Kein Geld für KFZ-Steuer: Griechen melden Autos ab

Von Nicole Freialdenhoven
2. Januar 2013

Die Wirtschaftskrise in Griechenland führt dazu, dass viele Griechen zum Jahreswechsel ihr Auto abgemeldet haben: Sie können sich die KFZ-Steuer für das neue Jahr einfach nicht mehr leisten.

Nach Angaben des griechischen Verkehrsministeriums legten allein im Dezember 2012 über 70.000 Autobesitzer ihre Wagen still und gaben die Nummernschilder ab. Und von den verbliebenen Autobesitzern zahlten bis zum Stichtag am Freitag erst 60% die KFZ-Steuer für 2013. Die Regierung plant nun eine Verlängerung der Frist.

Für viele griechische Familien stellt die KFZ-Steuer zur Zeit eine hohe finanzielle Belastung dar: Eine Frau wurde im griechischen Fernsehen zitiert, die pro Jahr für einen durchschnittlichen Mittelklassewagen 265 Euro Steuern zahlte und das Auto nun abmeldete. Selbst Besitzer von älteren Kleinwagen werden von der Regierung noch mit 120 Euro Steuern zur Kasse gebeten, während für ein Luxusauto bis zu 1320 Euro fällig werden können.

Bereits 2011 waren in Griechenland rund 250.000 Autos abgemeldet worden - für 2012 dürften die Zahlen ähnlich hoch ausfallen. Das durchschnittliche Einkommen der Griechen fiel seit Beginn der Sparmaßnahmen um 30%, während zugleich die Steuern stark anstiegen. Auch für 2013 ist keine Besserung der Lage in Sicht.