Auch beim Hobbysport werden schon immer mehr Dopingmittel eingenommen

Immer mehr Menschen greifen neben dem Training auf gefährliche Doping-Produkte zurück

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion
8. Februar 2011

In Deutschland nehmen mehr als eine Million Hobbysportler regelmäßig oder auch nur gelegentlich Dopingmittel oder Medikamente ein, wie Experten schätzen. Und diese Gruppe nimmt immer mehr zu, wie Dagmar Freitag, die Vorsitzende des Bundestags-Sportausschusses berichtet.

Oftmals geschieht dies in den Fitness-Studios und so werden dort gezielt Sportler von Bodybuildern angesprochen betreffs einer Leistungssteigerung. Vor einem Jahr konnten Zollfahnder in Mittelhessen ein illegales Lager ermitteln, wo sie dann etwa fünf Millionen Ampullen und Tabletten mit leistungsfördernden Mitteln, beispielsweise Anabolika, Hormonpräparate sowie Aufputsch- und Potenzmittel sicherstellen konnten. Diese Mittel stammten aus illegalen Laboren in Europa, aber auch Pakistan, China und Indien und hatten einen Schwarzmarktwert von zirka zehn Millionen Euro.

Auch konnte der deutsche Zoll in Zusammenarbeit mit den österreichischen Kollegen ein über das Internet arbeitendes Doping-Netzwerk zerschlagen, wobei es sich um die Rekordmenge verbotener Substanzen handelte. Mehrere Dutzend Personen wurden dabei festgenommen.

Doping und Medikamentenmissbrauch vermehrt schon bei Kindern

Allein in Deutschland werden schätzungsweise jährlich mehrere 100 Millionen Euro mit Dopingmitteln umgesetzt, so dass der reine Drogenhandel für die Kriminellen nicht mehr so attraktiv ist. Auch geschieht der Versand unauffällig über die Post oder Paketdienste.

Leider stellt man immer öfters den Missbrauch auch schon bei Kindern und Jugendlichen fest, die mit dem Einverständnis von den Eltern und Trainern Substanzen zur Leistungssteigerung einnehmen. Hierbei handelt es sich neben den Anabolika auch um Wachstumshormone oder um verschreibungspflichtige Aufputschmittel, aber auch starke Schmerzmittel werden häufig eingenommen. Aber da dies alles mehr oder weniger im privaten Bereich abläuft, wird das Dopingproblem von der Politik dort nicht so beobachtet, wie beim Spitzensport, wo ja auch öffentliche Mittel einfließen.

Doch auch im Freizeitbereich sollte auf den Medikamentenmissbrauch geachtet werden, denn die Folgeschäden verursachen enorme Kosten in unserem Gesundheitswesen und diese Kosten tragen wir alle.