Autofahren im Alter - Geriater empfehlen regelmäßige Fahrtests für Senioren

Trotz erhöhter Risikofaktoren wollen ältere Menschen ungern auf das Autofahren verzichten

Von Dörte Rösler
23. Januar 2015

Autofahren bedeutet Mobilität und Unabhängigkeit. Auch ältere Menschen mögen darauf nur ungern verzichten.

Ab 80 Jahren steigt jedoch das Risiko für schwere Unfälle, und bestimmte Krankheiten verstärken die Gefahr noch. Nach Ansicht amerikanischer Geriater sollten die Hausärzte bei Senioren deshalb regelmäßig die Fahrtauglichkeit prüfen. Was sind die Risikofaktoren?

Nebenwirkungen von Medikamenten

Im Alter nimmt die Zahl der Zipperlein zu. Viele Senioren schlucken deshalb einen ganzen Cocktail an Medikamenten, deren Zusammenwirken die Fahrtüchtigkeit beeinträchtigen kann.

Pauschale Urteile sind hier nicht möglich. Wenn ein Patient Schlafmittel oder Sedativa einnimmt, ist sein Reaktionsvermögen jedoch eingeschränkt. Und auch blutdrucksenkende Tabletten können direkt nach der Einnahme zu Schwindel oder Benommenheit führen.

Besondere Vorsicht ist bei Psychopharmaka und starken Schmerzmitteln angezeigt. Viele Antidepressiva wirken sedierend, in hohen Dosierungen macht selbst Ibuprofen müde. Ebenso wie Benzodiazepine, die gegen Angst und Spannungszustände verschrieben werden.

Parkinson, Demenz und Anfallsleiden

Einige Erkrankungen stellen ein erhöhtes Risiko im Straßenverkehr dar. Parkinson-Patienten können etwa im Verlauf der Krankheit immer schlechter die Geschwindigkeit anderer Verkehrsteilnehmer abschätzen.

Auch die räumliche Wahrnehmung beim Einparken oder Abbiegen lässt nach. Personen mit Herzrhythmusstörungen oder Epilepsie sollten genau prüfen, ob ihr aktueller körperlicher Zustand das Fahren erlaubt.

Demenzkranken fällt es häufig schwer, sich im Straßenverkehr zu orientieren, zudem können die Aufmerksamkeit und das Reaktionsvermögen leiden. Ob Senioren mit kognitiven Einschränkungen sich gefahrlos ans Steuer setzen können, kann man anhand von Tests recht zuverlässig vorhersagen.

Bewährt hat sich etwa die "Clinical Dementia Rating Scala" (CDR). Außerdem sollte der Arzt auf weitere Warnhinweise achten: gab es kürzlich bereits Unfälle, meidet der Patient fremde Routen?