Wissenswertes zum Angelschein: Formen und Einsatzgebiete

Wer unbeschwert in Flüssen und Seen angeln möchte, braucht einen Angelschein bzw. Fischereischein. Bei privaten Gewässern sieht es anders aus: Wenn man die Erlaubnis des Besitzers hat, kann man auch ohne sein Glück versuchen. Den Schein erhält man, nachdem man die Fischereiprüfung bestanden hat. Lesen Sie alles Wissenswerte rund um den Angelschein.

Von Cornelia Gschiel

Wissenswertes zum Angelschein

Wer denkt, dass man als Angler das Recht hat in jedem Fluss oder See zu angeln, der irrt sich gewaltig. Voraussetzung ist auf jeden Fall der Angelschein. Diesen bekommt man nur nach bestandener Fischereiprüfung.

Fischereischein: Bestandteile und Voraussetzungen

Der offizielle Ausdruck für den Angelschein ist Fischereischein. Wer einen solchen hat, kann in deutschen und österreichischen Gewässern angeln. In Österreich wird der Schein als Fischerkarte bezeichnet.

Ausgestellt wird der Schein von der Bezirksregierung. Vorher muss man jedoch - wie bereits erwähnt - die Fischereiprüfung bestehen, die man bereits ab dem vollendeten 11. Lebensjahr machen kann.

Folgende Fächer sind zu bestehen:

  • Wassertierkunde
  • Gewässerökologie
  • Fischereirecht und
  • sachgemäßer Gebrauch der Fanggeräte.

Man muss also wissen, wie man eine Angel bedient, wie man mit Fischen umgeht und wann die Laichzeiten sind.

Jugendfischereischein

Kinder und Jugendliche zwischen 10 und 16 Jahren können auch den Jugendfischereischein ausgestellt bekommen, der sie dazu berechtigt, mit einer volljährigen Person fischen zu gehen. Eine Prüfung müssen sie dafür nicht ablegen. In Bayern erhalten auch noch 18-Jährige den Jugendfischereischein.

Nahaufnahme Angel mit aufgerollter Schnur auf Angelrolle
Nahaufnahme Angel mit aufgerollter Schnur auf Angelrolle

Der Gewässerschein

Auch der Gewässerschein ist wichtig, um angeln zu dürfen. Er gibt dem jeweiligen Besitzer das Recht und die Erlaubnis, in verschiedenen Gewässern zu angeln.

Ausgestellt wird der Gewässerschein immer vom vom Fischereirecht-Inhaber, also dem Besitzer eines Gewässers oder dem Pächter, beispielsweise einem Angelverein. Wer keinen Fischereischein hat, bekommt im Normalfall auch keinen Gewässerschein.

Es kann sowohl nur das Fischereirecht gepachtet werden, oder das Gewässer samt Fischereirecht. Oftmals wird von Angelvereinen das Fischereirecht für mehrere Gewässer innerhalb einer Region gepachtet, für die dann die Ausstellung der Fischereierlaubnisscheine erfolgt.

Wer hier angeln möchte, muss sich an dei Gewässerverordnungen des jeweiligen Vereins halten. Hierzu zählen Punkte wie Fangbeschränkungen, Schonmaß und Schonzeiten. Möglich ist auch die Vorschreibung des Mitführens von Fangbuch und Gewässerordnung.

Außerdem gibt es ein- bis zweimal jährlich eine Hauptversammlung, auf der die wichtigsten Punkte besprochen werden. Meist entwickelt sich mit der Zeit eine tiefe Verbundenheit zwischen den einzelnen Anglern und häufig gibt es Sommerfeste.

Am besten erkundigt man sich bei befreundeten Anglern, wie und wo sie den Angelschein erworben haben. So kann man die benötigten Voraussetzungen schneller erfüllen und bald seinem Hobby nachkommen.

Angler in Tarnkleidung hält eine Angel aus braunem Holz und mit grüner Angelschnur
Angler in Tarnkleidung hält eine Angel aus braunem Holz und mit grüner Angelschnur

Doch wo kann man - hierzulande - seinen Angelschein nutzen und fischen gehen?

Angelgewässer in Deutschland - eine kleine Auswahl

Angeln ist keineswegs eine langweilige Sportart. Wer es professionell betreibt, kann jede Menge dabei erleben und viele tolle Fische fangen.

Auch Angelurlaube sind derzeit voll im Kommen. In Deutschland gibt es viele Angelgewässer, in denen sich das Angeln so richtig lohnt. Egal, ob Flüsse oder Seen - Angelgewässer in Deutschland bestechen durch gute Wasserqualität und viele Fische.

Wir geben hier nur eine kleine Auswahl; man könnte die Liste unendlich lange fortsetzen. Am besten ist es jedoch, sich für das Bundesland zu entscheiden, in dem man wohnt und sich dann erst einmal über die interessantesten und beliebtesten Angelgewässer zu informieren. So vermeidet man lange Anreisewege und -kosten.

Wer einen Angelurlaub plant, kann jedoch durchaus auch einmal weiter wegfahren. Im Internet finden Sie alle Informationen für einen tollen Angelurlaub.

Baden-Württemberg

In jedem deutschen Bundesland gibt es zahlreiche Möglichkeiten zu angeln. In Baden-Württemberg empfiehlt sich vor allem das Angeln im Schluchsee, da dieser See als besonders sauber und klar gilt. Aber auch am Bucher Stausee kann man sein Glück versuchen.

Bayern

In Bayern sind vor allem der Starnberger See und der Tegernsee beliebte Ziele für Angler und Urlauber. Neben dem Angeln kann man dort auch vielseitigen Wassersport ausüben und ganz in der Nähe übernachten. Vielleicht kennen Sie auch den Perlsee oder den Forggensee, welche ebenfalls zum Angeln und Campen einladen.

Wer die Fische beim Angeln beobachten möchte, sollte an den Weissensee in Bayern fahren. Schöne Stunden kann man auch am Hopfensee verbringen. Die schöne Landschaft sorgt beim Fischen für zusätzliches Vergnügen.

Berlin

Man glaubt es kaum, aber auch in der Hauptstadt kann man prima angeln. Am Berliner Müggelsee findet man Zander, Hechte, Quappen, Barsche und viele andere Fische. Im Sacrow-Paretzer-Kanal und am Teltowkanal können Angler ebenfalls ihrem Hobby nachgehen.

Nordrhein-Westfalen

In Nordrhein-Westfalen gilt der Biggersee als Geheimtipp. Hier kann man in 700 Hektar Wasserfläche vor allem Friedfische aber auch Raubfische fangen. Die Ruhr ist ein Fließgewässer und auch prima zum Angeln geeignet.

  • Tony Miles Angeln mit Pose, Blei und Blinker. Moderne Fangmethoden für Karpfen, Barbe, Hecht und Co, Blv Buchverlag, 2002, ISBN 340516270X
  • Tre Tryckare und E. Cagner Das grosse Buch des Angelns, Kosmos, 2005, ISBN 3440105520
  • Alexander Kölbing Fischerprüfung leicht gemacht: Das Standardwerk für Prüfung und Praxis, Blv Buchverlag, 2007, ISBN 383540086X

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