Typen, Motoren, An- und Umbauten - wie ich das passende Motorrad für mich finde

Das passende Motorrad zu finden, erweist sich nicht immer als einfach. Hilfreich ist es, wenn man zumindest schon den grundlegenden Typen ins Auge gefasst hat. Doch auch dann gibt es noch zahlreiche Unterschiede und diverse Kriterien, auf die bei der Auswahl zu achten ist. Maschinentypen, Motoren, Umbauten und Co. - holen Sie sich Tipps, um das passende Motorrad zu finden.

Britta Josten
Von Britta Josten

Die Geschichte des Motorrads

Das Motorrad ist ein einspuriges Kraftfahrzeug, das ursprünglich als preisgünstiges Fortbewegungsmittel diente. Heute steht bei vielen Fahrern der Fahrspaß im Vordergrund, den sie im Freizeit- und Motorradsportbereich ausleben können.

Draisine und Dampfveloziped

Der erste Name, der zum Thema Zweiraderfindung fällt, ist der von Karl Drais. Dieser entwickelte im Jahr 1817 eine Laufmaschine, die nach ihm benannte Draisine. Gedacht war diese als Ersatz für Pferd und Wagen, was nicht nur Futterkosten, sondern auch Platz für entsprechende Stallungen sparte. Zudem versprach Drais sich eine enorme Leistung von seiner Maschine.

Es dauerte ein knappes halbes Jahrhundert, bis in den USA und in Frankreich Zweiräder vorgestellt wurden, die sich Dampfveloziped nannten. Einer ihrer Produzenten war Louis Perreaux, der sich sein Zweirad patentieren ließ.

Daimler und Hildebrand & Wolfmüller

Im Jahr 1885 erfolgte die Umstellung vom Dampf- auf den Benzinmotor, die Gottlieb Daimler vornnahm. Im Grunde genommen konnte man dieses Modell nicht als Motorrad bezeichnen, da es seitliche Stützräder besaß und dadurch mehrspurig wurde. Das tatsächlich erste Motorrad mit Benzinmotor war das Modell Hildebrand & Wolfmüller. Dieses produzierte man ab 1894 in Serie von wenigen hundert Stück, wobei es die patentrechtlich geschützte Bezeichnung Motorrad erhielt.

Ein echter Verkaufshit allerdings sollte das Motorrad nicht werden. Zum einen, weil sein Preis extrem hoch war. Zum anderen wiesen viele technische Details Mängel auf. Bereits 1897 musste die Produktion aufgrund des wirtschaftlichen Misserfolgs eingestellt werden.

Robert Bosch

Andere Hersteller kamen auf den Markt. Und mit ihnen verbesserte Modelle, die das Fahrzeug souveräner machten. Unter anderem besaß das Motorrad nun einen Spritzdüsenvergaser und eine Magnetzündung, welche es dem Erfinder Robert Bosch zu verdanken hatte. Entscheidenden Einfluss auf die weitere technische Entwicklung hatten neben den USA die Länder

Vierzylinder, Zweitaktmotor, Kardanwelle, Kickstarter, elektrischer Anlasser und elektrische Beleuchtung waren nur einige Neuerungen.

DKW, NSU und Honda

Seit 1914 hat sich auch Deutschland in der Motorradherstellung etabliert.

  • Nach 1928 galt die Firma DKW als weltweit größter Produzent von Motorrädern,
  • nach dem 2. Weltkrieg übernahm NSU die Führung und konnte sie bis zum Beginn der 70er Jahre halten.
  • Seither ist Honda dieser Erfolg vergönnt.

Mit der Zunahme der Popularität des Autos sank die Zahl der Motorradverkäufe zeitweilig, später kam es zu einem neuen Motorradtrend.

Verschiedene Motorrad-Typen

Motorräder unterscheiden sich nach ihrem Einsatzgebiet und nach der Bauweise. Während Straßenmotorräder hauptsächlich der Personenbeförderung auf glattem Untergrund dienen, sorgen andere Motorrad-Typen für Showeffekte und Fahrspaß beziehungsweise werden im Motorradsport eingesetzt.

Naked Bike

Als Grundmodell des Motorrades könnte das Naked Bike bezeichnet werden. Hierbei handelt es sich um ein Straßenmotorrad, das in Serie produziert wird. Es besitzt weder Voll- noch Teilverkleidung.

Die Ausstattung ist auf das Wesentliche beschränkt, die Sitzposition des Fahrers ist eine aufrechte. Dadurch wirkt das Naked Bike besonders schlank. Mit einer Motorleistung zwischen 35 und 100 Kilowatt ist es für den Einsatz auf Straßen und Landstraßen konzipiert. Das Naked Bike ist also durchaus alltagstauglich.

Chopper

Chopper besitzen einen Kultstatus. Ihre Popularität erreichte in den 70er Jahren ihren Höhepunkt. Chopper besitzen eine flache Vorderradgabel und einen langen Radstand. Das Fahrverhalten spielt weniger eine Rolle als das Aussehen der Maschine.

Cruiser

Auch Cruiser verfügen über einen langen Radstand und eine flache Gabel. Hinzu kommen ein tiefer Sitz, eine breite Bereifung und ein voluminöser Motor. Cruisen ist eine Fortbewegungsart des Flanierens. Wer auf einem Cruiser unterwegs ist, möchte gesehen werden.

Chopper & Cruiser für gemütliche Bike-Touren
Chopper & Cruiser für gemütliche Bike-Touren

Supersportmotorrad

Das genaue Gegenteil ist das Supersportmotorrad, das seinen Ursprung im Rennsport hat. Das Supersportmotorrad besitzt eine Verkleidung und befindet sich auf technisch sehr hohem Niveau. Der hohe Stand der Technik setzt ein gewisses Beherrschen durch den Fahrer voraus. Und auch die Fahrweise, die bis in extreme Schräglagen möglich ist, stellt an den Fahrer spezielle Anforderungen.

Vorteilhaft gestaltet sich ein Bremstraining, bevor das Motorrad zum Einsatz kommt. Auch wenn man mit dem Spupersportmotorrad sportlich unterwegs ist, bequem ist das Fahren auf Dauer keinesfalls.

Tourenmotorrad

Doch für lange Fahrten ist schließlich ein anderer Motorradtyp konzipiert: das Tourenmotorrad. Hier sitzt der Fahrer bequem auf einer guten Polsterung. Es sind Platz für Beifahrer und kleine Gepäckstücke vorhanden. Ein Windschutz schützt gegen extreme Witterungsbedingungen.

Das Tourenmotorrad besitzt außerordentlich gute Fahreigenschaften, aber leider auch ein sehr hohes Gewicht.

Reiseenduro

Einen Tick sportlicher erscheint die Reiseenduro. Im Vergleich zum Tourenmotorrad ist sie leichter. Dennoch muss auf Bequemlichkeit nicht verzichtet werden. Der Fahrer sitzt hoch und hat einen guten Überblick über die Straßenlage, die Beweglichkeit ist uneingeschränkt gut.

Das Tourenmotorrad und die Reiseenduro für längere Bike-Touren
Das Tourenmotorrad und die Reiseenduro für längere Bike-Touren

Citybike

Als Einsteigermodell hat sich das Citybike bewährt. Es ist leicht und besitzt die notwendige technische Ausstattung. Übermäßige Raffinessen gibt es nicht. Dadurch ist ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis gewährleistet. Und besonders für Stadtfahrten ist das Citybike das ideale Gefährt.

Roller

Motorroller zeichnen sich durch einen Durchstieg im vorderen Teil der Karosserie aus. Diese gewährleistet einen guten Wetterschutz im Beinbereich. Je nach Modell werden Motorroller mit der Hand oder dem Fuß geschaltet. Viele Modelle bieten einen Stauraum, in dem eine geringe Menge an Gepäck mitgeführt werden kann.

Unterteilen lassen sich Motorroller in Klassen, wobei Mofa-Roller Zulassungen bis zu 25 Kilometer je Stunde, Mokick-Roller bis zu 45 Kilometer je Stunde aufweisen. Hinzu kommen Groß-Roller mit einer Maximalleistung von 75 PS.

Motorroller als beliebte Gefährte in der Stadt
Motorroller als beliebte Gefährte in der Stadt

Geländemotorrad

Motocross-Maschinen, Eduros oder Trials fürs Gelände
Motocross-Maschinen, Eduros oder Trials fürs Gelände

Neben anderen Formen von Straßenmotorrädern existieren unterschiedliche Typen von Geländemotorrädern, deren Aufgabe es ist, Steigungen und unebenes Gelände ohne Schwierigkeiten zu überwinden. Hierzu zählen beispielsweise Enduros. Die Enduro wurde in den 80er Jahren bekannt, nachdem sie in der Rallye Paris-Dakar auf sich aufmerksam machte. Je nach Modell lassen sich Enduros für Rennen, Langstrecken oder Reisen einsetzen.

Andere Geländemotorräder sind Trials, die über keine Straßenzulassung verfügen. Sie dienen als ausschließliches Sportmotorrad. Auch Motocross-Maschinen sind lediglich auf dafür vorgesehenen Strecken erlaubt.

Hinzu kommen Sonderformen, wie das Custumbike, das Ratbike oder das Pocket Bike, welches die Maße von 50 Zentimeter mal 50 Zentimeter mal 110 Zentimeter nicht überschreitet.

Wichtige Infos zu den unterschiedlichen Motoren

Motorräder besitzen ganz unterschiedliche Motoren, wobei es typische und eher untypische Motorentypen gibt. Bei der Auswahl kommt es unter anderem darauf an, welche Immissions- und Abgasvorschriften sie erfüllen.

Viertakt-Otto-Motoren

Die meisten Motorräder fahren mit Viertakt-Otto-Motoren. Dies sind Verbrennungsmotoren, bei denen während des Ansaugvorganges ein zündfähiges Kraftstoff-Luft-Gemisch im Zylinder entsteht. Die Bezeichnung haben sie ihrem Erfinder Nikolaus August Otto zu verdanken.

Seltener kommen Zweitakter zum Einsatz, bei denen Ein- und Auslasstakt zusammenarbeiten. Diese erzielen durch Spülverluste einen geringeren Wirkungsgrad als Viertakter, weshalb ein höherer Kraftstoffverbrauch unvermeidbar ist. Zweitakter finden deshalb dort Anwendung, wo das Verhältnis zwischen Leistung und Kosten sowie ökologische Gesichtspunkte nur eine untergeordnete Rolle spielen.

Zweizylindermotoren

Die Anzahl der Zylinder im Motorradmotor variiert. Typisch sind bis zu vier derselben. Handelt es sich um Zweizylindermotoren, sind diese hauptsächlich in Reihe geschaltet oder werden als V-Motoren eingesetzt.

  • Relativ selten sind Boxermotoren. Sie unterscheiden sich von V-Motoren in der Anordnung ihrer Pleuel.
  • Auch Drei- und Vierzylindermotoren werden zumeist in Reihe geschaltet.
  • Selten kommen V-Motoren zum Einsatz.

Sechszylindermotoren

Ausnahmen bilden Sechszylindermotoren in Reihenschaltung. Hersteller wie Kawasaki, Honda und Benelli setzen sie bei einigen Motorrädern ein. Außerdem ist der liegende Vierzylinder aus der BMW- K 100/K 1100-Reihe bekannt. Achtzylinder kommen bei Boss-Hoss-Modellen zum Einsatz.

In der "Singenden Säge" sind drei Zylinder verbaut. Es handelt sich dabei um eine Wettbewerbsmaschine der Firma DKW. Ebenfalls ungewöhnlich sind Wankelmotoren oder Fünfzylinder-Umlaufmotoren.

Dieselmotoren

Zeitweise gab es einen Aufschwung für Dieselmotoren, welche in Motorräder eingebaut wurden. Immissionsvorschriften sprachen jedoch bald dagegen. Der 45-PS-Smart-Motor, der seit 2009 in den Niederlanden produziert wird, konnte sich hingegen in einer kleiner Reisenenduro behaupten.

Wellenturbine

Möglich ist ebenso der Antrieb durch eine Wellenturbine. Sie ist im MTT Turbine Superbike zu finden, das auch unter dem Namen Y2K bekannt ist. Dieses Modell besitzt einen Gasturbinenantrieb und ist aktuell das schnellste in Serie gebaute Motorrad, das eine Straßenzulassung besitzt. Der Preis für dieses Motorrad beträgt beachtliche 175.000 US-Dollar, dafür gibt es eine lebenslange Garantie auf die Turbine.

Optisch fällt besonders der längere Aluminiumrahmen auf. Vorn besitzt das Motorrad eine gefederte Teleskopgabel, am Heck ein Zentralfederbein. Spektakulär ist der Einsatz einer Heckkamera und eines passenden LCD-Bildschirmes. Die Motorbremse wird durch Scheibenbremsen ersetzt.

Mögliche Um- und Anbauten an Motorrädern

Gerade Neueinsteiger neigen dazu, ihr Motorrad sehr individuell umzugestalten, ohne dass sie an die entsprechenden Voraussetzungen denken. Oft kommt es zu bösen Überraschungen, wenn sie in eine Fahrzeugkontrolle geraten. Im schlimmsten Fall riskieren sie ihren Versicherungsschutz.

Wer ein spezielles Custum-Bike besitzen möchte, sollte sich vor dem Umbau umfassend informieren.

Bauteile, die nachträglich in Motorräder eingebaut werden, müssen grundsätzlich über ein zugelassenes Prüfzeichen verfügen. Eigenbauten sind eintragungspflichtig und sollten daher dem Prüfer beim TÜV oder bei der DEKRA vorgestellt werden. Und auch für das Einbauen selbst gelten gesetzliche Vorschriften.

Alarmanlagen

Bei Alarmanlagen wird unterschieden in Modelle mit und ohne Wegfahrsperre. Alarmanlagen ohne Wegfahrsperre benötigen keine ABE-Nummer. Dasselbe gilt für solche Modelle, bei denen die Wegfahrsperre erst bei der Auslösung eines Alarms aktiviert wird. Ist sie jedoch sofort beim Scharfschalten der Alarmanlage aktiviert, ist eine ABE-Nummer erforderlich.

Auspuffanlagen

Ein besonderes Interesse rufen Umbauten an der Auspuffanlage beim Fahrer und bei Fans hervor. Gängige Auspuffanlagen sind mit einer EG-ABE gekennzeichnet, die an der Stempelung am Auspufftopf erkennbar ist. Hier ist eine zusätzliche Eintragung nicht erforderlich.

Eigenbauten müssen vom Prüfer abgenommen und in die Papiere eingetragen werden. Motorräder mit einem Hubraum über 500 Kubikzentimeter müssen zudem entsprechende Immissionswerte erfüllen.

Beleuchtungsanlagen

Beleuchtungsanlagen gehören zur Grundausstattung eines straßenzugelassenen Motorrades. Deswegen besteht grundsätzlich die Pflicht, dass sie über ein Prüfzeichen verfügen. Unter Umständen besteht eine Eintragungspflicht in die Papiere, beispielsweise bei Lenkerendenblinkern. Deren Mindestabstand muss 560 Millimeter betragen.

Eintragungspflichtig sind auch Blinker. Beim Einbau ist zu beachten, dass bei den hinteren Bauteilen ein Mindestabstand von 240 Millimetern und vorn von 340 Millimetern zueinander eingehalten werden muss. Der Abstand zwischen Blinker und Scheinwerfer soll mindestens 100 Millimeter betragen.

Über ein Standlicht muss ein Motorrad nicht verfügen. Wird dieses eingebaut, muss es auch eingetragen werden. Zusätzliche Scheinwerfer sind erlaubt, aber nur in begrenzter Anzahl. Dies dürfen je ein Nebelscheinwerfer und ein Fernscheinwerfer sein. Ersterer ist rechts in Höhe des Hauptscheinwerfers anzubringen, der Fernscheinwerfer links.

Jeder muss das richtige Motorrad für die eigenen Bedürfnisse wählen
Jeder muss das richtige Motorrad für die eigenen Bedürfnisse wählen

Tipps zur Wahl des passenden Frauenmotorrades

Bereits ab 16 Jahren erlaubt der Gesetzgeber nach dem Erwerb der Führerscheinklasse A1 das Führen von Leichtkrafträdern mit einem Hubraum bis zu 125 Kubikmetern. Diese Motorräder haben maximal 15 PS und sind vor allem für Frauen ein guter Einstieg in höhere Motorradklassen. Zu den empfehlenswerten Motorrädern in dieser Klasse gehören die Honda CBR125 oder die Yamaha ÜZF125.

Der Vorteil: Nach zwei Jahren Probezeit ist nur noch eine weitere Fahrprüfung notwendig, um die Führerscheinklasse A2 zu erwerben. Mit dieser Fahrerlaubnis dürfen Maschinen mit einer Motorleistung bis maximal 48 PS gefahren werden.

Motorräder für Frauen finden

Vor einem Kauf sollte jeder Kunde - egal ob Frau oder Mann - mehrere Motorräder zur Probe fahren, um herauszufinden, welche Maschine zu den eigenen Vorstellungen und Fahrkünsten passt. Ein regelmäßiges Fahrtraining gibt Sicherheit beim Führen von Motorrädern.

Frauen sollten bei der Wahl des passenden Motorrades nicht unbedingt auf das schicke Design achten - wichtiger sind:

  • Ausstattung,
  • Motorisierung und
  • Fahreigenschaften.

Gerade kleine und zierliche Damen kommen mit schweren Maschinen nicht gut zurecht. Wichtig ist die richtige Sitzhöhe. Ist der Sitz zu hoch und die Maschine sehr schwer, kann der Fuß beim Halten den Boden nur schlecht erreichen und das Motorrad kippt. Es ist nicht ratsam, den Sitz tiefer legen zu lassen, da sich dann die Fahreigenschaften des Motorrades ändern.

Kleinere Frauen können sich auf leichte Maschinen bis maximal 200 kg Gewicht konzentrieren.

Ein Tipp: Warum nicht den Motorradtyp weiter fahren, auf dem die Fahrerlaubnis erworben wurde? Die Frauen kennen die Reaktionen des jeweiligen Motorrades aus den Übungsfahrten. Das gibt in der ersten Zeit eine gewisse Sicherheit auf der Straße.

Mit steigender Fahrpraxis finden dann die meisten Frauen heraus, welcher Motorradtyp gut zum Fahrstil, Budget und den eigenen Vorstellungen passt.

Geeignete Motorräder für den Fahranfänger

Für welches Motorradmodell sich der Fahranfänger entscheidet, hängt unter anderem davon ab, für welchen Einsatzort es bestimmt sein soll. Dennoch sollte auch das Niveau des Fahrvermögens mit Leistung, Ausstattung und Preis des Motorrades harmonieren.

Nicht umsonst differenziert der Gesetzgeber seine Vorschriften zur Erteilung verschiedener Führerscheinklassen bei Motorrädern. Schließlich gehören Motorradunfälle zu den häufigsten Unfällen überhaupt. Viele von ihnen enden tödlich. Und Schuld sind nicht selten typische Anfängerfehler.

Gesetzgebung, Alter und Führerscheinklasse

Für Fahranfänger zwischen 16 und 18 Jahren sind Motorräder mit einem Hubraum von bis zu 125 Kubikzentimetern und einer Motorleistung bis zu 11 Kilowatt erlaubt. Dies entspricht der Führerscheinklasse A1. Als nächste Stufe gilt die beschränkte Führerscheinklasse A.

Erst mit 20 Jahren und einer Fahrpraxis von mindestens zwei Jahren ist es möglich, ein Motorrad unbeschränkt zu fahren.

Logischerweise wird ein besonnener Fahranfänger sich aber nicht nur aus Gründen der Gesetzgebung für eine Maschine entscheiden, die nicht zu den leistungsstärksten Rennmaschinen zählt. Das Fahrvermögen des Fahranfängers reicht bei Weitem nicht aus, um ein Höchsttempo zu fahren.

Abgesehen davon ist eine Rennmaschine lediglich für die Rennstrecke gedacht und nicht für den Gebrauch auf öffentlichen Straßen.

Einsteigermotorräder

Einsteigermotorräder hingegen sollten leicht sein und nur über die tatsächlich notwendige Ausstattung verfügen. Der Fahranfänger muss sich zunächst auf die Fahreigenschaften seines Motorrades einstellen und darf nicht mit unnötigen technischen Details abgelenkt sein. Für übermäßigen Komfort ist später noch Zeit. Außerdem sollte das Motorrad möglichst gute Fahreigenschaften besitzen.

Citybikes und Roller

Ist der Fahrer hauptsächlich in der Stadt unterwegs, lohnt sich die Anschaffung eines Citybikes. Für Fahrten über Land eignet sich besonders der Roller, der einen Schutz vor übermäßigem Wind und Regen besitzt. Zudem bietet er ein Staufach für kleines Gepäck oder den Helm. Beide Modelle sind leicht zu handhaben und besitzen ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.

Geländegängige Maschinen

Wer sich allerdings für den Motorradsport im Gelände interessiert, benötigt eine geländegängige Maschine. Zu beachten ist, dass einige Modelle über keine Straßenzulassung verfügen und reine Wettbewerbsmaschinen sind.

Anschaffungspreis und anfallende Kosten

Ein wichtiges Thema beim Motorradkauf werden die anfallenden Kosten sein. Beim Vergleich sollte nicht nur der Anschaffungspreis verschiedener Motorräder in Betracht gezogen werden. Auch

  • Steuern,
  • Versicherung,
  • Kraftstoff- und
  • Werkstattkosten

variierten von Modell zu Modell. Grundsätzlich sind kleinere Motorräder kostengünstiger als große.