Boeing warnt Airlines vor Vereisung der Triebwerke beim "Dreamliner"

Von Max Staender
25. November 2013

Zum wiederholten Male muss der US-Luftfahrtkonzern Boeing seinen "Dreamliner"-Kunden unangenehme Nachrichten verbreiten, da die Triebwerke des Produzenten General Electric der beiden Flaggschiffe 787 und 747-8 unter schlechten Bedingungen vereisen könne. Der Flugzeugbauer rät den Piloten der betroffenen Airlines deshalb, Höhengewitter besser zu meiden.

Die als besonders sparsam geltenden Turbinen der GEnx-Familie scheinen demnach nicht ganz ausgereift zu sein, da es in den riesigen Aggregaten während des Fluges zur Bildung von Eiskristallen kommen kann und diese im schlimmsten Fall an Schubkraft verlieren. Das Umfliegen von Gewitterzellen bedeutet für die Fluggesellschaften eine Verlängerung der Flugstrecken, womit mehr Treibstoff benötigt wird und es deshalb zu Verspätungen kommt.

Einer der ersten Dreamliner-Kunden, die Japan-Airlines, reagierte umgehend auf die Warnung und streicht die Flüge auf den Routen von Tokio nach Singapur sowie nach Neu Delhi. Auch die Lufthansa nimmt den Hinweis Ernst, wobei die Fluggesellschaft betonte, dass heutzutage sowieso "kein Pilot freiwillig durch Gewitter" fliegt. Inzwischen arbeiten die Ingenieure von Boeing fieberhaft an einer Änderung der Software, um das Vereisungsproblem künftig in den Griff zu bekommen.