Bowls - Merkmale und Regeln

Kugelsportarten gibt es auf der ganzen Welt. Die meisten gehen auf das Boule-Spiel zurück und lehnen sich auch von den Regeln her daran an. Neben der französischen Variante Pétanque und der italienischen Form Boccia gibt es auch das britische Bowls. Ziel ist auch hier, die Kugeln möglichst nah an eine Zielkugel heran zu bringen. Lesen Sie alles Wissenswerte zur Kugelsportart Bowls.

Von Cornelia Gschiel

Bowls - Merkmale und Entstehung

Bowls beschreibt einen britischen Kugelsport und ein Variante des Boule-Spiels. Es zählt zu den Präzisionssportarten.

"Bowls" lässt sich mit "Kugeln" übersetzen. Auch hier gibt es eine Zielkugel.

Die Spieler müssen nun reihum versuchen, ihre eigenen Kugeln möglichst nahe an die Zielkugel zu werfen. Beim Bowls nennt man die Zielkugel nicht Pallino, sondern Kitty oder Jack.

Ursprünge

Über die Entstehungsgeschichte des britischen Kugelspiels ist nicht viel bekannt. Laut einer Anekdote aus dem 16. Jahrhundert soll Sir Francis Drake erst einmal seine Runde Bowls zu Ende gespielt haben, als er Nachricht über einen Einfall der Spanischen Armada bekam.

Offizielle, schriftliche Regeln stammen aus dem Jahr 1849 und wurden in Schottland festgehalten. Diese Regeln wurden so populär, dass sie teilweise noch bis heute Gültigkeit haben.

Heutzutage gibt es viele Bowls-Verbände und Vereine. Der erste davon wurde 1890 in Australien gegründet - von schottischen Einwanderern. Nach und nach entstanden auch in Schottland und England Verbände.

Glänzende Boule-Kugeln im Sand
Glänzende Boule-Kugeln im Sand

Regeln

Beim Bowls gibt es Singles games, aber auch Pairs games (man spielt zu zweit), Triples oder Fours games. Regional wird die beliebte Kugelsportart auch in anderen Formationen gespielt.

Green und Ditch

Bowls wird auf einem so genannten Green gespielt. Die Länge der Grünfläche sollte zwischen 31 und 40 Meter liegen. Außerdem ist eine rechteckige oder quadratische Form vorgesehen.

Es gibt einen Ditch (was so viel heißt wie "Graben" oder "Rinne"), das die Grünfläche umgibt und als Abgrenzung dient. Es ist meist zwischen 200 und 380 Millimeter breit und bis zu 200 Millimeter tief.

Zusätzlich zum Graben gibt es auch noch eine 230 Millimeter hohe Bande. Die Grünfläche wird in Sektionen eingeteilt. Diese werden als rinks bezeichnet und sind bei Außenflächen zwischen 4,8 und 6,4 Meter breit. In Innenräumen haben sie eine Breite von 4,57 und 5,79 Metern. Sie sind durch Linien markiert.

Der Spieler, der an der Reihe ist, muss auf einer Matte stehen. Diese ist 360 Millimeter breit und 600 Millimeter lang. Es gibt auf jeder Spielbahn eine Mittellinie; diese bezeichnet man als Centre Line.

Der Untergrund kann aus Rasen bestehen; bei Indoor-Spielen handelt es sich meist um synthetisches Material. In diesem Fall wählt man einen glatten Teppichbelag.

Boulespiel Kugeln auf dem Green
Boulespiel Kugeln auf dem Green

Die Spielkugeln

Die Bowls sind leicht abgeflacht; deshalb verläuft ihre Laufbahn leicht gekrümmt. Als erstes wird der Jack geworfen und platziert.

Anschließend wirft jeder Spieler seine Kugeln; am Ende folgt die Wertung. Die am nächsten zum Jack liegende Kugel gewinnt.

Werden Spielkugel oder Jack abgegeben, steht der Spieler auf der so genannten Mat. Die Platzierung erfolgt durch den ersten Spieler bei jedem End auf der besagten Centre Line. Hierbei wird die Vorderkante mindestens 25 Meter von dem vorderen und zwei Meter von dem hinteren Ditch entfernt platziert.