Silverstone, Nürnburgring & Co. - Die internationalen Rennstrecken der Formel 1

Die Formel 1 gilt als beliebtes Hobby weltweit. Die zahlreichen Rennen werden sowohl live als auch im Fernsehen von unzähligen Anhängern verfolgt. Mittlerweile gibt es eine beachtliche Anzahl internationaler Rennstrecken der Formel 1; auch in Deutschland wird man fündig. Werfen Sie einen Blick auf die internationalen Rennstrecken der Formel 1.

Christian Steinfort
Von Christian Steinfort

Die Formel 1 als globaler Sport

Es war Rennfahrer Michael Schumacher, der mit seinen sieben Weltmeister-Titeln der Formel 1 in Deutschland zum großen Durchbruch verholfen hat. Sein Erbe hat Sebastian Vettel angetreten, der Fernando Alonso den Titel als "jüngster Dreifachweltmeister" aller Zeiten abgejagt hat und möglicherweise sogar die Rekorde Schumachers angreifen kann. Allerdings muss Vettel dafür in weit mehr Rennen bestehen als Schumacher in seinen besten Tagen.

Hatte die Formel 1 rund um die Jahrtausendwende durchschnittlich 16 Rennen, die überwiegend in Europa abgehalten wurden, sind es mittlerweile durchschnittlich 20, die auf dem jeden Kontinent stattfinden.

Die Formel 1 in Australien und Asien

Der Saisonstart der Formel 1 ist mittlerweile traditionell in Australien im Albert Park in Melbourne. Das Rennen in Adelaide, das lange Jahre Tradition hatte, gibt es nicht mehr. Dafür fährt die Königsklasse des Motorsports mit Vorliebe in Asien. Offiziell zählen zu den Rennen, die auf dem bevölkerungsreichsten und größten Kontinent der Erde gefahren werden:

  • der Große Preis von Bahrain,
  • das Rennen in Malaysia,
  • der Große Preis von Korea,
  • das Rennen in China (Schanghai),
  • der Große Preis von Indien,
  • der Lauf in Singapur,
  • das Rennen in Japan (Suzuka) sowie
  • der große Preis von Abu Dhabi.

Die Formel 1 in Amerika

Auch Amerika wird in seiner Gesamtheit für die Königsklasse immer wichtiger. In Nordamerika könnte es künftig drei Rennen geben.

  • Sicher sind der Große Preis von Kanada in Montreal und
  • der Große Preis der USA.
  • Vermutlich wird ein Rennen in New York im Jahr 2014 hinzukommen.
  • Ebenfalls geplant ist eine Rückkehr nach Mexiko.

In Südamerika gibt es derzeit einen Lauf: Den Großen Preis von Brasilien in Sao Paulo, der inzwischen fast schon traditionell die Saison beschließt. Angedacht ist zudem, nach Argentinien zurückzukehren.

Die Formel 1 in Europa

Die meisten Rennen finden noch immer in Europa statt. Vor allem im Frühling und Sommer gastiert die Königsklasse in der "alten Welt", um die milden klimatischen Bedingungen auszunutzen. Traditionell dabei sind die Rennen in

Eigentlich soll es auch jedes Jahr ein Rennen in Deutschland stattfinden. Bislang wechselten sich der Nürburgring und der Hockenheimring in der Ausrichtung ab. Dies wird künftig aufgrund der Insolvenz des Nürburgrings nicht mehr gehen. Vermutlich wird Hockenheim zum alleinigen Ausrichter.

Albert Park Circuit in Melbourne (Australien)

Seit 1996 gastiert die Formel 1 jedes Jahr im Albert Park in Melbourne. Inzwischen wird hier fast schon traditionell die Saison eröffnet. Was die wenigsten Fans dabei wissen: Der Albert Park Circuit ist fast ein Stadtkurs.

Der Albert Park Circuit hat eine Länge von 5,303 Kilometern. Er liegt komplett im gleichnamigen Freizeitpark vor den Toren Melbournes, der um einen künstlichen See gruppiert ist. Wenn gerade kein Rennen stattfindet, sind die Straßen des Kurses für den normalen Verkehr freigegeben.

Der Albert Park Circuit ist deshalb fast ein Stadtkurs, da sich auch die Attraktionen und Gebäude des Freizeitparks nur unweit von der Rennstrecke entfernt befinden.

Charakteristika der Rennstrecke und Probleme der Fahrer

Diese Mischung aus Rennstrecke und Stadtkurs ist eine der Charakteristika des Circuits. Jedes Jahr beklagen die Fahrer vor allem zu Beginn des Wochenendes "mangelnden Grip" (Bodenhaftung der Reifen), weil der Asphalt durch die Gummiablagerungen der Straßenautos verschmutzt ist. Zudem gibt es mancherorts keine klassischen Auslaufzonen oder Kiesbetten, sondern lediglich Asphaltausbuchtungen. So dient beispielsweise eine Bushaltestelle als Auslaufzone.

Fahrer beklagen zudem immer wieder, dass an manchen Stellen die Mauern zu dicht an den Kurs gezogen sind. In der "alten Formel 1", als das Nachtanken noch erlaubt war, steuerten die Piloten meist einmal pro Rennen die 280 Meter lange Boxengasse an. Inzwischen stoppen die Fahrer meist zwei- bis drei Mal.

Wissenswertes über den Albert Park Circuit

  • Rekordsieger im Albert Park ist Michael Schumacher, der hier vier Triumphe (2000-2002, 2004) feiern konnte.
  • Ihm dicht auf den Versen ist allerdings der Brite Jenson Button, der inzwischen drei Mal in Melbourne gewinnen konnte.
  • Mit Sebastian Vettel steht ein weiterer Deutscher in den Siegerlisten. Vettel gewann im Jahr 2011.

Am 4. März 2001 kam es zudem zu einer schrecklichen Tragödie: Nach einem Crash zwischen Jacques Villeneuve und Ralf Schumacher wurde der Streckenposten Graham Beveridge durch ein umherfliegenden Reifen tödlich getroffen.

Circuit of the Americas in Austin, Texas (USA)

Der Circuit of the Americas ist das jüngste Kind im Kalender der Formel 1 und befindet sich im US-Bundesstaat Texas in der Stadt Austin. Es handelt sich um einen Neubau, der vom deutschen Architekten Hermann Tilke entworfen wurde und als eine der besten Formel 1-Strecken überhaupt gilt. Ihm wird dabei eine schwere Aufgabe zuteil.

Der Circuit of the Americas ist Schauplatz des Großen Preises der USA, der künftig am Ende des Saison stattfinden soll. Im Jahr 2012, als erstmals auf der neuen Rennstrecke gefahren wurde und der Brite Lewis Hamilton gewinnen konnte, war das Rennen der vorletzte Lauf der Saison. Auch in Zukunft soll es an dieser Position im Rennkalender bleiben.

Fakten zum Circuit of the Americas

Die Strecke hat eine Länge von 5,516 Kilometern. Gefahren werden im Rennen 56 Runden. Der Kurs hat 20 Kurven, überwindet einen Höhenunterschied von 40 Metern und wird gegen den Uhrzeigersinn gefahren. Die Strecke weist zudem zwei lange Geraden auf.

Inspiriert wurde der Entwurf durch das Kurvengeschlängel Maggots-Becketts in Silverstone sowie durch das Motodrom in Hockenheim.

Das schwere Erbe

Der Cirucit of the Americas soll die Amerikaner endlich für die Formel 1 begeistern. Der letzte Versuch, der Königsklasse in Nordamerika zum Durchbruch zu verhelfen, scheiterte endgültig im Jahr 2007. Bis dahin wurde in Indianapolis gefahren, doch selbst in der amerikanischen Heimat des Motorsports fand die Formel 1 nie Anklang.

Unrühmlicher Höhepunkt war das Rennen im Jahr 2005, an dem nur sechs Fahrzeuge teilnehmen konnten, weil die anderen Autos mit Reifenproblemen zu kämpfen hatten, die einen Start zu einer Gefahr hätten werden lassen.

Bahrain International Circuit in as-Sachir (Bahrain)

Der Bahrain International Circuit wurde erstmals im Jahr 2004 in den Rennkalender der Formel 1 integriert und erwies sich seit damals als erstklassiger Termin für deutsche Piloten. Allerdings ist die Zukunft der Rennstrecke seit einigen Jahren umstritten. Für manche Beobachter gilt das Rennen von Bahrain sogar als Verstoß gegen die Menschenrechte.

Fakten zur Rennstrecke

Der Bahrain International Circuit ist traditionell eine der ersten Rennstrecken, die in der Saison gefahren werden. Dies hat mit den besonderen klimatischen Bedingungen zu tun: Im März ist es noch nicht zu heiß für den Kurs, der in die Wüste gebaut wurde. Im Sommer könnten die Motoren der Boliden hier nicht mehr fahren. Im Herbst setzt die Regenzeit ein und flutet die Rennstrecke regelmäßig.

Mit einer Länge von 5,412 Kilometern hat der Bahrain International Circuit genau eine solche Distanz, für welche die meisten Strecken, die in den vergangenen 15 Jahren neu gebaut wurden, bekannt sind. Mit vier langen Graden und zahlreichen schnellen Kurven gehört die Strecke aufgrund ihres Hochgeschwindigkeitscharakters zudem zu den Lieblingskursen vieler Piloten.

Deutsche in Bahrain erfolgreich

Der Bahrain International Circuit ist vor allem für deutsche Piloten ein gutes Pflaster.

  • Im Debütjahr 2004 gewann hier Michael Schumacher überlegen im Ferrari.
  • Aber auch Sebastian Vettel konnte hier schon siegen. Der jüngste Dreifachweltmeister der Formel 1-Geschichte stand 2012 ganz oben auf dem Treppchen.
  • Auch Fernando Alonso und Felipe Massa kommen gerne nach Bahrain: Der Spanier siegte 2005 und 2006, der Brasilianer in den beiden folgenden Jahren.

Ein Verstoß gegen die Menschenrechte?

Im Jahr 2011 gab es kein Rennen in Bahrain. Der ursprünglich für den 13. März angesetzte Lauf musste aufgrund der Unruhen des "Arabischen Frühlings" abgesagt werden. Die Regierung des Bahrain reagierte auf die Unruhen mit dem Einsatz von Gewalt: Während des Laufs 2012 wurden Menschen nur wenige Kilometer von der Rennstrecke entfernt gefoltert.

Die Aufmerksamkeit und das Prestige, die das Rennen der Regierung brachte, wurde deshalb vielfach kritisiert. Einige Beobachter sprachen davon, das Rennen selbst sei ein Verstoß gegen die Menschenrechte, weil es helfe, dass eine Regierung im Amt bleibe, die foltere.

Buddh International Circuit in Greater Noida (Indien)

Der Buddh International Circuit ist eine indische Rennstrecke, die sich seit 2011 im Formel 1-Kalender befindet und wegen ihres besonderen Layouts als "Berg- und Talbahn" der Königsklasse gilt. Der Name der Strecke soll Ruhe und Frieden vermitteln. Der Kurs hat auch Wurzeln in Deutschland und ist insbesondere bei einem Piloten sehr beliebt.

Der Buddh International Circuit wurde von dem deutschen Architekturbüro Hermann Tilke entworfen, das auf den Bau von Rennstrecken spezialisiert ist. So gut wie alle neuen Kurse in der Königsklasse werden in Deutschland geplant und entwickelt.

Die indische Rennstrecke ist 5,125 Kilometer lang, weist zwei lange Graden und zwei längere Kurvenkombinationen auf. Bis zu 150.000 Zuschauer finden an der Strecke Platz.

Der Name der Strecke, der bewusst an Buddha erinnert, soll Ruhe, Frieden und Harmonie symbolisieren. Die Rennstrecke ist so ein Beweis, dass Wettbewerbe friedlich und diszipliniert durchgeführt werden können.

Eine Strecke für Sebastian Vettel

Besonders Sebastian Vettel reist mit Vorliebe nach Indien. Der Deutsche konnte in seinem Red Bull bislang jede Auflage des Grand Prix gewinnen und hält zudem auch den Rundenrekord, den er im Jahr 2011 aufstellen konnte.

Der indische Grand Prix befindet sich am Ende des Rennkalendars. Dies ist, wie bei einigen anderen nicht europäischen Strecken vor allem dem Umstand geschuldet, dass die Wetterverhältnisse vor allem Ende September und im Oktober eine möglichst problemlose Durchführung des Rennens erlauben.

Circuit de Catalunya in Montmeló in Barcelona (Spanien)

Auf dem Circuit de Catalunya wird der Große Preis von Spanien ausgetragen. Der Kurs befindet sich nördlich von Barcelona und produziert die meisten Schlagzeilen, bevor die Saison überhaupt begonnen hat. Rekordweltmeister Michael Schumacher hat gleich aus zwei Gründen ein besonderes Verhältnis zur spanischen Strecke.

Der Circuit de Catalunya ist seit 1991 Teil des Rennkalenders der Formel 1. Er hat eine Länge von 4,655 Kilometern und weist ein ganz besonderes Streckenlayout auf.

  • Die Rennstrecke zählt 16 Kurven,
  • hat aber zugleich auch eine der längsten Graden aller Strecken der Königsklasse überhaupt.
  • Die Länge der Boxengasse, die immerhin 340 Meter misst, reicht gerade einmal, um ein Viertel dieser Grade abzudecken.

Der Treffpunkt vor der Saison

Wegen seiner milden Temperaturen und der wenigen Regentage ist der Circuit de Catalunya der Treffpunkt für die Formel 1-Teams vor der Saison, die hier ihre neuen Boliden testen.

Auf keinem anderen Kurs wird so viel gefahren wie auf der spanischen Strecke.

Immer wieder gab es Überlegungen, den Kurs aus dem Rennkalender zu nehmen, aber immer wieder intervenierten die Teams, die sich ihren Erkenntnisstand auf der spanischen Strecke nicht nehmen lassen wollten.

Ein besonderer Kurs für Michael Schumacher

Für Michael Schumacher ist die Strecke nördlich von Barcelona gleich aus zwei Gründen ein besonderes Rennen:

  1. Zum einen gewann niemand öfter hier als der Rekordweltmeister. Insgesamt sechs Mal stand Schumacher ganz oben. Von 2001 bis 2004 konnte er jede Ausgabe gewinnen.

  2. Zum anderen siegte Schumacher auch im strömenden Regen im Jahr 1996 in Spanien. Es war sein erster Sieg für Ferrari und damit der Beginn einer der erfolgreichsten Geschichten der Formel 1.

Circuit Gilles-Villeneuve in Montreal (Kanada)

Der Circuit Gilles-Villeneuve ist Schauplatz des kanadischen Grand Prix. Der Rennplatz verdankt seinem Namen einem der größten Rennfahrer des Landes, der allerdings nie Weltmeister werden konnten. Berühmt ist die Strecke heute aber vor allem für die "Wall of Champions".

Der Circuit Gilles-Villeneuve wurde erstmals 1978 in den Rennkalender der Formel 1 aufgenommen und wurde bis 2008 jedes Jahr ausgetragen. Im Jahr 2009 pausierte der kanadische Grand Prix, seit dem befindet er sich wieder fest in der Terminplanung der Königsklasse des Motorsports.

Die Strecke ist 4,361 Kilometer lang und gilt als einer der schnellsten Kurse in der Formel 1 überhaupt.

Nach Gilles Villeneuve benannt

Der Kurs trägt den Namen des kanadischen Piloten Gilles Villeneuve. Dieser galt als einer der besten Piloten in der Geschichte der Königsklasse, der es allerdings niemals schaffte, Weltmeister zu werden.

Villeneuve kam im Jahr 1982 in seinem Ferrari bei einem schweren Unfall ums Leben. 1997 schaffte es sein Sohn Jacques, den Titel zu gewinnen.

Die "Wall of Champions"

Berühmt ist die Strecke heute vor allem für die "Wall of Champions". Kurz vor der Ziellinie werden die Piloten weit über den Streckenrand hinausgetragen. Dort liegt allerdings direkt eine Mauer. Zahlreiche Weltmeister crashten mit dieser im Laufe der Geschichte.

1999 fanden hier mit Michael Schumacher, Damon Hill und Jacques Villeneuve gleich drei Titelträger ihren Meister für dieses Lauf.

Hockenheimring Baden-Württemberg in Hockenheim (Deutschland)

Der Hockenheimring Baden-Württemberg ist die Rennstrecke, die traditionell mit dem Großen Preis von Deutschland in Verbindung gebracht wird. Sie wurde bereits 1932 errichtet und war über lange Jahre Sinnbild für einen Hochgeschwindigkeitskurs. Heute gilt sie als eine der abwechslungsreichsten Rennstrecken überhaupt.

Fakten zum Hockenheimring

Der Hockenheimring Baden-Württemberg misst heute 4,574 Kilometer. Er hat damit nur noch ein gutes Drittel der Länge, die er bei seiner Eröffnung im Jahr 1932 (zwölf Kilometer) gemessen hat.

Der Hockenheimring wurde nach dem Krieg auf rund 5,7 Kilometer Länge reduziert und fand 1970 erstmals Eingang in den Rennkalender der modernen Formel 1. Er war dabei fast ein Oval und lud damit zu Höchstgeschwindigkeiten ein, die jenseits der 350 Stundenkilometer lagen. 2002 machte man damit Schluss.

Der Hockenheimring wurde zu einer abwechslungsreichen Rennstrecke umgebaut, die heute 13 Kurven zählt, die wegen ihrer hohen Geschwindigkeit bei den Piloten im Feld sehr beliebt sind.

Das Motodrom als Sinnbild für den Hockenheimring

Insgesamt 120.000 Zuschauer finden rund um den Hockenheimring Platz. Die meisten von diesen sitzen im Motodrom, das erstmals 1966 eröffnet wurde. Es handelt sich dabei um ein Stadion, dass an die großen Arenen im Fußball erinnert und rund um die Start-Ziel-Grade aufgebaut wurde. Eine vergleichbare Anlage gibt es auf keiner anderen Strecke in der Formel 1.

Wechsel mit dem Nürburgring

Der Hockenheimring hatte nach 2006 mit einigen finanziellen Problemen zu kämpfen, die dazu führten, dass hier nicht mehr regelmäßig gefahren werden konnte. In der Folge trugen der Nürburgring und der Hockenheimring im Wechsel den Großen Preis von Deutschland aus.

Durch die Insolvenz des Nürburgrings im Jahr 2012 ist dies künftig wohl nicht mehr möglich. Vermutlich wird der Große Preis von Deutschland deshalb wieder komplett auf den Hockenheimring zurückkehren.

Hungaroring in Mogyoród (Ungarn)

Auf dem Hungaroring wird seit 1986 der Große Preis von Ungarn ausgetragen. Der Kurs befindet sich etwa 19 Kilometer von der Hauptstadt Budapest entfernt. Er konnte Geschichte schreiben, die weit über den Rennsport hinausgeht.

Der Hungaroring wurde 1985 für umgerechnet 7,7 Millionen Euro gebaut. Den Konstrukteuren schwebte ein Kurs vor, der die leistungsstarken Motoren der Zeit einbremsen sollte. Die Strecke ist 4,381 Kilometer lang und zählt insgesamt 14 Kurven, die größtenteils sehr langsam gefahren werden.

Nach Monte Carlo gilt der Hungaroring als der Kurs im Formel 1-Rennkalender, auf dem am schwierigsten überholt werden kann.

Eine Strecke wie "ein flacher Teller"

Der Hungaroring ist einem Tal beheimatet und überwindet kaum Höhenmeter (36 Meter). Von den weit nach oben wachsenden Tribünen können deshalb bis zu 80 Prozent der Strecke eingesehen werden. Einen vergleichbaren Wert gibt es auf keinem anderen Formel 1 Parcour.

Dieser Besonderheit verdankt der Hungaroring seinen Spitznamen als "flacher Teller".

Ein historischer Kurs

Der Hungaroring hat seinen Platz auch in den Geschichtsbüchern der Politik sicher. Das Rennen im Jahr 1986 war der erste Lauf, der in einem kommunistischen Land stattfand. Der Grand Prix von Ungarn war damit ein erstes Zeichen, dass sich die Länder jenseits des "Eisernen Vorhangs" öffneten.

  • Rekordsieger in Ungarn ist Michael Schumacher, der vier Auflagen des Rennens gewinnen konnte.
  • Der Brite Lewis Hamilton, der drei Mal in Ungarn siegte, hat allerdings beste Aussichten, dem Kerpener diesen Titel abzunehmen.

Autódromo José Carlos Pace (Interlagos) in Sao Paulo (Brasilien)

Der Autódromo José Carlos Pace ist der Schauplatz, an dem jährlich der große Preis von Brasilien stattfindet. Das Rennen ist seit 1973 im Rennkalender der Formel 1, wenn auch der Kurs selbst bereits wesentlich älter ist. Er krönt inzwischen häufig die Saison und stellt dabei ganz besondere Anforderungen an die Piloten.

Die Planungen zum Autódromo José Carlos Pace, der durch seine Nähe zur Stadt Interlagos ("Zwischen den Seen") auch als Rennplatz von Interlagos bekannt ist, begannen bereits im Jahr 1938. Es dauerte anschließend vier Jahre, bis er offiziell eröffnet werden konnte.

Durch den Krieg in Europa und im Pazifik fanden aber erst einmal nur kleine Veranstaltungen auf dem Rennplatz statt. Dies änderte sich, als der Parcours im Jahr 1973 in die Formel 1 aufgenommen wurde.

Besonders anspruchsvolles Rennen

Der Lauf auf dem Autódromo José Carlos Pace gilt als besonders anspruchsvoll und dies nicht, weil der Rennplatz mit 4,309 Kilometern besonders lang oder mit 15 Kurven besonders schnell oder langsam wäre: Zum einen wird gegen den Uhrzeigersinn gefahren, zum anderen sind die klimatischen Bedingungen extrem.

In den Tagen, in denen regelmäßiges Fitnesstraining noch nicht selbstverständlich für die Piloten waren, siegte oft nicht das beste Paket aus Auto und Fahrer in Brasilien, sondern der Pilot mit der besten Kondition.

Korean International Circuit in Yeongam (Südkorea)

Der Korean International Circuit wurde im Jahr 2010 erstmals ausgetragen. Wie die meisten neuen Rennstrecken ist auch er in Deutschland entstanden. Allerdings hat der Rennkurs mit immensen Problemen zu kämpfen, die seine Zukunftsperspektiven in Frage stellen.

Der Korean International Circuit liegt in der Provinz Jeollonam-do in Südkorea. Er hat eine Länge von 5,615 Kilometer und zählt insgesamt 18 Kurven. Prägend für das Layout der Strecke ist allerdings die lange Grade bei Start und Ziel, die über einen Kilometer misst und an die Start-Ziel-Grade von Barcelona erinnert.

Entworfen wurde die Strecke vom deutschen Architekten Hermann Tilke, der für die meisten neuen Rennplätze verantwortlich ist.

  • Tilkes Landsmann Sebastian Vettel konnte die Ausgaben 2011 und 2012 gewinnen.
  • Beim Debüt von Korea im Rennkalender der Formel 1 war der Spanier Fernando Alonso im Ferrari erfolgreich.

Kein Zuschauermagnet

Die Zukunft des Rennens in Korea ist allerdings fraglich. Die Popularität der Formel 1 in Korea bleibt deutlich hinter den Erwartungen zurück. Insbesondere in den Trainings sind kaum Zuschauer auf den Tribünen. Dies liegt aber nicht nur am Sport an sich: Die An- und Abfahrtswege zur Strecke wurden bereits vielfach kritisiert - bei Regen muss man stundenlang im Stau stehen.

Bei jeder Ausgabe des Grand Prix kam es bisher vor, dass Ticketbesitzer ihre Plätze nicht einnehmen konnten, obwohl sie Stunden vorher aufgebrochen waren.

Marina Bay Street Circuit in Singapur

Im Jahr 2008 wurde erstmals der Große Preis von Singapur auf dem Marina Bay Street Circuit ausgetragen. Er gilt als einer der stimmungsvollsten und spektakulärsten Kurse in der Formel 1. Dies hat nicht zuletzt damit zu tun, dass es sich um ein Flutlichtrennen handelt, dass am späten Abend ausgetragen wird. Anleihen nimmt der Kurs in Europa.

Fakten zum Marina Bay Street Circuit

Der Marina Bay Street Circuit liegt am Hafen von Singapur. Er hat eine Länge von 5,067 Kilometern und zählt 23 Kurven. Rund 100.000 Menschen finden auf den Tribünen Platz, aber in Wahrheit können weit mehr Menschen das Rennen aus den Häusern und Hotels verfolgen, die sich rund um die Strecke befinden.

Etwa 70 Prozent des Kurses gehen über Straßen, die ansonsten für den öffentlichen Verkehr offen sind. Das Rennen in Singapur auf dem Marina Bay Street Circuit ist neben Valencia und Monte Carlo damit das dritte Stadtrennen im aktuellen Rennkalender der Königsklasse.

Anleihen in Europa

Valencia und Monte Carlo standen auch Pate für den Kurs in Singapur. Insbesondere das Fürstentum am Mittelmeer mit seiner Schwimmbadpassage, dem Yachthafen und dem Tunnel war ein Vorbild für Singapur. All diese Elemente befinden sich auch auf dem asiatischen Kurs. Aus Valencia wurde insbesondere die Hafendurchfahrt übernommen.

Sebastian Vettel und Fernando Alonso konnten in Singapur bislang je zwei Mal gewinnen.

Circuit de Monaco in Monaco

Der Circuit de Monaco ist Schauplatz des wohl traditionsreichsten und spektakulärsten Rennens der Formel 1: Dem Großen Preis von Monte Carlo. Dabei ist die Strecke in vielerlei Hinsicht einzigartig. Bis zum Ende der Formel 1 als Rennsportserie wird es wohl ein Rennen auf den Straßen des Fürstentums geben.

Fakten zum Circuit de Monaco

Die Strecke in Monte Carlo besteht ausnahmslos aus Straßen, die ansonsten für die Öffentlichkeit offenstehen. Der Kurs hat eine Länge von 3,340 Kilometern und ist damit das kürzeste Rennen im Kalender der Formel 1. Insgesamt 18 Kurven müssen durchfahren werden, dabei gibt es keinerlei klassische Auslaufzonen.

Die höchsten Geschwindigkeiten von etwa 300 Stundenkilometern erreichen die Piloten am Ausgang des Tunnels. Eine solche lange Überdachung wie in Monte Carlo, die mehrere Hundert Meter misst, gibt es ebenfalls auf keinem anderen Kurs.

Von Anfang an dabei

Die moderne Formel 1 wurde im Jahr 1950 gegründet. Mit dabei war schon damals der Große Preis von Monaco, der sich im Prinzip seit damals fast nicht verändert hat. Tunnel, Schwimmbadpassage oder Loews-Kurve waren damals schon fest in das Streckenlayout integriert.

Einzig die Boxengasse sah anders aus. Sie bot damals nicht einmal genug Platz, um die Fahrzeuge in die Garagen zu schieben. Sie wurde rund um die Jahrtausendwende umgebaut und ähnelt nun den Anlagen, wie sie auch von anderen Strecken bekannt sind.

Trotzdem gibt es noch immer Geschichten, dass Piloten, die in Monaco wohnen, Werkzeuge und sogar Reifensätze in der Nacht bei sich Zuhause unterstellen müssen.

Treffpunkt der Reichen und Schönen

Das Rennen in Monte Carlo ist auch ein High Society Event, bei dem Prominenz aus der ganzen Welt erscheint. Insbesondere der Yachthafen ist an den Tagen des Rennwochenendes mit Schiffen aus ganz Europa gefüllt.

Es soll schon Fälle gegeben haben, in denen sich die Besitzer der Boote oder ihre Gäste über den "störenden Lärm der Autos" beschwerten.

Autodromo Nazionale Monza in Monza (Italien)

Auf dem Autodromo Nazionale Monza oder kurz in Monza findet der Große Preis von Italien statt. Nach Monte Carlo ist Monza, das zumeist im August im Rennkalender der Formel 1 auftaucht, das vielleicht traditionsreichste Rennen der Königsklasse. Die Piloten kommen gerne an die Strecke, denn das Fahren macht fast nirgendwo so viel Spaß wie hier.

Die Strecke in Monza wurde bereits im Jahr 1922 fertiggestellt und ist einer der wenigen Rennkurse, der schon vor dem Zweiten Weltkrieg regelmäßig von der Formel 1 befahren wurden. Mit der Gründung der modernen Königsklasse wurde das Rennen in Monza sofort ab 1950 wieder in alle Terminpläne integriert.

Letzte Hochgeschwindigkeitsstrecke der Moderne

Monza gilt als die "letzte Hochgeschwindigkeitsstrecke der Moderne". Der Kurs hat eine Länge von 5,793 Kilometern, zählt aber nur zehn Kurven. Auf den Graden erreichen die Piloten immer noch Geschwindigkeiten von jenseits der 320 Stundenkilometer. In den Tagen, als noch mit V10-Motoren gefahren werden durfte, waren Geschwindigkeiten von mehr als 350 Km/h nicht unüblich.

Monza wurde nach 1961 umgebaut und etwa um die Hälfte der Strecke reduziert. Bis heute bedauern die Fans, das damals auch die Steilkurve aus der Strecke herausgeschnitten wurde, die bis dahin gefahren wurde.

Tifosi-Land und Friedhof der Formel 1

Als der Grand Prix von Italien ist das Rennen in Monza fest in der Hand der Tifosi bzw. Ferraristi. Die Scuderia Ferrari ist deshalb in den Tagen von Monza besonders motiviert.

Bis vor einigen Jahren haftete der Rennstrecke noch der Ruf an, der "Friedhof der Formel 1" zu sein. Nirgendwo verstarben mehr Piloten. Unter anderem kam der Deutsch-Österreicher Jochen Rindt 1970 hier ums Leben. Er ist bis heute der einzige Fahrer, der postum Weltmeister wurde.

Sepang International Circuit in Sepang (Malaysia)

Der Sepang International Circuit ist Schauplatz des Großen Preises von Malaysia. Er befindet sich seit 1999 im Rennkalender der Formel 1 und gilt das heißeste Rennen des Jahres. Dies gilt allerdings nur, wenn es nicht gerade regnen sollte.

Fakten zum Sepang International Circuit

Der Sepang International Circuit stammt ebenfalls aus der Feder des deutschen Architekten Hermann Tilke, der insgesamt sieben aktuelle Formel 1 Kurse gezeichnet hat. Die Rennstrecke ist 5,54 Kilometer lang und extrem breit. Teilweise misst die Straße bis zu 22 Meter Breite.

Tilke wollte damit erreichen, dass die Autos leichter überholen könnten. Im Praxistest hat sich dieser Ansatz allerdings nur bedingt bewährt, da die Breite der Straße keine Veränderung der Breite der Ideallinie bedeutet.

Das heißeste Rennen des Jahres

Nirgendwo sonst ist es durchschnittlich so heiß wie in Malaysia auf dem Sepang International Circuit. In den Autos müssen die Piloten immer wieder mit mehr als 50 Grad über Null zurechtkommen. Dies prüft sowohl die Kondition der Fahrer als auch die Performance der Motoren.

Als besonders spektakulär gelten vor allem die Rennen in die Malaysia, in denen es regnet. Allerdings sind die Regenfälle oft so heftig, dass der Grand Prix nicht fortgesetzt werden kann. 2009 wurde der Lauf deshalb sogar abgebrochen. Es gewann der spätere Weltmeister Jenson Button.

Shanghai International Circuit in Shanghai (China)

Seit 2004 ist der Shanghai International Circuit Teil der Formel 1. Es handelt sich um eines der Prestigeobjekte der Chinesen im Sport. Umgesetzt wurde es vom deutschen Architekten Hermann Tilke, der hier eine der spektakulärsten Kurven der Formel 1 in China gebaut hat.

Fakten zum Shanghai International Circuit

Der Shanghai International Circuit ist 5,451 Kilometer lang und ist extrem anspruchsvoll, denn lange Vollgaspassagen wechseln sich mit langsamen Kurven ab. Für die Fahrer gilt es deshalb, das passende Setup zu finden. In China können deshalb auch immer wieder Autos gewinnen, die eigentlich nicht als die schnellsten Fahrzeuge im Feld gelten - solange die Piloten das Auto nur richtig auf die besonderen Verhältnisse auf dem Shanghai International Circuit eingestellt haben.

Ein Prestigeobjekt der Chinesen

Der Shanghai International Circuit ist ein absolutes Prestigeobjekt der Chinesen und sollte vor allem dazu dienen, die technischen Fähigkeiten des Volks im Reich der Mitte zu beweisen. Greifbarer Beweis ist das High-Tech-Fahrerlager.

Für die Strecke selbst wurde der Deutsche Hermann Tilke von den Chinesen engagiert. Der Architekt erfüllt seinen Auftraggebern ihren sehnlichsten Wunsch: Ein unverwechselbares Alleinstellungsmerkmal in Gestalt der Schneckenkurve. Diese verdankt ihrem Namen ihrer Form, der an ein Schneckenhaus erinnert.

Die Schneckenkurve ist aufgrund ihrer kurzen Radien eine der am schwierigsten zu meisternden Kurven in der Königsklasse. Teilweise wurde für die Strecke ein Sumpf trocken gelegt. Der Kurs ruht hierfür auf 43.000 Pfahlgründen.

Silverstone Circuit in Silverstone (Großbritannien)

Der Silverstone Circuit ist Schauplatz des Großen Preises von England. Der Parcour wird häufig wegen seiner schnellen Kurven zum Testen verwendet, wenn dies im Sommer gestattet ist. Die Deutschen verbinden wegen Michael Schumacher gemischte Gefühle mit Silverstone.

Fakten zum Silverstone Circuit

Der Silverstone Circuit ist historisch, denn auf ihm fand 1950 das erste Rennen der modernen Formel 1 überhaupt statt. Allerdings wollten die Briten ihren Großen Preis erst einmal nicht ausschließlich auf dem Gelände eines alten Militärflughafens fahren. Silverstone musste sich deshalb mit Aintree und Brands Hatch abwechseln.

Erst seit 1987 wird ausschließlich auf dem nach einigen Umbauten noch 5,9 Kilometer langen Silverstone Circuit gefahren. Das Rennen findet meist im Frühjahr statt, was viel Kritik hervorruft, denn in dieser Zeit regnet es häufig, was die Anfahrt an die Strecke sehr erschwert. Dennoch ist es bislang nicht gelungen, den englischen Grand Prix in den Sommer zu verschieben.

Michael Schumacher und Silverstone

Michael Schumacher, der seinen eigenen Platz in den Geschichtsbüchern der Formel 1 sicher hat, verbindet eine ganz besondere Beziehung zu Silverstone:

  • Der Rekordchampion brummte 1998 eine Zeitstrafe in der letzten Runde ab und musste anschließend in der Box nur noch wenige Meter fahren, um zu siegen. Bis dahin war nicht geklärt, ob dies überhaupt zulässig ist.

  • Ein Jahr später hatte der Kerpener in der Stowe-Kurve einen schweren Unfall und brach sich seine Beine.

  • Schumacher konnte 2002 und 2004 noch einmal in Silverstone siegen.

Circuit de Spa-Francorchamps in Stavelot (Belgien)

Der Circuit de Spa-Francorchamps ist Schauplatz des Großen Preises von Belgien. Der Kurs ist heute die längste Strecke im Formel 1-Kalender und zugleich eine der spektakulärsten. Nur unweit der deutschen Grenze gelegen, ist der Rennplatz für Rekordweltmeister Michael Schumacher zu seinem Wohnzimmer geworden.

Fakten zum Circuit de Spa-Francorchamps

Der Circuit de Spa-Francorchamps wurde schon in den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts von der Formel 1 befahren und gehörte anschließend zu den Gründungsstrecken der modernen Königsklasse im Jahr 1950. Der Parcours wurde immer wieder umgebaut und dabei zumeist verkürzt.

Seit 2007 misst der Circuit de Spa-Francorchamps 7,004 Kilometer und zählt 21 Kurven.

Insgesamt 84.000 Menschen können das Rennen auf der "Ardennenachterbahn" von den Tribünen aus verfolgen. Mit der Eau Rouge weist der Circuit de Spa-Francorchamps die vielleicht berühmteste Mutkurve der Formel 1 auf. Wer sie voll durchfährt, erreicht hier mehr als 300 Stundenkilometer, muss aber danach sofort in die Bremse treten, um in die folgende Haarnadelkurve einzulenken.

Das Wohnzimmer von Michael Schumacher

Über zwei Jahrzehnte galt Spa zudem als das Wohnzimmer von Michael Schumacher. Der Kurs liegt unweit von seiner Heimat Kerpen entfernt. Schumachers erstes Rennen 1991 war zudem in Spa, auch wenn der damalige Jordan-Pilot gerade einmal 700 Meter weit kam. Ein Jahr später konnte Schumacher in Spa den ersten Grand Prix seiner Karriere gewinnen.

Es folgten fünf weitere Triumphe. Schumacher verdrängte damit sogar Ayrton Senna, der in Spa fünf Mal gewinnen konnte.

Suzuka International Racing Course in Suzuka (Japan)

Seit 1987 ist die Formel 1 immer wieder auf dem Suzuka International Racing Course zu Gast, um hier den Großen Preis von Japan auszutragen, der inzwischen traditionell zu den letzten Rennen der Saison gehört. Die Strecke gilt dabei aufgrund ihres Designs als extrem spektakulär. Zudem weist der Suzuka International Racing Course auch eine der schnellsten Linkskurven überhaupt auf.

Fakten zum Suzuka International Racing Course

Der Suzuka International Racing Course ist insgesamt 5,807 Kilometer lang. Er wurde 1962 offiziell eröffnet, durfte die Formel 1 aber erst 1987 zum ersten Mal willkommen heißen. Der Parcours bietet insgesamt 17 Kurven, die besonders spektakulär angeordnet sind, denn der Kurs von Suzuka beschreibt eine Acht. Dies bedeutet, die Strecke kreuzt sich in der Nähe von Kurve 14.

Schnelle Kurven-Kombinationen machen den Reiz von Suzuka aus

Der Suzuka International Racing Course ist eine der schnellsten Strecken der Formel 1, weil vor allem die S-Passagen direkt hinter dem Fahrerlager mit extrem hohem Tempo genommen werden. Berühmt ist aber vor allem auch die Linkskurve 130R, die nicht umsonst als "die schnellste Kurve Asiens" gilt.

Dadurch, dass Suzuka häufig am Ende der Saison liegt, fanden hier einige der berühmtesten Rennen der Geschichte statt:

  • 1988 kämpfte sich Aryton Senna beispielsweise von Platz 14 bei strömendem Regen bis auf den ersten Regen vor und wurde Weltmeister.
  • Im Jahr 2000 holte Michael Schumacher den ersten Fahrertitel für Ferrari nach 21 Jahren.
  • 2011 konnte Sebastian Vettel in Suzuka seinen zweiten Titel festzurren.

Valencia Street Circuit in Valencia (Spanien)

Der Valencia Street Circuit wurde 2008 in den Rennkalender der Formel 1 integriert. Seitdem wird hier der Große Preis von Europa ausgetragen, der lange auf dem Nürburgring heimisch war. Das zweite Rennen auf spanischem Boden brachte der Formel 1 auch den zweiten Stadtkurs.

Fakten zum Valencia Street Circuit

Der Valencia Street Circuit hat eine Länge von 5,419 Kilometern und zählt insgesamt 25 Kurven. Das Rennen findet im Hafengebiet von Valencia statt und nutzt in der Hauptsache die Zulieferstrecken für die Schiffe, die hier vor Anker liegen. Am Ausgang der Strecke befinden sich einige Häuser, weshalb Valencia nach Monte Carlo als zweite Stadtkurs der Formel 1 gilt.

Inzwischen gibt es in Gestalt von Singapur noch ein drittes Rennen, das in der Stadt ausgetragen wird.

America's Cup leistete die Vorarbeit

2007 fand in Valencia der America's Cup statt, der die nötige Vorarbeit für das kommende Formel 1-Rennen leistete. Tatsächlich war die Infrastruktur für das Rennen der Boote vor der Küste schon so gut ausgebaut, dass anschließend nur noch Platz für die temporären Tribünen geschaffen werden musste.

Ähnlich wie in Monte Carlo kann die Boxengasse schnell auf- und wieder abgebaut werden und bleibt nicht auf Dauer stehen. Der "Glamour-Faktor", der Monte Carlo umgibt, sollte auch nach Valencia transportiert werden.

So gibt es hier beispielsweise Raum für Yachten. Doch dieses Projekt misslang. Das stark industriell geprägte Hafengebiet, das von der Formel 1 ebenfalls durchfahren wird, schreckte viele Prominente ab, die deshalb lieber weiterhin nach Monaco reisen.

Yas Marina Circuit in Abu Dhabi (Vereinigte Arabische Emirate)

Auf dem Yas Marina Circuit findet seit 2009 der Große Preis von Abu Dhabi statt. Der Grand Prix ist einer der greifbaren Beweise dafür, dass die Königsklasse die ganze Welt bereisen möchte, um hier Rennen auszutragen. Unvergessen ist dabei die Geschichte des Debütjahrs.

Fakten zum Yas Marina Circuit

Der Yas Marina Circuit hat eine Länge von 5,554 Kilometern und weist lange Auslaufzonen auf, die ausschließlich aus Asphalt bestehen. Die typischen Kiesbetten anderer Strecken gibt es in Abu Dhabi nicht. Dies ist nicht das einzige Alleinstellungsmerkmal, mit dem Abu Dhabi aufwarten kann.

Auch die Reifenstapel, die auf den meisten Strecken ein alltäglicher Anblick sind, wurden hier ersetzt: Ihre Aufgabe übernommen große Kunststoffbarrieren, die dafür mit Luft befüllt worden sind.

Eine der Auslaufzonen taucht zudem unter einer Zuschauertribüne hindurch, wodurch die Veranstalter in Abu Dhabi ein völlig neues Rennsporterlebnis anbieten wollten.

Das verflixte erste Jahr

Im November 2008 verkündete die FIA, dass man am 1. November 2009 zum ersten Mal einen Grand Prix in Abu Dhabi fahren wolle. Kritiker belächelten den Plan und mahnten, es sei unmöglich, dass die Strecke rechtzeitig fertig werde. Immer wieder gab es ähnliche Stimmen. Und tatsächlich zogen sich die Bauarbeiten durch das ganze Jahr 2009 weiter. Noch im September war nicht klar, ob das letzte Rennen der Saison in Abu Dhabi tatsächlich würde stattfinden können.

Schließlich gab es im Oktober die Entwarnung. Knappe zwei Wochen vor dem ersten Training wurde der Kurs offiziell eingeweiht. Nie zuvor wurde eine Strecke so knapp vor dem ersten Besuch der Formel 1 fertig.

Nürburgring (Deutschland)

Er gehört zu den bekanntesten Rennstrecken der Welt. Hier wurden Siege gefeiert und Niederlagen beweint. Mehr noch, durch den tragischen Unfall der Formel 1-Legende Niki Lauda haftet dem Nürburgring noch immer ein negatives Image an. Dennoch gilt die Strecke heute als sehr beliebt unter den Fahrern - ebenso erweist sie sich für die Medien und die Zuschauer als spannend.

Die Geschichte des Nürburgrings

Durch den großen Reiz auf das Publikum, den die ersten in Italien, den Vereinigten Staaten und Belgien ausgetragenen Autorennen entwickelten, begannen auch in Deutschland mit dem gerade angebrochenen 20. Jahrhundert die Planungen für derartige Events.

Obwohl die ersten Überlegungen und Entwürfe bereits 1904 ausgearbeitet wurden, dauerte es noch zwei Jahrzehnte, ehe der Bau des Nürburgrings begann - dieser feierte 1927 seine Eröffnung. Am Ende hatte die Strecke etwas mehr als acht Millionen Reichsmark verschlungen.

Mehrere Steigungen und Gefälle sah das für damalige Verhältnisse durchaus revolutionäre Profil vor. Ebenso wurde eine moderne Boxengasse eingeführt. Rahmenbedingungen also, die für viele anderen Renngeläufe nicht erreichbar waren.

Der Nürburgring nahm seine Tätigkeit auf und sollte schon bald darauf in die Geschichte eingehen.

Umbauten und Verbesserungen

Erst in den 80er Jahren nahm der Nürburgring seine weltbekannten Formen an. Von der einstmals sehr weitläufigen Strecke wurde ein geringer Teil für die Rennen der Formel 1 sowie weiterer Klassen verwendet.

Das gesamte Geläuf reduzierte sich somit auf einen Parcours mit einer Länge von etwa 5,1 Kilometern.

Nötig geworden waren diese Veränderungen, weil das vorherige Profil nicht alleine aus sportlicher Sicht, sondern auch für die immer stärker aufkommenden Medienvertreter unattraktiv geworden war. Erst durch die Verkleinerung ließen sich enge Kurven einbauen, die für rasante Manöver und die damit verbundene Spannung sorgten.

Allerdings ist ebenso davon auszugehen, dass die Baumaßnahmen eine Antwort auf jene Geschehnisse waren, die sich um Niki Lauda im Jahre 1976 ereigneten.

Die schwarze Stunde

Bereits in den 70er Jahren wurde eine Verlegung der Rennen der Formel 1 innerhalb Deutschlands vom Nürburgring auf den Hockenheimring diskutiert. Ursächlich dafür waren die gravierenden Sicherheitsmängel, die auf erstgenanntem Parcours zu jener Zeit bekannt waren.

Leider wurde die Entscheidung für den Umzug etwas zu spät getroffen: Während eines Laufs der Weltmeisterschaft verunglückte der österreichische Titelanwärter Niki Lauda schwer. Den Streckenposten war es über Minuten hinweg nicht möglich, den damals 27-Jährigen aus seinem brennenden Boliden zu retten. Schwerste Verbrennungen am Leib des Fahrers ließen sich nicht verhindern.

Der Nürburgring hatte damit bewiesen, dass er weder über ein ausreichendes Sicherheitskonzept noch über ein gesichertes Profil verfügte. Die Strecke verschwand damit für einige Jahre aus dem Licht der Öffentlichkeit.

Eine weitere Ära

Erst in der Mitte der 90er Jahre nahm die Formel 1 hier wieder regelmäßig ihren Betrieb auf. Bis 2007 fand hier jährlich ein Grand Prix statt. In dieser Zeit konnte sich Rekordweltmeister Michael Schumacher gleich fünf Mal in die Siegeslisten eintragen.

Nach 2007 trat eine Änderung in Kraft, wodurch der Nürburgring im jährlichen Wechsel mit dem Hockenheimring die Teams der schnellsten Rennserie begrüßen darf.

Den vorerst letzten großen Triumph feierte hier im Juli 2013 der ebenfalls aus Deutschland stammende Sebastian Vettel.

Der Nürburgring hat sich damit seinen festen Platz im Rennkalender zurückerobern können. Mag die Strecke von vielen positiven und negativen Erinnerungen aus der Vergangenheit begleitet werden, so lässt sich hier noch immer gelebte Sportgeschichte hautnah erfahren.

Variable Möglichkeiten der Nutzung

Neben der Formel 1 dürfen über das Jahr gesehen aber auch weitere Rennklassen ihre Läufe auf dem geschichtsträchtigen Parcours austragen. Neben den Trucks und Motorrädern handelt es sich dabei um diverse Autoserien.

Die Beliebtheit der Strecke liegt in ihrer flexiblen Gestaltung begründet. Für nahezu jedes Event lässt sich der Parcours variieren. Kurven können gestrichen oder in das Programm aufgenommen werden.

Die Länge einer jeden Runde ist veränderbar. Die Herausforderungen für die Fahrer wachsen damit. Ebenso steigt die Attraktivität für die Zuschauer.

Dennoch ist die Zukunft des Nürburgrings nicht gesichert. Wirtschaftliche Fehlplanungen sorgen für häufige Schlagzeilen - es bleibt daher abzuwarten, ob sich das gesamte Gelände für die prominenten Rennklassen auch in den kommenden Jahrzehnten noch interessant und lukrativ präsentiert.