Justin Gatlin löst Olympia-Ticket und sagt Usain Bolt den Kampf an

Von Ingo Krüger
25. Juni 2012

Usain Bolt aus Jamaika ist der große Favorit auf die olympischen Goldmedaillen in den Sprintdistanzen. Doch seine Konkurrenten schlafen nicht. Bei den US-Olympic-Trials in Eugene (Oregon) gewann Justin Gatlin die 100 Meter in persönlicher Bestzeit von 9,80 Sekunden. Schneller war in diesem Jahr nur Bolt selbst, der schon 9,76 und 9,79 Sekunden gelaufen ist.

Auch verbal zeigte sich der 30-jährige Gaitlin auf der Höhe. In einem Interview erklärte er, dass er einen Job zu erfüllen habe und dafür machen werde, was nötig ist. Es sei ihm gleichgültig, ob er 10,4 oder 9,4 Sekunden laufen müsse. Bereits im Jahre 2004 hatte sich Gaitlin den Olympiasieg über die kurze Sprintdistanz gesichert. Dann wurde er jedoch wegen der Einnahme illegaler Mittel zwischen 2006 und 2010 für vier Jahre gesperrt.

Auch die anderen Top-Sprinter der USA zeigten sich bei den Vorausscheidungen für London in hervorragender Verfassung. Der dreifache Weltmeister von 2007, Tyson Gay, feierte mit 9,86 Sekunden und Platz zwei ein glanzvolles Comeback nach einer fast einjährigen Pause wegen einer Hüftoperation. Ryan Bailey sicherte sich als Dritter mit 9,93 Sekunden ebenfalls die Fahrkarte zu den Olympischen Spielen (27. Juli bis 12. August).

Die Trials in Eugene forderten auch prominente Opfer. Sprinter Walter Dix, zweifacher Vizeweltmeister von 2011, verpasste als Achter die Qualifikation deutlich. Über 400 Meter scheiterte der Olympiasieger von 2004, Jeremy Wariner. Kugelstoßer Adam Nelson (Silber bei Olympia 2000 und 2004 sowie Weltmeister 2007) erreichte mit 18,47 Meter noch nicht einmal das Finale.