Die unterschiedlichen Fluglizenzen - Was man in einer Flugschule alles lernen kann

Um ein Flugzeug fliegen zu dürfen, bedarf es einer Fluglizenz. In einer Flugschule werden unterschiedliche Kurse und Ausbildungen angeboten. Die Luftfahrtbehörde unterscheidet die Lizenz für Privat- oder Berufspiloten, für Privatflugzeugführer oder Verkehrspiloten sowie für Ultraleichtflugzeuge oder Segelflugzeuge. Informieren Sie sich über die unterschiedlichen Fluglizenzen.

Von Cornelia Gschiel

Luftsport: Frei wie ein Vogel

Der Traum vom Fliegen - im modernen Luftsport wird er möglich. Diese Sportart umfasst vielzählige Variationen. Zu den Sportgeräten, mit denen man den Luftsport ausüben kann, zählen

  • Ansicht von unten: Fallschirmspringerin springt aus dem Flugzeug

    © JWR - www.fotolia.de

  • Rundflug: Pilot im Hubschrauber

    © Luftbildfotograf - www.fotolia.de

  • Gleitschirmflieger mit gelb-rotem Schirm fliegt über einem grünen Gebirge

    © oneblink1 - www.fotolia.de

  • Unzählige Heißluftballons in verschiedenen Mustern und Farben steigen in den Himmel auf

    © Andreka Photography - www.fotolia.de

Wer sich für ihn interessiert und ihn tatsächlich betreiben möchte, muss einiges in die Sportgeräte investieren - und wenn er nur Fallschirmspringen will.

Nicht immer muss man sich gleich ein Sportflugzeug kaufen, nicht einmal einen Gleitschirm. Die Gerätschaften gibt es auch auszuleihen. Doch bei allen Luftsportarten werden mehr oder weniger Voraussetzungen gefordert:

  • für ein Hubschrauber den entsprechenden Pilotenschein
  • für das Gleitschirmfliegen ebenfalls einen Flugschein
  • oder für das Ballonfliegen einen speziellen Privatpilotenschein.

Flugausbildung

Wer mit einem Fluggerät fliegen möchte, muss also erst einmal eine Lizenz dafür haben. Flugschulen bieten verschiedenste Fluglizenzen an.

Von der Luftfahrtbehörde werden folgende Lizenzen ausgestellt:

  • Lizenz für Privat- oder Berufspiloten
  • Lizenz für Privatflugzeugführer oder Verkehrspiloten
  • Lizenz für Ultraleichtflugzeuge oder Segelflugzeuge.

Wer beispielsweise Pilot werden möchte, muss zuerst eine Flugausbildung absolvieren. Diese kann man an einer Fliegerschule oder in einem Luftsportverein machen. Zur Ausbildung gehört auch das Sprechfunkzeugnis.

Nach der Grundausbildung kann der Pilot noch verschiedene "Ratings" machen, also weitere Ausbildungen, die ihn berechtigen, größere und schwerere Maschinen zu fliegen.

Ausbildungsbestandteile

Viele Flugschulen haben sich auf Anfänger spezialisiert; die meisten Schulen bieten aber auch spezielle Kurse für Menschen mit Vorkenntnissen an. Um Fluggeräte zu betreiben, muss man in den allermeisten Fällen einen Flug- oder Pilotenschein machen. Durch theoretische Kurse und Übungsflüge werden die Schüler zu Profis ausgebildet.

Theorieunterricht

Wichtig ist, dass man auch den theoretischen Unterricht ernst nimmt, denn nur Flieger, die Ahnung von

haben, können auch in Gefahrensituationen brillieren. Auch

  • Luftfahrzeugkunde
  • Verhalten in besonderen Fällen
  • Luftrecht und
  • menschliches Leistungsvermögen

sind Fächer, die ein zukünftiger Flieger positiv abschließen muss, um einen Flugschein zu bekommen. Egal, welche Flugsportart man ausüben möchte, das Erlernen der Theorie bildet die Basis und ist besonders wichtig.

Die Kurse sind meist nicht ganz billig, dafür kann man anschließend selbstständig fliegen und dem Flugsport seine ganze Freizeit widmen. Auch für Freizeitflieger ist es sehr wichtig, dass sie Grundkenntnisse in den verschiedenen theoretischen Fächern haben.

Übungsstunden und Kurse

In Flugschulen kann man auch Übungsstunden und Kurse buchen. Geschulte und erfahrene Fluglehrer überprüfen die einzelnen Flüge und begleiten die Schüler durch den Kurs. Fehler werden sofort ausgebessert, sodass ein möglichst gutes Ergebnis erzielt wird.

Die Art der Kurse kann sich von Flugschule zu Flugschule geringwertig unterscheiden.

  • Manche Schulen setzen auf Intensivkurse, die einen Blockunterricht von einigen Stunden pro Tag vorsehen,
  • andere Schulen führen ihre Schüler langsam in die Kunst des Fliegens ein.

Beide Methoden haben Vor- und Nachteile. Jeder Flugschüler sollte deshalb selbst entscheiden, welche Methode die richtige für ihn ist. Natürlich ist auch eine gute körperliche Verfassung eine Voraussetzung, um mit den unterschiedlichsten Fluggeräten zu fliegen. Flugschulen setzen daher körperliche Untersuchungen voraus.

Blick in das Cockpit eines Flugzeugs während des Fluges, ein Pilot macht Notizen
Blick in das Cockpit eines Flugzeugs während des Fluges, ein Pilot macht Notizen

Lizenz für Segelflugzeuge

Die Lizenz für Segelflugzeuge kann man ebenfalls in einer Flugschule erhalten. Dafür muss man

  • eine ärztliche Kontrolle absolvieren und
  • mindestens 60 Starts und 25 Flugstunden

absolviert haben. In Flugschulen kann die Ausbildung auch schneller vorangehen als in Luftsportvereinen. Die Ausbildung zum Segelflieger kann man bereits mit 14 Jahren beginnen.

  • Am Anfang der Ausbildung stehen Anfängerschulungen, bei denen Grundsätzliches erlernt wird.
  • Im zweiten Abschnitt werden die Fähigkeiten des Schülers ausgebaut.
  • Der dritte Abschnitt steht ganz im Zeichen des Thermikfliegens.

Um diesen Abschnitt zu bestehen muss der Schüler fähig sein, einen halbstündigen Thermikflug zu schaffen. Am Schluss steht die Theorieprüfung, bevor die praktische Prüfung absolviert werden kann.

Segelflugzeug unter blauem Himmel, Sonne
Segelflugzeug unter blauem Himmel, Sonne

Lizenz fürs Drachenfliegen

Auch für das Fliegen von Drachen und anderen Gleitschirmen benötigt man eine Fluglizenz, die man in einer Flugschule erwerben kann.

Zuerst müssen theoretische Kurse besucht werden, in denen der Schüler in den bereits erwähnten Fächern ausgebildet wird. Erst wenn der Schüler die jeweiligen Grundkurse absolviert hat und auch die vorgeschriebenen Übungsstunden hinter sich gebracht hat, darf er zur Prüfung für die Fluglizenz antreten.

Hat man die Fluglizenz erst einmal, so gilt sie ein Leben lang, sofern es keinen Grund für einen Lizenz-Entzug gibt. Von Zeit zu Zeit müssen Überprüfungsflüge geflogen werden, wenn man nicht regelmäßig fliegt. Wer eine dreijährige Frist überschreitet, muss eine Nachschulung in einer Flugschule machen.

Drachenfliegen - Mann bei Start oder Landung
Drachenfliegen - Mann bei Start oder Landung

Lizenz für Helikopter

Rettungshubschrauber unter blauem Himmel
Rettungshubschrauber unter blauem Himmel

Mittlerweile werden verschiedene Ausbildungen zum Helikopterpilot angeboten, die je nach Flugschule geringwertig variieren. Die meisten modernen Flugschulen bieten Online-Trainings an. Der Flugschüler kann sich per Simulator mit den Instrumenten des Helikopters vertraut machen und sich daran gewöhnen. Einige Schulen bieten auch weitere Computerunterstützung an, beispielsweise Arbeits- und Textbücher sowie Fragenprogramme.

Privathubschrauberpilot

Wer Privathubschrauberpilot werden möchte, kann in einer Flugschule eine zwei- bis viermonatige Ausbildung machen, welche 45 Flugstunden umfasst. Außerdem gehört natürlich ein Theorieunterricht in den Fächern

  • Flugleistung und Flugplanung
  • Luftrecht
  • flugbetriebliche Verfahren
  • Navigation
  • menschliches Leistungsvermögen
  • allgemeine Luftfahrzeugkenntnisse
  • Wetterkunde und
  • Aerodynamik

dazu. Für einen Helikopterpilot ist es sehr wichtig, über alle diese Dinge Bescheid zu wissen. Den Schülern werden die Kenntnisse in einem Kurs vermittelt, der insgesamt über 100 Stunden dauert. Ständiges Mitlernen ist die Voraussetzung für ein späteres Bestehen der Prüfung.

Um eine Ausbildung überhaupt absolvieren zu dürfen, muss man vorher

  • ein polizeiliches Führungszeugnis
  • Geburtsurkunde
  • Meldezettel und
  • den fliegerärztlichen Untersuchungsbefund

mitbringen.

Rundflug: Passagier mit Kopfhörern in Flugzeug oder Hubschrauber
Rundflug: Passagier mit Kopfhörern in Flugzeug oder Hubschrauber

Berufshelikopterpilotenschein

Wer lieber Berufspilot werden möchte, muss einen theoretischen Kurs von 200 Stunden machen.

Flugsimulator

Sinnvoll ist es, wenn man seine Fähigkeiten und Kenntnisse über einen Flugsimulator online trainiert. Mit einem Flugsimulator kann man

  • sich optimal auf Flüge vorbereiten und
  • Genauigkeits- und Geschicklichkeitsflüge oder Platzrunden und Navigationsflüge absolvieren.

Voraussetzungen für den Berufshelikopterpilotenschein ist ein gültiger Privathelikopterpilotenschein sowie eine gültige Nachtflugberechtigung. Außerdem muss der zukünftige Berufspilot 30 Praxisstunden mit einem Fluglehrer machen. Dabei hat der Lehrer die Gelegenheit, die Kenntnisse und Fähigkeiten des Schülers noch zu verbessern. Innerhalb der letzten fünf Jahre muss der Schüler außerdem 185 Flugstunden absolviert haben.

Eine Ausbildung zum Helikopterpilot ist meist relativ langwierig und vor allem auch kostspielig. Viele Flugschulen bieten aber schon günstigere Angebote oder Kombiangebote an, um Schüler anzulocken. Wer sich noch nicht ganz sicher ist, ob der Helikopterpilotenschein das Richtige für ihn ist, sollte am besten einmal eine Schnupperstunde buchen.