Motorradbestattung: Im Beiwagen zum Friedhof

Von Ingo Krüger
22. März 2012

Eine Bestattung der ungewöhnlichen Art bietet der Unternehmer Jörg Grossmann (48) aus dem hessischen Usingen. In einem umgebauten Beiwagen für sein Kawasaki-Motorrad transportiert er Särge zum Friedhof.

Grossmann hält sich dabei streng an die Vorschriften für Bestatter. So muss das Gespann das Gewicht eines 100-Kilo-Toten samt Sarg aushalten. Dieser liegt auf der letzten Ausfahrt gut sichtbar hinter einem Kunststoffglas. Derzeit bietet Grossmann lediglich Fahrten mit einem Kawasaki-Gespann an, doch schon bald soll es auch eine Version für Harley-Davidson-Fans geben.

Der 48-Jährige hat sich von einer Motorrad-Bestattung in den USA zu seiner Geschäftsidee inspirieren lassen. Dort erlebte er im Jahre 2009 den Transport eines Sarges per Beiwagen zum Friedhof. Hunderte von Harley-Fahrern waren damals als Trauergäste anwesend.

Billig ist die Bestattung per Motorrad jedoch nicht. Während eine reguläre Überführung 195 Euro kostet, berechnet Grossmann für den Motorrad-Transfer 1190 Euro. Das sei jedoch gerechtfertigt, erklärt der Unternehmer, schließlich habe er 100 000 Euro in Bau und Entwicklung gesteckt.