ein brauner und ein blauer Ball hinzu.

Das Spiel erlangt in Ruhm in England

1885 wurde das Spiel in England der Öffentlichkeit vorgestellt und konnte sich von dort aus langsam durchsetzen. Zwischen 1908 und 1919 gab es in Großbritannien zwei Verbände, die jedoch unterschiedliche Regeln des Snookerspiels vorsahen. Erst Mitte des Jahres 1919 wurden der braune und der blaue Ball fixer Bestandteil des Snookerspiels.

Das erste Snookerturnier

1969 wollte man den gerade eingeführten Farbfernseher anpreisen und übertrug aus diesem Grund das erste Snookerturnier (Pot Black Cup). Dadurch wurde das Spiel bekannter. In Großbritannien zählen Snookerübertragungen neben Fußballübertragungen zu den beliebtesten sportlichen Ereignissen.

Wissenswertes

Interessanterweise hat der Begriff Snooker nichts mit Billard zu tun, sondern stammt aus einer eher negativen Benennung für Frischlinge der Armee. Im Jahr 1927 fanden die ersten Profiweltmeisterschaften statt.

Joe Davis gewann bis 1946 alle Turniere und Meisterschaften. Seit 1963 finden auch Amateurweltmeisterschaften statt.

Unterschiede zum Billiard

Snooker ist im Gegensatz zum Billard deutlich schwieriger. Snookerspieler müssen äußerst geschickt vorgehen, um die kleineren Bälle auf der größeren Spielfläche in die engeren Taschen zu befördern. Wird der Ball nicht ganz genau gespielt, so läuft er wieder aus der Tasche heraus.

  • Hugo Kastner Humboldt Ratgeber Snooker: Spieler, Regeln & Rekorde, Humboldt, 2006, ISBN 3899940989
  • Werner Grewatsch und Marcus Rosenstein Snooker. Billard "made in England", Weinmann, 2006, ISBN 387892061X

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