US-Urteil: Poker kein Glücksspiel

Ist Poker in der USA bald kein Glücksspiel mehr?

Von Ingo Krüger
28. August 2012

Ist Poker ein Glücksspiel? Die Beantwortung dieser Frage hat Folgen für alle Kartenspieler. So sind Gewinne aus Glücksspielen in Deutschland generell steuerfrei, eine gewerbliche Tätigkeit als Pokerprofi könnte dagegen steuerpflichtig sein.

Glücksspiel oder Können?

Finanzämter verlangen zurzeit von zahlreichen Pokerspielern Steuernachzahlungen, da diese persönliche Fertigkeiten und ein tieferes Spielverständnis hätten und sich nicht auf ihr Glück verlassen würden. Gerichte beschäftigen sich derzeit mit Klagen Betroffener.

Sollte Poker kein Glücksspiel sein, so wäre auch das Zocken um Geldbeträge grundsätzlich legal und nicht nur auf Kasinos beschränkt. Gegenwärtig ist auch Online-Poker durch den Glücksspielstaatsvertrag generell verboten.

Im US-Staat New York entschied jetzt ein Bundesgericht, dass das Geschick eines Pokerspielers einen größeren Einfluss auf das Spiel habe als der Glücksfaktor. Ein Elektrohändler hatte private Pokerrunden veranstaltet.

Gegen das Glücksspielverbot habe er damit nicht verstoßen, urteilte der Richter. Rechtsexperten sprechen jetzt von einem Rückschlag im staatlichen Kampf gegen das Kartenspiel. Branchenkenner erhoffen sich einen einheitlichen legalen Spielraum für Poker.