London soll Fahrrad-Stadt werden: Bürgermeister Johnson will Münster den Rang ablaufen

"Cycling Super-Highways", Leihräder und Co. - Bürgermeister investiert in Radfreundlichkeit Londons

Von Laura Busch
13. September 2010

Münster gilt seit jeher als die Fahrrad-Hauptstadt in Europa schlechthin. Doch jetzt will Londons Bürgermeister Boris Johnson alles daran setzen, dass "seine" Stadt diesen Titel erringt. London werde schon bald das "Epizentrum der Pedalkraft", kündigte das Oberhaupt vollmundig an.

Neue Radwege und Leihfahrräder

Dass London bei den Olympischen Spielen im Jahr 2012 - bei denen die Szene-Stadt als Gastgeber fungiert - sportlich und dynamisch rüberkommt, soll Johnson einen zweistelligen Millionenbetrag wert gewesen sein. Mit soviel Geld ließ und lässt er die Stadt radfreundlich machen, etwa indem er bestimmte Radwege, die "Cycling Super-Highways", bauen lässt.

Zudem gibt es seit einigen Wochen rund 6.000 in blauer Farbe angemalte Leihfahrräder, die auf über 300 Stationen verteilt in der Stadt erhältlich sind. Aber nicht nur die Sportspiele sind ein Grund für diese Maßnahmen, sondern auch die Tatsache, dass das U-Bahn-System der Stadt vollkommen marode ist.

Undurchsichtiger Straßenverkehr, lauernde Fahrraddiebe

Wer sich jedoch in London auf den Drahtesel schwingt, muss ebenfalls vorsichtig sein. Der Verkehr ist bekannt dafür, gefährlich und undurchsichtig zu sein. Dazu kommt, dass Fahrraddiebe seit den Maßnahmen des Bürgermeisters ebenfalls ihr großes Geschäft wittern.