Glänzend und Streifenfrei - Auto in die Waschanlage fahren oder lieber von Hand waschen?

In Sachen Autowäsche stellt sich häufig die Frage, ob man den Wagen in die Waschanlage fährt oder besser von Hand wäscht. Für viele Autofahrer ist schon der Besuch der Waschstraße mit zu viel Aufwand verbunden, während andere einen ganzen Tag mit der Autopflege verbringen können. Lesen Sie über die Vor- und Nachteile der Autowäsche in der Waschanlage sowie in Form der Reinigung von Hand.

Britta Josten
Von Britta Josten

In die Waschanlage fahren oder lieber selbst waschen?

Bei der Frage, ob die Autowäsche in der Waschstraße oder per Hand die für den Lack schonendere Variante ist, gehen die Meinungen weit auseinander. Aber es kommt bei der Auswahl der Art der Autowäsche nicht nur auf deren Pflegewirkung an.

Unter den Autowäschern gibt es drei Gruppen.

Die Kultwäscher

Die einen lassen ihrem Fahrzeug mehr Pflege als dem Ehegatten angedeihen. Sie kämen nie auf den Gedanken, ihr Fahrzeug in der Waschstraße von Maschinen säubern zu lassen. Das erschiene ihnen zu unpersönlich. Und außerdem sind sie der Meinung, dass das Waschen mit rotierenden Bürsten dem Lack Kratzer zufügen könnte.

Für diese Gruppe Autowäscher ist das Autowaschen eine Art Kult, so etwas wie Meditation. Und Geld gespart haben sie obendrein. Ob das Autowaschen vor der eigenen Haustür überhaupt erlaubt ist, interessiert sie nicht.

Das Säubern des Autos als Kultsymbol
Das Säubern des Autos als Kultsymbol

Die Autowaschanlagenfans

Dann gibt es die Autowäscher, die ihr Auto regelmäßig verkommen lassen, um es dann in der Waschstraße zu platzieren, wo sie ohne eigene Mitwirkung zusehen können, wie sich ihre Dreckschleuder innerhalb von Minuten in ein ansehnliches Gefährt zurückverwandelt. Diese Gruppe von Autowäschern gibt lieber ein paar Euro mehr aus, als sich selbst die Finger zu beschmutzen.

Sie behauptet, niemand könne einen Lack schonender behandeln als eine Waschanlage. Und nicht nur das Wenigwaschen(lassen) macht sie zu ökologisch denkenden Bürgern. Sie gehen davon aus, dass die Wasserersparnis in einer Waschanlage erheblich größer ist.

Die goldene Mitte

Der dritten Gruppe geht es darum, ein gesundes Mittelmaß der Pflege zu wählen. Also eines, das dem Lack ebenso zuträglich ist wie dem Klima in der Familie. Zunächst einmal erkundigen sie sich beim Vermieter oder beim Ordnungsamt der Gemeinde, ob das Autowaschen per Hand erlaubt ist. Vielerorts wird dies nämlich als Ordnungswidrigkeit angesehen und mit einem Bußgeld geahndet. Normale Verschmutzungen auf ihrem Auto entfernen sie je nach Bedarf selbst.

In Extremfällen fahren sie in die Waschstraße. Lackschädigungen gibt es in modernen Waschanlagen längst nicht mehr. Und nirgendwo anders kann eine so gründliche Unterbodenwäsche erfolgen. Die ist nach dem Winter Pflicht, um Salzreste gründlich abzuspülen. Wasserrückgewinnungsanlagen helfen bei der Wassereinsparung.

Fazit

In welche Gruppe der Autowäscher der Fahrzeugbesitzer sich einordnet, bleibt ihm selbst überlassen, solange er nicht mit dem Gesetz in Konflikt gerät.

Die ewige Frage: Ist das Autowaschen vor der Haustür erlaubt?

Es gab Zeiten, in denen das Autowaschen vor der eigenen Haustür, sei es auf dem Privatgrundstück oder auf einer öffentlichen Fläche, bei vielen Fahrzeugbesitzern zu einer sonntäglichen Routine gehörte.

Das Auto war eine Geldanlage und dieser gönnten die meisten Autoliebhaber eine stundenlange Zuwendung unter Zuhilfenahme von umfangreichen Pflegemittelserien und jeder Menge Wasser. Dabei gelangten diese chemischen Zusätze ebenso in den Grundwasserbereich wie Ölreste und Schmutz. Auf die Umwelt wurde damals kaum Rücksicht genommen.

Ein Umdenken in der Gesellschaft

Doch diese Einstellung hat sich geändert. Ökologie spielt inzwischen eine bedeutende Rolle. Nicht nur bei den Bürgern, sondern auch in der Politik. Und diese erließ zwischenzeitlich umfassende Verordnungen, die das Autowaschen auf öffentlichen, teilweise auch auf privaten Plätzen regeln. Wer sich nicht daran hält, muss mit einem empfindlichen Bußgeld rechnen.

In den meisten Städten ist das Autowaschen außerhalb der gewerblich angemeldeten Waschstraße gänzlich untersagt. Das ist nicht verwunderlich. Schließlich ist diese der einzige Ort, der über entsprechende Wasserrückgewinnungs- und -aufbereitungsanlagen verfügt, wobei Abwasserrückstände fachgerecht entsorgt werden. Zu einer Wassereinsparung kommt es auf diese Weise obendrein.

Die Gesetzeslage in kleinen Gemeinden

Kleinere Gemeinden haben bisher häufig auf derartige Verordnungen verzichtet, weil sie ihren Bürgern die langen Fahrten bis zur Waschstraße nicht zumuten. Immerhin sind auch diese Fahrten mit einer Belastung für die Umwelt verbunden.

Doch auch kleinen Gemeinden fehlt das Geld. Und so verschärfen auch sie ihre Gesetzgebung, die mit Einschnitten in die freien Entscheidungsrechte des Bürgers verbunden ist. Wer sich sträubt, wird zahlen müssen. In Zukunft dürfte also damit zu rechnen sein, dass das Autowaschen nur noch in Waschstraßen erlaubt sein wird.

Bis dahin empfiehlt es sich, die entsprechenden Bestimmungen einzusehen und sich nicht auf die Aussagen vermeintlicher Freunde oder der Nachbarn zu verlassen. Im Falle einer Anzeige schützt auch in diesem Fall Unwissenheit nicht vor Strafe.

Fazit

Wer meint, das ausschließliche Waschen des Fahrzeugs in der Waschanlage würde eine teure Angelegenheit sein, dem sei gesagt, dass ein Bußgeld im Falle der Zuwiderhandlung auf keinen Fall billiger ist.

Worauf bei der Autowäsche von Hand geachtet werden sollte

Wer sein Fahrzeug per Hand wäscht, hat sich vorab über die Zulässigkeit beim Vermieter oder beim Ordnungsamt informiert. Der Umwelt zuliebe wird auf übermäßiges Shampoonieren verzichtet. Schließlich gelangt das Waschwasser in den Grundwasserbereich. Trotzdem sollte nicht zu wenig Wasser verwendet werden. Ein bloßes Abwischen des Schmutzes hätte auf dem Lack dieselbe Wirkung wie Schmirgelpapier.

Beim Waschen wird auf dem Dach begonnen. Dort also, wo sich die wenigsten Schmutzpartikel abgelagert haben. So bleibt das Waschwasser möglichst lange klar.

Meiden Sie die Sonne

Direkte Sonneneinstrahlung sollte auf Lack und Scheiben während der Wäsche nicht einwirken, da es sonst zur Schlierenbildung kommt, die sich nur schwer entfernen lässt. Umweltfreundlich und lackschonend ist die Autowäsche direkt nach einem Regenguss, der Verschmutzungen bereits angelöst hat.

Wischen und Saugen

Das gewaschene Fahrzeug sollte anschließend sofort trockengerieben und poliert werden, bestenfalls mit einem Lederlappen oder mit einem Mikrofasertuch. Nicht vergessen werden dürfen die Türkanten und Außenspiegel. Anschließend erfolgt die Innenreinigung mit dem Staubsauger. Sind auf den Sitzpolstern keine Flecken vorhanden, reicht auch hier das Absaugen. Ansonsten ist der Einsatz eines angefeuchteten Lappens angezeigt.

Haben die Polster keine Flecken reicht das Absaugen
Haben die Polster keine Flecken reicht das Absaugen

Pflegemittel, Fußmatten und der richtige Duft

Meiden Sie chemische Zusätze! Zum einen gefährden sie die Umwelt, zum anderen das Textilmaterial der Polsterung. Lassen sie sich dennoch nicht vermeiden, ist das Gewebe an einer nicht sichtbaren Stelle zuvor auf Farbechtheit zu prüfen.

Bei feuchtem Wetter empfiehlt es sich, die Fußmatten zum Trocknen aus dem Fahrzeug zu nehmen. So lässt sich Modergeruch im Wageninneren vorbeugen, was so manches Duftbäumchen überflüssig macht.

Die Armaturen lassen sich mit einem Staublappen abwischen. Ab und an ist ihnen ein Pflegemittel zu gönnen.

Die Windschutzscheibe auch von innen streifenfrei bekommen

Die Reinigung der Windschutzscheibe ist eine heikle Angelegenheit. Die einen Autobesitzer schwören auf Chemie, während sich die anderen Putzbegeisterten an Omas alte Haushaltstipps erinnern. Ökologische Aspekte sollten bei der Auswahl des Reinigungsmittels nicht unberücksichtigt bleiben.

Seit langem bietet der Handel eine große Auswahl an Reinigungsmitteln an, darunter unzählige für Glasflächen. Dem Käufer fällt oft die Entscheidung schwer, ob er sich für ein Markenprodukt oder für eines aus dem Discounter entscheiden soll. Schließlich sollen seine Scheiben mindestens so glänzen wie die in der Werbung deklarierten.

Die Windschutzscheibe soll auch von innen streifenfrei glänzen
Die Windschutzscheibe soll auch von innen streifenfrei glänzen

Essigwasser

Entscheidend für die Reinigungswirkung einer Glasfläche ist nicht der Preis. Im Gegenteil, die meisten Verschmutzungen lassen sich mit alten Hausmitteln entfernen, die nicht nur preiswert, sondern auch ökologisch unbedenklich sind. Dazu zählt beispielsweise der Einsatz von Essigwasser.

Das Anmischen ist einfach: In einen Eimer handwarmes Wasser wird ein guter Schuss Essig gefügt. Auch wenn Oma noch kein Mikrofasertuch besaß, haben ihre Scheiben mit der Sonne um die Wette gestrahlt. Zum Nachwischen und Polieren nahm sie die ausrangierte Tageszeitung.

Brennspiritus und Ammoniaklösung

Dieselbe Funktion mit demselben Effekt erfüllt ein Schuss Brennspiritus, ebenfalls in einem Eimer Wasser vermischt.

Eine andere Alternative ist zehnprozentige Ammoniaklösung, die es in der Apotheke unter der Bezeichnung Salmiakgeist zu kaufen gibt. Davon wird ein Esslöffel mit einem Schuss Schmierseife in Wasser aufgelöst.

Welche von diesen Hausmitteln die perfekte Lösung ist, muss jeder Autobesitzer selbst entscheiden.

Das Mikrofaserhandtuch

Seit es das Mikrofasertuch gibt, kann im Grunde genommen auf den Einsatz jedweder Putzmittel ganz verzichtet werden.

Für die äußere Reinigung der Windschutzscheibe sollte dieses nass verwendet werden, da ansonsten Verkratzungen durch aufliegende Sand- und Staubkörner drohen. Für die Innenreinigung reicht in den meisten Fällen ein trockenes Abwischen und Polieren.

Glasreiniger

Wer von alten Hausmitteln überhaupt nichts hält, wird sich auch weiterhin vom riesigen Angebot an Glasreinigern beeindrucken lassen. Damit die Auswahl leichter fällt, sollte auf die Inhaltsangaben geachtet werden. Viele Hersteller arbeiten mit biologisch abbaubaren Substanzen, die nicht nur die Umwelt schonen, sondern auch die Atemwege des Benutzers.

Wie man beim Benutzen der Autowaschanlage sparen kann

Entscheidend für den Preis, den der Fahrzeugbesitzer in der Autowaschanlage bezahlt, sind verschiedene Faktoren. Dazu zählen:

  1. die Konditionen des Waschstraßenbetreibers,
  2. die Art der Vorbehandlung des Fahrzeuges sowie
  3. das ausgewählte Reinigungsprogramm.

Der Kostenvergleich und ein Blick in die Waschanlage

Ein Kostenvergleich vor der Benutzung der Waschstraße empfiehlt sich auf jeden Fall. Die Preise der Waschanlagenbetreiber unterscheiden sich erheblich.

Um das Fahrzeug vor Beschädigungen in der Waschanlage zu bewahren, empfiehlt sich jedoch auch eine Inaugenscheinnahme der Waschanlage selbst. Unregelmäßig gewartete Maschinen und unsachgemäß installierte Bürsten können Kratzer im Lack verursachen. Dass die Waschanlage einen sauberen Eindruck machen sollte, versteht sich von selbst.

Vorbehandlungen

Weist das Fahrzeug starke Verschmutzungen auf, empfiehlt sich eine Vorbehandlung derselben. Bei den meisten Waschanlagen ist im Vorfeld ein Dampfreiniger oder ein Hochdruckreiniger installiert.

Besonders hartnäckige Stellen benötigen gegebenenfalls eine Behandlung mit einem chemischen Reinigungsmittel. Auf keinen Fall sollte dieses im Alleingang vorher aufgetragen werden. Es muss schon zu den in der Waschanlage verwendeten Mitteln passen, damit es zu keinerlei Unverträglichkeiten kommt, die später an den Waschbürsten anhaften. Auch das Aufbringen eines Geschirrspülmittels oder eines Shampoos aus dem Supermarkt ist nicht empfehlenswert, da es zu denselben Nebenwirkungen kommen kann.

Der Grad der Verschmutzung entscheidet, welches Reinigungsprogramm anschließend zum Einsatz kommt. Das Nachpolieren von Ecken und Kanten ist für den Fahrzeugbesitzer dann Ehrensache.

Wachsbehandlungen

Jeder Autolack profitiert von einer regelmäßigen Wachsbehandlung. Allerdings erzielen nicht alle Anwendungen denselben Effekt. Wird das Wachs nur mittels Düse aufgesprüht, kann es die Poren nicht vollständig verschließen. Augenscheinlich fühlt sich die Fläche nicht einheitlich glatt an. Im Ergebnis fehlt der Abperleffekt bei einsetzendem Regen.

Da es bei der Wachsbehandlung zu keinerlei Umweltverschmutzungen kommt, kann diese durchaus im Nachgang zur Wäsche auf dem eigenen Grundstück durchgeführt werden.

Aktionen und Rabatte

Außerdem lohnt es sich, auf Aktionspreise und Rabatte zu achten, die von den Waschanlagenbetreibern von Zeit zu Zeit angeboten werden. Gerade bei einer Mehrfachbenutzung machen sich diese bezahlt. Und wer einmal vom Ergebnis der Autowäsche in der Waschanlage überzeugt ist, wird sie nicht mehr missen mögen.

Die Autowäsche im Rennsport

Die penible Sauberkeit der Rennautos ist ein Sicherheitsaspekt
Die penible Sauberkeit der Rennautos ist ein Sicherheitsaspekt

Die penible Autowäsche im automobilen Rennsport dient nicht, wie mancher vielleicht glauben mag, nur der besseren Sichtbarkeit der Sponsorenwerbung, sondern ist in erster Linie auch ein nicht zu unterschätzender Performance- und Sicherheitsaspekt.

Einer der Gründe ist nämlich die bessere Windschlüpfrigkeit eines sauberen und hochglanzpolierten Rennautos, weil an seiner Oberfläche keine Microverwirbelungen durch anhaftenden Schmutz entstehen. Im Automobilrennsport kann es schon entscheidend sein, wenn man mit einer halben Nasenlänge nach vielen gefahrenen Kilometern vorne ist. Sehr wichtig ist es auch für den Rennfahrer, immer ein Sichtfeld zu haben, welches nicht durch anhaftenden Schmutz, Öl oder gar Schlieren verunreinigt ist.

Beeinträchtigungen der Wahrnehmungsfähigkeit

Selbst geringe Ablagerungen können auf der Windschutzscheibe schon unerwünschte Beeinträchtigungen der Wahrnehmungsfähigkeit bedeuten und im Einzelfall den Ausschlag geben, ob eine Gefahrensituation in einem haarscharfen Beinaheunfall oder einem Volltreffer resultiert. Deshalb gehört es vor jedem Rennen zu den absoluten Pflichtaufgaben der Crew, das Fahrzeug in einen einwandfreien Optimalzustand zu versetzen.

Bei Langstreckenrennen mit Boxenstopps sieht man auch immer wieder wieselflinke Saubermänner, welche zumindest die Frontscheibe reinigen, damit der Fahrer auch weiterhin 100% der möglichen Sichtfläche hat. Bei 24-Stunden- oder Nachtrennen gehören hier zum Mindestumfang auch die Scheinwerferbereiche des Wettbewerbsfahrzeuges. Gerne werden auch sowohl die Windschutzscheibe auch die Spiegel, bei zu erwartenden Niederschlägen, nach der Wäsche noch mit Spezialmitteln imprägniert. Dies erhöht die fahrtwindbedingte Abrollgeschwindigkeit etwaiger sichtbehindernder Regentropfen. Reinlichkeit gehört zum Autorennsport einfach dazu.

  • Mischa Berghoff Autopflege: Tipps und Tricks von Profis. Mit komplettem Flecken-Lexikon und Ratgeber Autowäsche, Heel, 2004, ISBN 3898802655

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