Region in Irland möchte Alkohol am Steuer erlauben

Die Grafschaft Kerry verfügt über eine schlechte Infrastruktur, die soziale Kontakte erschwert

Von Alexander Kirschbaum
24. Januar 2013

Die irische Grafschaft Kerry hat einen ungewöhnlichen Antrag an das Justizministerium des Landes geschickt. Die Einwohner der Region im Südwesten Irlands sollen auch betrunken Autofahren dürfen. Mit fünf zu drei Stimmen wurde ein dementsprechender Antrag in der Bezirksverwaltung verabschiedet.

Schlechte Infrastruktur erschwert Kontakte

Die ländliche Grafschaft Kerry bietet nicht viele Freizeitmöglichkeiten, daher ist der Besuch der örtlichen Pubs laut dem parteilosen Abgeordneten Danny Healy-Rae die einzige Möglichkeit, soziale Kontakte aufrechtzuerhalten. Healy-Rae zufolge, der den Antrag auf den Weg brachte und selber einen Pub in der Gegend besitzt, ist die Infrastruktur in der Grafschaft so schlecht, dass die Kneipen nur mit einem Auto erreicht werden können. Das Erreichen eines Pubs sei für die Bewohner aber lebenswichtig, andernfalls drohen ihnen Vereinsamung und Depressionen bis hin zu Suizidgedanken.

Kritik an der Drink-and-Drive-Initiative

Kritiker des Antrags können den Argumenten der Drink-and-Drive-Initiative nicht folgen. Bezirksvorsteher Terry O'Brien betonte die Gefahr, die von alkoholisierten Fahren ausgeht. Ein Sprecher der irischen Behörde für Verkehrssicherheit erklärte, dass gerade auf dem Land Unfälle besonders häufig tödlich enden. Der irische Justizminister Alan Shatter muss nun über den Antrag entscheiden.