Australische Verkehrssicherheitsforscherin spricht sich gegen Fahrverbot für Senioren aus

Von Frank Sprengel
11. Februar 2014

Es lässt sich nicht von der Hand weisen, dass die Sensorik sowie das geistige und körperliche Vermögen mit fortschreitendem Alter zunehmend nachlassen. Nach Meinung einer Verkehrssicherheitsforscherin der Queensland University of Technology in Australien sei es aber dennoch aus gleich mehreren Gründen falsch, ein verbindliches Fahrverbot für Senioren eines bestimmten Alters einzuführen.

Gründe gegen ein generelles Fahrverbot

Ein Aspekt, der gegen ein grundsätzliches Fahrverbot spräche, wäre, dass ein abrupter Führerscheinentzug ein gravierender Einschnitt in die Lebensgewohnheiten der Senioren sei, zumal er sie in ihrer Mobilität und Unabhängigkeit einschränke, was die allgemeine Lebensqualität schmälere und letztendlich sogar zulasten der Gesundheit gehen könne.

So könne das Fahrverbot zum Beispiel eine soziale Isolation nach sich ziehen und dadurch zu Depressionen führen.

Eine angemessene Fahrweise finden

Daher sei es sinnvoller, Senioren dabei zu unterstützen, eine für ihr Alter angemessene Fahrweise zu finden. Dazu gehöre, dass sie weite Strecken nicht mehr alleine zurücklegen, von Nachtfahrten weitestgehend absehen und die Hauptverkehrszeiten meiden.

Auf diese Weise würden ältere Menschen selber merken, wann für sie der richtige Zeitpunkt gekommen ist, um ihren Führerschein aus freien Stücken abzugeben, zumal das Nachlassen des Fahrvermögens ein schleichender Prozess sei, der bei jedem Menschen anders verlaufen könne, weshalb man ohnehin keine allgemein gültige Altersbegrenzung fürs Autofahren festlegen könne.