Japanische Airlines haben Behörden nicht über Probleme mit Dreamliner-Batterien informiert

Die beim Dreamliner eingebauten Lithium-Ionen-Akkus bergen ein größeres Risiko als übliche Batterien

Von Ingo Krüger
1. Februar 2013

Der Boeing 787 Dreamliner kommt nicht aus den Schlagzeilen. Mitte Januar haben Behörden weltweit ein Flugverbot den Passagierflieger verhängt, da zweimal eine Batterie an Bord Feuer gefangen hatte. Nun wurde bekannt, dass es schon zuvor Probleme mit den Lithium-Ionen-Akkus gegeben hat.

So gab die Fluggesellschaft All Nippon Airways (ANA) bekannt, dass die japanische Airline bereits im Jahre 2012 zehn Batterien auswechseln musste. Auch der Konkurrent Japan Airlines musste mehrmals eine Batterie ersetzen.

Kein meldepflichtiges Sicherheitsrisiko?

Medienberichten zufolge hatte ANA die Behörden jedoch nicht über die Zwischenfälle informiert. Dies sei nicht erforderlich gewesen, erklärte die Fluggesellschaft, da kein Sicherheitsrisiko vorgelegen habe. Außerdem sei es nicht zu Verspätungen und Ausfällen gekommen. Im Gegensatz zum Hersteller Boeing besaß die US-Verkehrssicherheitsbehörde NTSB ebenfalls keine Informationen über die Batterieprobleme.

Die Gefahr durch Lithium-Cobalt-Dioxid

Die beim Dreamliner eingebauten Lithium-Ionen-Akkus geraten schneller in Brand als die üblichen Nickel-Cadmium-Batterien, die allerdings nicht so leistungsfähig sind. In den Dreamliner-Akkus kommt Lithium-Cobalt-Dioxid zum Einsatz, dass nach Meinung von Experten eines der gefährlichsten Elektroden-Materialien überhaupt ist. Es sei leichter entflammbar. Zudem könne es schneller zu einer Explosion kommen.