Schach - Regeln, Varianten und Herkunft

Das wohl berühmteste strategische Brettspiel ist das Schachspiel. Schach wird mit unterschiedlichen Figuren gespielt. Mit diesen lassen sich taktische Züge machen. Zu den Spielfiguren gehören König, Dame, Läufer, Springer, Turm und Bauer. Mittlerweile gibt es verschiedene Varianten des Schachspiels. Lesen Sie alles Wissenswerte über das Schachspiel.

Von Jens Hirseland

Schach - Figuren und Regeln

Gespielt wird das Schachspiel mit verschiedenen Spielfiguren. Dazu gehören der König, die Dame, die Läufer, die Springer, die Türme sowie die Bauern. Diese agieren auf einem Schachfeld, das über 32 schwarze und 32 weiße Felder verfügt.

Die beiden Spieler führen immer abwechselnd einen Schachzug aus. Dabei sind die einzelnen Figuren bestimmten Zugregeln unterworfen.

König

Die Schlüsselfigur des Schachspiels ist der König. Wird dieser vom Gegenspieler Schachmatt gesetzt, ist die Partie beendet. Unter Schachmatt versteht man die Bedrohung des gegnerischen Königs.

Matt gesetzt wird der König somit, indem man ihn in eine Situation bringt, in der er weder die angreifende Figur abwehren noch auf ein unbedrohtes Feld ausweichen kann. Manche Spieler kippen die Königsfigur dann auf dem Schachbrett um.

Mit dieser besonderen Geste wird die Niederlage signalisiert. Obwohl der König die wichtigste Spielfigur ist, kann er immer nur ein Feld pro Zug zurücklegen.

Dame

Die wichtigste Figur nach dem König ist die Dame, die über die besten Zugmöglichkeiten verfügt. So hat sie die Möglichkeit, diagonal, horizontal oder vertikal auf jedes freie Feld zu gehen.

Andere Figuren darf sie dabei jedoch nicht überspringen. Für den Angriff ist die Dame überaus wertvoll und beinahe genauso stark wie zwei Türme zusammen.

Die Figur der Dame stammt ursprünglich von den alten Persern. Diese stellten dem König einen Ratgeber an die Seite, der den Schutz der wichtigsten Spielfigur übernehmen sollte. Da die Figur neben dem König stand, dachten die Europäer später, es handele sich um eine Königin oder Dame.

Schachfiguren auf schwarz-weißem Schachbrett - König und Dame im Vordergrund
Schachfiguren auf schwarz-weißem Schachbrett - König und Dame im Vordergrund

Turm

Als zweitstärkste Spielfigur gilt der Turm, von dem jedem Spieler zwei Exemplare zur Verfügung stehen. Der Turm kann auf Reihen und Linien in jede Richtung gehen und beliebig weit gezogen werden.

Mit Ausnahme der Rochade darf auch er andere Figuren nicht überspringen. Die Reichweite des Turms wird nur durch den Rand des Spielfelds begrenzt.

Läufer

Auch vom Läufer stehen pro Spieler zwei Figuren zur Verfügung. Die Läufer, die neben König und Dame platziert werden, können diagonal beliebig weit über das Spielfeld ziehen, wobei sie nicht über andere Figuren hinwegziehen dürfen. Besonders wertvoll sind die Läufer, wenn sie das Zentrum kontrollieren können.

Springer

Ebenso wie beim Turm und beim Läufer kann jeder Spieler mit zwei Springern agieren. Die Springerfigur darf sich von seinem Ausgangsfeld zwei Felder an einer Reihe oder Linie entlang bewegen und anschließend ein Feld nach rechts oder links springen. Dabei ist die Farbe des Zielfelds stets anders als die Farbe des Ausgangsfelds.

Bauer

Mit acht Figuren ist der Bauer die zahlenmäßig am höchsten vertretende Spielfigur. Diese bilden einen Wall vor den anderen Spielfiguren.

Allerdings hat er auch die wenigsten Zugmöglichkeiten, weswegen er als schwächster Stein gilt. So kann sich der Bauer ausschließlich vorwärts bewegen und darf als einzige Figur nicht auf ein bereits betretenes Feld zurückkehren.

Spezielle Schachvarianten

Unter Schachvarianten versteht man Spiele, die vom klassischen Schachspiel abgeleitet werden. Dabei handelt es sich jedoch um eigenständige Spiele mit unterschiedlichen Spielregeln. Zu den speziellen Schachvarianten gehören unter anderem:

Capablanca-Schach

Eine der populärsten Schachvarianten ist das so genannte Capablanca-Schach. Es wurde im Jahr 1940 von dem kubanischen Schachweltmeister Jose Raul Capablanca (1888-1942) erfunden. Neben den herkömmlichen Spielfiguren verwendet man beim Capablanca-Schach auch einen Kanzler sowie einen Janus.

Die Benennung der zusätzlichen Figuren ist jedoch sehr unterschiedlich. So nennt man den Kanzler auch Marschall oder den Janus Kardinal, Erzbischof, Zentaur, Pegasus oder Paladin. Gespielt wurde das Spiel zunächst auf einem 10x10-Brett. Später setzte sich dann das 10x8-Brett durch.

Janusschach

Zu den beliebtesten Schachvarianten zählt das Janusschach. Ähnlich wie beim Capablanca-Schach gibt es auch hier mit dem Kardinal und dem Janus zwei Zusatzfiguren.

Diese können sowohl wie ein Springer als auch wie ein Läufer ziehen. Gespielt wird auf einem 10x8-Brett. Zu den Besonderheiten der Janus-Figur gehört, dass sie als einzige Figur in der Lage ist, ohne Hilfe von anderen Figuren den gegnerischen König Matt zu setzen.

Märchenschach

Unter Märchenschach oder Feenschach versteht man verschiedene Schachvarianten, bei denen man neu entwickelte Spielfiguren einsetzt. Die Zugmöglichkeiten dieser Figuren sind meist Kombinationen aus herkömmlichen Zugarten. Obwohl die Spielfelder beim Märchenschach größer sind, verlaufen die Partien meist schneller und taktisch besonders anspruchsvoll.

Los Alamos Schach

Das so genannte Los Alamos Schach spielt man auf einem 6x6-Brett. Außerdem wird auf den Läufer verzichtet.

Zu Beginn der Partie dürfen die Bauern lediglich einen Einzelschritt durchführen. Zudem wandelt man sie nur in Turm, Springer oder Dame um.

Seinen Namen erhielt das Los Alamos Schachspiel von dem Los Alamos National Laboratory. Dort wurde im Jahr 1956 ein Schachprogramm entwickelt.

Atomschach

Eine kuriose Schachvariante ist das Atomschach. Wird dabei ein Stein geschlagen, nimmt man auch sämtliche Steine auf den benachbarten Spielfeldern vom Brett, was dem Effekt einer Atombombenexplosion ähnelt. Die Partien beim Atomschach sind daher meist recht kurz.

Auslöschungsschach

Beim so genannten Auslöschungsschach entfällt die Sonderrolle des Königs. Entschieden ist das Spiel, wenn ein Spieler nicht mehr über alle sechs Figurenarten verfügt. Eingeführt wurde diese Schachvariante 1985 von dem US-Spieleautor R. Wayne Schmittberger.

Schwarze und weiße Schachfiguren auf Schachbrett
Schwarze und weiße Schachfiguren auf Schachbrett

Wissenswertes zu Computerschach

Unter Computerschach versteht man Schachspielen gegen den Computer. Es ist aber auch möglich, dass einzelne Computer untereinander Schach spielen.

Vom ersten Modell bis zur heutigen Technik

Als erster Automat, der in der Lage gewesen sein soll, Schach zu spielen, gilt der so genannte Schachtürke, der von dem Universalgelehrten Wolfgang von Kempelen (1734-1804) erfunden worden war. Allerdings handelte es sich dabei um einen getürkten Apparat, in dessen Inneren ein Schachspieler steckte. Mithilfe von komplizierten Mechanismen wurden die Schachzüge dann ausgeführt.

Im Jahr 1890 gelang es dagegen dem spanischen Ingenieur Leonardo Torres Quevedo (1852-1936) einen elektromechanischen Apparat zu konstruieren, der in der Lage war, bestimmte Schachspielzüge auszuführen. Danach tat sich bis zur Entwicklung der Digitalcomputer in den 50er Jahren nicht mehr viel auf diesem Gebiet.

Mit der Entwicklung der Computer entstanden schließlich auch Schachprogramme, die sich mit den Rechnern spielen ließen. Da die Computer mit der Zeit immer besser und schneller wurden, findet man heutzutage auf fast allen PCs Schachprogramme. Diese sind einem durchschnittlichen Schachspieler weit überlegen.

Sogar auf Mobiltelefonen kann mittlerweile schon Schach gespielt werden. Für viele Meisterspieler sind die Computer zur Eröffnungsvorbereitung oder Spielanalyse unverzichtbar geworden.

Im Jahre 1997 gelang es einer Schachmaschine von IBM sogar den damaligen russischen Schachweltmeister Garri Kasparow zu schlagen. Die menschlichen Schachgroßmeister unternehmen immer wieder Versuche ein spezielles Antischachprogramm gegen ihre maschinellen Gegenspieler einzusetzen.

Allerdings zeichnet es sich immer mehr ab, dass die Rechenkraft der Computer, die zudem stetig wächst, den Menschen langfristig überlegen ist. Mithilfe von bestimmten Manövern, die der Computer nicht erkennen kann, ist es jedoch durchaus möglich erfolgreich gegen die Maschinen zu bestehen.

Computer gegen Computer

Schachcomputer sind aber auch in der Lage gegeneinander zu spielen. Es gibt sogar eine Reihe von speziellen Wettbewerben, in denen nur Computer antreten. Dazu gehören die Mikrocomputerschachweltmeisterschaft sowie die Schachcomputerweltmeisterschaft.

Allerdings sind solche Wettbewerbe nur begrenzt aussagekräftig, wenn es um die Spielstärke gegen Menschen geht.

Ziel und Zweck im Wandel

Ziel und Zweck des Computerschachs waren vor allem Unterhaltung und Spielanalyse. Daneben erhoffte man sich jedoch auch, bessere Einsichten in das Denken des Menschen zu gewinnen. Diese Hoffnung erfüllte sich jedoch nicht.

Daher dient Computerschach in der heutigen Zeit nicht mehr als Forschungsgegenstand und wurde durch Spiele wie Arimaa und Go ersetzt.

Die Geschichte des Schachspiels

Wie und wann genau das Schachspiel entstanden ist, ließ sich bislang nicht eindeutig klären. Als Ursprungsländer kommen sowohl Indien, Persien als auch China in Betracht.

Der Zeitraum, in dem das Spiel entstanden ist, wird zwischen dem 3. und dem 6. Jahrhundert vermutet. Zudem gibt es zahlreiche Legenden über die Entstehung des Schachs, wie zum Beispiel die berühmte Weizenkornlegende.

Annahmen der Schachforschung

Dass das Schachspiel nur von einer einzelnen Person und in einem bestimmten Jahr erfunden wurde, gilt aufgrund seiner Komplexität als unwahrscheinlich. Darüber hinaus finden sich in dem Spiel viele Elemente aus unterschiedlichen Kulturen, Zeitabschnitten und Sprachen.

Von der Schachforschung wird angenommen, dass die Anfänge des Spiels im Indien des 6. Jahrhunderts liegen. Dort entstand das Urschach, das man Chaturanga (das Vierteilige), nannte.

Gemeint waren damit die vier Waffengattungen der indischen Armee wie Reiter, Streitwagen, Fußsoldaten und Elefanten. Gespielt wurde Chaturanga zu viert und mit Würfeln. Im Laufe der Jahre kam es zur Umwandlung des Urschachs von einem Glücksspiel zu einem Intelligenzspiel, das nur von zwei Personen gespielt wurde.

Eine weitere Variante

In einer modernen Variante fand das Urschach den Weg nach Persien, wo die indischen Bezeichnungen ins Persische übersetzt wurden. So entstanden die Formulierungen "Schach", was Schah (König) bedeutete und "Schachmatt". Mit dem Wesir, aus dem später die Dame wurde, kam eine neue Spielfigur hinzu.

Als die Araber im Zuge der islamischen Expansion Persien eroberten, begeisterten sich auch diese für das Strategiespiel. So wurden zahlreiche Schachbücher von den Arabern verfasst sowie die algebraische Notation erfunden. Die Begeisterung der Araber war so groß, dass sie ganze Schachturniere mit den seinerzeit größten Schachmeistern austrugen.

Der Einzug nach Europa

Da die Araber seit dem 8. Jahrhundert auch Teile von Südeuropa beherrschten, gelangte das Schachspiel zwischen 700 - 900 schließlich auch auf diesen Kontinent. Zunächst spielten die Europäer das Spiel noch nach den arabischen Regeln.

Im 15. Jahrhundert ging man in Spanien jedoch dazu über, die Regeln zu verändern, wodurch es zur einer stärkeren Wirkung von Dame und Läufer kam. 1467 veranstaltete man in Heidelberg das erste große Schachturnier in Mitteleuropa.

Durch die Erfindung des Buchdrucks konnte sich die Schachliteratur schnell verbreiten, was zur Weiterentwicklung und Vereinheitlichung der Spielregeln führte. In den folgenden Jahrhunderten war der Siegeszug des Schachspiels nicht mehr aufzuhalten. 1924 kam es in Paris schließlich zur Gründung des Weltschachbundes FIDE.

Schachspieler wirft den schwarzen König mit seiner weißen Dame raus (Schachmatt)
Schachspieler wirft den schwarzen König mit seiner weißen Dame raus (Schachmatt)

Die Vergabe unterschiedlicher Titel im Schach durch die Fédération Internationale des Échecs (FIDE)

FIDE steht für Federation Internationale des Echechs und bedeutet Internationaler Schachverband. Im deutschsprachigen Raum bezeichnet man sie auch als Weltschachbund. Die FIDE zählt zum ARISF, dem Verband der vom Internationalen Olympischen Komitee anerkannten Sportverbände.

Geschichte der FIDE

Gegründet wurde die FIDE im Juli 1924 im Pariser Hotel Majestic. Zur gleichen Zeit fand in dem Hotel anlässlich der 8. Olympischen Sommerspiele in Paris ein internationales Schachturnier statt.

Schach - Hand beim Zug
Schach - Hand beim Zug

Anwesend waren Delegierte aus 15 Nationen, die die Gründung des Weltschachverbands beschlossen. Weiterhin gründete der Verband ein Komitee, das verbindliche Statuen aufstellte.

1926 beschloss die FIDE die Einführung einer Schacholympiade. Bis von der FIDE offizielle Titel vergeben wurden, dauerte es jedoch bis 1950.

Durch den Ausbruch des 2. Weltkriegs im Jahr 1939 kamen die Aktivitäten des Verbandes zeitweilig zum Erliegen. Außerdem litt die FIDE unter finanziellen Problemen.

1950 erhielten jedoch 27 Schachspieler den Titel Großmeister. Außerdem wurde der Titel Internationaler Meister vergeben.

Bis 1957 definierte der Verband die Normen für die Titelvergabe. Im Laufe der Jahre traten immer mehr nationale Verbände dem Weltschachverband bei.

Zu den Titeln, die heute von der FIDE vergeben werden, gehören der Candidate Master (CM), der FIDE-Meister (FM), der Internationale Meister (IM) sowie der Großmeister (GM).

Candidate Master (CM)

Titel-Varianten

Den Titel Candidate Master (CM) verleiht die Federation Internationale des Echechs auf Lebenszeit. Allerdings liegt die Wertigkeit dieses Titels unter den Titeln FIDE-Meister, Internationaler Meister und Großmeister.

Genau wie bei den anderen Schach-Titeln unterscheidet man bei Qualifikation und Titelbezeichnung zwischen Männern und Frauen. So lautet die Titelbezeichnung für die Damen Woman Candidate Master (WCM). Eine deutsche Bezeichnung für Candidate Master gibt es bislang nicht.

Der österreichische Schachbund ÖSB vergibt national den Titel Meisterkandidat, der sich mit dem CM-Titel vergleichen lässt. In früheren Jahren gab es in den Ostblock-Ländern auch den Titel Meisteranwärter. Diese Bezeichnung entspricht dem Candidate Master der FIDE am ehesten.

Qualifikation

Als Kriterium für den Titel Candidate Master gilt das Erreichen einer bestimmten Elo-Zahl, die vom Weltschachverband festgelegt wird. So müssen Frauen eine Elo-Zahl von wenigstens 2000 und Männer einen Wert von 2200 aufweisen. Beantragt wird der Titel Candidate Master bzw. Woman Candidate Master vom jeweiligen nationalen Schachverband.

Außerdem ist es möglich, dass der nationale Verband weitere Anforderungen stellt. Der Deutsche Schachbund verlangt zum Beispiel für das Erreichen eine DWZ von 1900 Punkten bei Frauen bzw. 2100 Punkten bei Männern als zusätzliches Qualifikationskriterium.

FIDE-Meister (FM)

Der Titel FIDE-Meister (FM) liegt in der Wertigkeit über dem Titel des Candidate Masters, aber unter den Titeln des Großmeisters und des Internationalen Meisters. Neben dem FIDE-Titel für die Männer gibt es auch einen für die Frauen - dieser wird als WFM (Weiblicher FIDE-Meister) bezeichnet. Der Weltschachverband verleiht den Titel auf Lebenszeit.

Eingeführt wurde der Titel FIDE-Meister im Jahr 1978. Seit 1980 gibt es auch den Damentitel. Bis 2011 vergab der Weltschachverband den Titel an rund 6000 Schachspieler.

Voraussetzungen für den FIDE-Meister-Titel

Für das Erlangen des FIDE-Meister-Titels sind bestimmte Voraussetzungen nötig. So muss der Spieler eine Elo-Zahl von 2300 haben. Bei Frauen liegt die Mindestanzahl bei 2100 Punkten.

Unter Umständen kann der Titel auch automatisch verliehen werden. Dies gilt für die Gewinner von speziellen internationalen Jugendmeisterschaften sowie für Spieler, die bei einer Schacholympiade über 66 Prozent erzielen. In einigen Ländern wie Deutschland ist es erforderlich, eine Gebühr von 100 Euro an den Weltschachverband zu entrichten, um den Titel registrieren zu lassen.

Internationaler Meister (IM)

Genau wie beim Candidate Master und beim FIDE-Meister verleiht die FIDE den Titel Internationaler Meister (IM) auf Lebenszeit. Die Wertigkeit dieses Titels liegt allerdings über den beiden anderen Titeln, sodass er nach dem Großmeister-Titel der zweithöchste Titel des Weltschachverbandes ist. Der Titel wird auch für Frauen vergeben und trägt die Bezeichnung WIM (Weiblicher Internationaler Meister).

Entstehung

Einen internationalen Schachtitel einzuführen wurde bereits im Jahr 1931 beim FIDE-Kongress in Prag vorgeschlagen. Es dauerte jedoch bis 1949, bis man sich auf ein modifiziertes System einigte. So wird der Titel seit 1950 vergeben.

In der heutigen Zeit gibt es einige Tausend internationale Meister. Die meisten davon stammen aus Russland und Deutschland.

Der Titel Internationaler Meister ist oft mit finanziellen Vergünstigungen verbunden. Dazu gehören u.a. kostenfreie Unterkunft oder reduziertes Startgeld.

Qualifikation

Um den Titel Internationaler Meister erringen zu können, müssen die Spieler bestimmte Anforderungen erfüllen. Dazu gehört das Erreichen der IM-Norm.

Das heißt, dass der Spieler in zwei internationalen Turnieren eine Mindestpunktzahl von 2450 Punkten erreichen muss. Die Norm umfasst mindestens 27 Schachpartien. Außerdem ist eine Elo-Zahl von wenigstens 2400 Punkten zu erzielen.

Für Frauen gilt eine Elo-Punktzahl von 2200. Damit der Titel Internationaler Meister registriert werden kann, muss der Spieler an den Weltschachverband eine Gebühr von 165 Euro entrichten.

Großmeister (GM)

Bei dem Titel Großmeister (GM) handelt es sich um den wertvollsten Titel, der von der FIDE vergeben wird. Genau wie die anderen Titel der FIDE gilt er auf Lebenszeit. Allerdings besteht die Möglichkeit, ihn bei grobem Fehlverhalten des Titelträgers auch wieder abzuerkennen.

Erstmals verliehen wurde der Titel Großmeister im Jahr 1950. Damals hieß er noch Internationaler Großmeister (IGM).

Informelle Verwendung fand der Titel Großmeister bereits im 19. Jahrhundert. Bis heute erhielten mehr als 1300 Schachmeister den Titel des Großmeisters. Die meisten Titelträger stammen aus Russland.

Auch 59 deutsche Spieler wurden bislang mit dem Großmeister-Titel ausgezeichnet. Im Jahr 1978 erhielt erstmals eine Frau den höchsten Titel des Weltschachverbands.

Qualifikation

Um sich Großmeister nennen zu dürfen, müssen spezielle Qualifikationskriterien erfüllt werden. Dazu gehört, dass ein Spieler in wenigstens zwei internationalen Schachturnieren eine bestimmte Punktzahl erreicht. Diese wird auch als Großmeister-Norm bezeichnet. Die Punktzahl hängt vom Spielstärkenniveau des Turniers ab.

Die Großmeisternorm ist das Äquivalent einer Eloleistung von 2600 Punkten. Außerdem müssen für die Qualifikation mindestens 27 Partien gespielt werden.

Eine weitere Voraussetzung ist das Erreichen einer Elo-Zahl von wenigstens 2500 Punkten. In Ausnahmefällen verleiht die FIDE den Titel auch ohne das Erreichen der 2500 Punkte.

Dies kann zum Beispiel bei der Teilnahme an einer Schacholympiade der Fall sein, wenn der Spieler dabei eine entsprechende Leistung bringt. Bei den Damen wird der Titel Großmeister auch der Siegerin einer Schach-WM verliehen.

  • Drazen Marovic Geheimnisse der Bauernführung im Schach, Gambit Publications, 2002, ISBN 1901983811
  • John Nunn Geheimnisse der Großmeister: Schnell gewinnen im Schach, Gambit Publications, 2008, ISBN 190460093X
  • Drazen Marovic Geheimnisse des positionellen Schachs, Gambit Publications, 2004, ISBN 1904600131
  • Jörg Sommer und Bernd Rosen Hilfe, mein Kind spielt Schach! Ein Handbuch für Eltern, Trainer und Pädagogen, Chessgate, 2005, ISBN 3935748124
  • Martin Beheim-Schwarzbach Knaurs Schachbuch. Vier Jahrhunderte Schach in Meisterpartien, Droemer Knaur, 1997, ISBN 3426270269
  • Karl Colditz Lehr-, Übungs- und Testbuch der Schachkombinationen, Edition Olms, 2007, ISBN 3283003025
  • Laszlo Orban Schach für Anfänger. Alles über das 'königliche Spiel' - Regeln, Strategien, Spielzüge, humboldt / Schlütersche, 2008, ISBN 3899942221
  • Peter Lincoln Schach für Anfänger. Regeln, Strategien und Taktik, Urania, Freiburg, 2004, ISBN 3332015133
  • Enno Heyken Schach für Einsteiger: Regeln, Strategien, Tests, Südwest Verlag, 2004, ISBN 3517067687
  • Peter Lincoln Schach für Könner. Die besten Gewinnstrategien, Urania, Freiburg, 2005, ISBN 3332017233
  • Alex Yermolinsky Schach Konkret - Der klassische Sizilianer, Gambit Publications, 2006, ISBN 1904600638
  • Andreas Bunkahle Schach und Schachvarianten: Spielregeln des Schachs und bekannte Schachvarianten: Westlich, Chinesisch, Japanisch, Arabisch, Indisch uam. Alte und moderne Großschachvarianten, Books on Demand, 2006, ISBN 383346450X
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  • Stefan Kindermann Schach!: Für junge Einsteiger, Knesebeck, 2006, ISBN 3896603663
  • Claire Summerscale Schach: So wirst du zum Profi, Dorling Kindersley, 2007, ISBN 3831009759
  • Günter Lossa So lernt man Schach: Ein Leitfaden für Anfänger des königlichen Spiels, Beyer, 2007, ISBN 388805284X
  • Daniel King Wie man im Schach gewinnt: 10 goldene Regeln, Beyer, 2009, ISBN 3888052866

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