Weshalb Hitze und hohe Temperaturen Straßen zum Platzen bringen

Besonders bei älteren Autobahnabschnitten in Betonbauweise kommt es zu gefährlichen Blow-Ups

Von Ingo Krüger
9. Juli 2015

Gluthitze im Sommer kann verheerende Folgen für den Straßenbelag haben. Besonders gefährlich sind sogenannte "Blow-Ups", plötzlich auftretende Erhebungen in der Fahrbahn, die schon Todesopfer gefordert haben. Einzelne Betonplatten unter dem Belag

  • dehnen sich bei hohen Temperaturen aus,
  • stoßen aneinander und
  • brechen nach oben durch die Fahrbahn aus.

Die Straße platzt förmlich auf. Dabei kann sich im schlimmsten Fall eine Art Sprungschanze bilden, die zu schweren Unfällen führen kann. Dabei reichen schon Verkantungen von wenigen Zentimetern.

So reagiert die Straßenmeisterei

Die Schäden treten nach Angaben des ADAC besonders bei älteren Autobahnabschnitten in Betonbauweise auf. In Deutschland bestehen etwa 70 Prozent der Autobahnen aus Asphalt, rund 30 Prozent sind Betonfahrbahnen.

Betroffene Stellen werden unter großem Aufwand abgetragen und mit Asphalt neu aufgefüllt. Bemerkt die Straßenmeisterei einen Schaden, stellt sie Warnschilder auf oder sperrt die Strecke gegebenenfalls. Unterbleibt dies nachweislich, kommt der Staat für mögliche Beschädigungen am Fahrzeug auf - aber nur dann.

Auch asphaltierte Straßen gefährdet

Anfällig für große Hitze sind jedoch nicht nur Betonfahrbahnen, sondern auch Straßen aus Asphalt. Das Gemisch aus unter anderem

  • dem Erdöldestillat Bitumen,
  • Split und
  • Gesteinsmehl,

ist zwar flexibel und kann daher nicht brechen. Doch der Asphalt wird weich, Spurrillen können entstehen, die speziell für Motorradfahrer gefährlich sind. Findet die Straßenmeisterei Unebenheiten, richtet sie Abschnitte mit Tempobegrenzungen ein, die ebenfalls gesperrt und notsaniert werden.