Ausrüstung beim Tontaubenschießen

Seit Jäger in England und Frankreich vor Jahrhunderten erstmals zu Übungszwecken auf lebende Tauben schoßen, gehört die heute als Tontaubenschießen oder Wurfscheibenschießen bezeichnete Sportart zu den am meisten respektierten Disziplinen unter den Schützen. Inzwischen müssen die angehenden Sportler in Vereine eintreten, um das Wurfscheibenschießen zu erlernen und auszuüben. Lesen Sie, welche Ausrüstung für das Tontaubenschießen notwendig ist.

Christian Steinfort
Von Christian Steinfort

Das Wurfscheibenschießen (häufig auch: Tontaubenschießen) ist eine Präzisionssportart, die von den Schützen die höchste Konzentration und das notwendige Geschick mit ihrer Waffe einfordert. Den hohen Schwierigkeitsgrad, der mit dem Wurfscheibenschießen einhergeht, ist auch an der Ausrüstung der Sportler abzulesen - zielt diese doch zu einem Gutteil darauf, äußere Einflüsse so gut wie möglich auszublenden.

Die Wurfscheibenschießausrüstung der Sportler

Der Sportler braucht eine Waffe. Nach den Regeln des Deutschen Schützenbundes und des Internationalen Schießsport Verbandes (ISSF) ist eine Flinte vorgeschrieben, die mit Schrotmunition arbeitet.

Ausrüstung:

  • Flinte
  • Munition
  • Kopfschutz
  • Gehörschutz
  • Brille
  • Wurfmaschine
  • Wurfscheibe

Zum allgemeinen Schutz vor herunterfallenden Teilen der getroffenen Tontauben sollte man zudem einen Kopfschutz tragen. Die meisten Sportler tragen außerdem für manche Disziplinen (Compak und Jagd) noch einen Gehörschutz und eine spezielle Brille, die ihnen dabei helfen sollen, störende äußere Einflüsse auszublenden und sich voll auf das Ziel und den Schuss zu konzentrieren.

Zusätzlich braucht der Sportler noch die Maschine, welche die Wurfscheiben in die Höhe schleudert. Die entsprechenden Geräte werden mit einer Feder angetrieben und vermögen es, eine Scheibe bis zu einhundert Meter in die Höhe zu katapultieren.

Manche Maschinen werden mechanisch bedient, während andere schon elektronisch verwendet werden können. Diesbezüglich gibt es keine Vorschriften.

Bei den gängigen Modellen erfolgt die Bedienung

  • akustisch durch die Stimme des Schützen
  • funkgesteuert
  • auf Knopfdruck
  • elektrisch betrieben oder
  • vollautomatisch.

Es kann eine Ladung von bis zu 400 Wurfscheiben ermöglicht werden.

Das Ziel: Die unterschiedlichen Formen der Wurfscheiben

Unverzichtbar sind auch die Ziele. Die Wurfscheiben gibt es in unterschiedlichen Formen. Hierbei unterscheidet man zwischen

  • Standard
  • Midi/Mini
  • Rollhase und
  • Segel.

Die Standardscheibe hat einen Durchmesser von elf Zentimetern und eine Höhe von 2,5 Zentimetern. Sie wiegt 105 Gramm. Die optische Ausgestaltung spielt keine Rolle; die Farbe ist jedoch meist orange, gelb, weiß oder schwarz.

In besonderen Fällen, etwa einer Fernsehübertragung, kommen Flash-Tauben zum Einsatz; sie sind mit Farbpulver versehen - trifft man sie, entsteht eine Farbwolke. In Wurfweite und Abwurfwinkel gibt es in den Disziplinen Skeet und Trap Normen - informieren Sie sich hier über die Merkmale.

Die Midi- und Mini-Scheiben sehen den Standard-Zielen ähnlich, sind jedoch kleiner. Midi-Scheiben haben einen Durchmesser von neun Zentimetern und Mini-Scheiben einen von sechs Zentimetern. Der Rollhase hat die gleichen Ausmaße wie eine Standardscheibe, wird aber über den Boden gerollt.

Als Variation gibt es den Rocket, der nicht gerollt, sondern horizontal am Schützen vorbei geworfen wird. Das Segel hat einen Durchmesser von zehn Zentimetern, aber nur eine Höhe von einem Zentimeter. Diese Ziele gelten als sehr anspruchsvoll, weil ihre Flugeigenschaften durch das geringere Gewicht grundsätzlich anders als die der Standard-Scheiben sind.

Der Schießstand

Wie sich aus den Erläuterungen ergibt, braucht man für das Wurfscheibenschießen viel Platz. Minimum sind dabei 150 Meter Länge. Es ist also kein Sport, den man auf dem heimischen Grundstück ausüben kann, wenn man nicht vermögend ist.

Beim jagdlichen Trapstand findet man einen Bunker vor, welcher einen Meter unter sowie elf Meter vor den fünf Schützenpositionen - im leichten Halbkreis angeordnet - befindet. Nach jeder getroffenen Tontaube erfolgt ein Wechsel von Stand zu stand; es gibt drei Wurfmaschinen, welche sich vertikal und horizontal bewegen können.

Beim sportlichen Trapstand sind die fünf Schützenpositionen nebeneinander; der Abstand beträgt 15 Meter hinter dem Bunker. Einem Stand sind je drei Wurfmaschinen zugordnet. Aus diesem Grund findet man auch häufig die Bezeichnungen 15-Maschinen-Stand.

Bei der Schießanlage für die Disziplin Skeet erfolgt ein Wurf der Wurfscheiben durch zwei getrennte Maschinen. In einem so genannten Hochhaus steht die Wurfmaschine drei Meter über dem Boden; im Niederhaus einen Meter darüber.

In welche Richtung die Scheiben geworfen werden, ist fest vorgegeben. Am Zielkreuzungspunkt treffen sich die Richtungen. Es gibt 8 Stände; Stand 1 bis 7 weisen eiinen gleichen Abstand zueinander auf. Stand 8 befindet scih in der Mitte der Linie.

Es besteht zudem eine vorgeschriebene Flugweite: sie liegt zwischen 65 und 67 Meter. Eine weitere Vorgabe ist der Verlauf der Wurfbahnen; es muss eine Kreuzung senkrecht über dem Zielkreuzungspunkt erfolgen.

Schießanlagen für Helices sind immer nördlich oder nordöstlich ausgerichtet. Es gibt 22 Wurfscheibenmaschinen; eine davon muss in der Achsenverlängerung aufgestellt sein. Für die anderen Maschinen gilt: Es muss sich in Schussrichtung eine Höhenbegrenzung in Form einer Mauer von 60 bis 80 cm Höhe befinden. Zwischen Mauer und Maschinen darf ein maximal 21 Meter weiter Abstand vorliegen.