Führerschein weg? Informationen zur MPU nach Entzug der Fahrerlaubnis

Von Ingo Krüger
19. September 2014

In jedem Jahr müssen rund 100.000 Verkehrssünder zur Medizinisch-Psychologischen Untersuchung (MPU), im Volksmund auch "Idiotentest" genannt. Rund 90 Prozent davon sind Männer. Fast die Hälfte aller Teilnehmer besteht die Prüfung nicht. Ohne eine gewissenhafte Vorbereitung ist die Wahrscheinlichkeit durchzufallen sehr groß.

Die Führerscheinbehörde ordnet die MPU immer nach gesetzlich genau definierten Auffälligkeiten im Verkehr an. Dazu zählen Trunkenheit am Steuer bei mehr als 1,6 Promille. Für Wiederholungstäter liegt die Grenze bereits bei 0,5 Promille. Weitere Vergehen sind Fahrten unter Drogeneinfluss und wenigstens acht Punkte im Verkehrszentralregister in Flensburg.

Nach Angaben der Bundesanstalt für Straßenwesen ist die MPU keine zusätzliche Strafe zum Führerscheinentzug, sondern soll die Fahrtauglichkeit feststellen und die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer erhöhen. Die Überprüfung besteht aus dem Beantworten von Fragebögen, Leistungstests, einer medizinischen Untersuchung und einem einstündigen Gespräch mit einem Verkehrspsychologen. Da fast die Hälfte aller Verkehrssünder an dem Gespräch scheitert, ist es wichtig, es offen und ehrlich zu führen. Die Psychologen sind in ihrem Fach geschult und merken sofort, wenn ein Teilnehmer die Unwahrheit sagt.

Ein MPU-Vorbereitungskurs kann helfen, die MPU zu bestehen

Unvorbereitet ist die Wahrscheinlichkeit groß, die MPU nicht zu bestehen. Vorteilhaft ist es, bei ständiger Medikation ein Attest vorzulegen. Damit lassen sich Missverständnisse vermeiden. Auch der Besuch bei seriösen Beratungsgesprächen ist nicht unwichtig.

Ein MPU-Vorbereitungskurs informiert über die zu erwartenden Fragen und bereitet den Teilnehmer entsprechend auf die Untersuchung vor. Dabei sollte man unbedingt auf die Mitgliedschaft in einem Berufsverband oder eine erfolgreiche Ausbildung bei einem amtlich anerkannten Träger, etwa TÜV oder DEKRA, achten.

Die Kosten einer MPU sind nach Schwere des Vergehens gestaffelt und beginnen bei rund 350 Euro. Bei mehreren Vergehen können die Kosten dementsprechend ansteigen. Kommt noch ein Vorbereitungskurs dazu, betragen sie ungefähr 1500 Euro. Für 2016 ist mit einer Reform des "Idiotentests" zu rechnen.