Der belgische Radsportler Wouter Weylandt verunglückte tödlich beim "Giro d'Italia"

Vierter Unfall in der Geschichte des Giro d'Italia

Von Melanie Ruch
11. Mai 2011

Es ist bereits der vierte Todesfall in der Geschichte des "Giro d'Italia". In der dritten Etappe des größten italienischen Radsport-Events kam der 26-jährige Profi-Radler Wouter Weylandt aus Belgien bei einem unglücklichen Sturz ums Leben. Nicht nur sein Team "Leopard-Trek" trauert um den verlorenen Kollegen, die gesamte italienische Radsport-Welt ist zutiefst betroffen.

Wie kam es zu dem Unfall?

Rund 25 Kilometer vor der Ziellinie in Rapallo stürzte Weylandt auf der Abfahrt des Bocco-Pass und schlug mit dem Kopf auf den Asphalt. Wie der Fernsehsender "Eurosport" berichtete, soll sich das Pedal des Radfahrers in einer Mauer verhakt haben, wodurch es zu dem Sturz kam. Weylandt verlor sofort das Bewusstsein. Innerhalb weniger Minuten war ein Ärzteteam zur Stelle und kämpfte um das Leben des Radsportlers.

Da der Mobilfunkempfang gestört war, wurde über das Fernsehen ein Rettungshubschrauber geordert. Da dieser aber keinen geeigneten Landeplatz in dem Gelände finden konnte, kam die Luftrettung für Weylandt zu spät. Trotz 40-minütigen Wiederbelebungsversuchen und Herzmassagen konnten ihn die Ärzte nicht mehr retten.

Weylandt erlag noch an der Unfallstelle seinen schweren Gesichtsverletzungen und einem Schädelbasisbruch. Dabei hätte der 26 Jahre junge Radfahrer im September sein erstes Kind bekommen.

Maßnahmen und bisherige Unfälle

Der "Giro d'Italia" soll trotzdem fortgesetzt werden, wie Angelo Zomegnan, der Direktor des Rennens in einer Pressekonferenz bekanntgab. Am Ende der vierten Etappe in Livorno wolle man erneut dem Verstorbenen gedenken. Eine Siegesfeier werde es dort allerdings nicht geben.

Bereits in den Rennjahren 1952, 1976 und 1986 mussten drei Radsportler beim "Giro d'Italia" ihr Leben lassen. Der Italiener Orfeo Ponsin war 1952 bei einer Abfahrt in der vierten Etappe gegen einen Baum gefahren, der Spanier Juan Manuel Santisteban stürzte im Jahr 1976 bereits in der ersten Etappe und zog sich einen Schädelbasisbruch zu und der italienische Radfahrer Emilio Ravasio fiel nach einem Sturz beim Giro im Jahr 1986 zunächst ins Koma und erlag später seinen Verletzungen.