Wenn Sport zu Stress wird

Von Karla Hettesheimer
20. Januar 2012

Ein gewisser Leistungsdruck ist bei Wettkampfsport normal. Besonders für junge Sportler ist es aber wichtig, dass der Stress positiv bleibt. Denn nur wenn die Atmosphäre bei den Wettkämpfen, dass Zusammengehörigkeitsgefühl und der Spaß an der Sache stimmen, können die Sportler ihre volle Leistung zeigen ohne dabei ihre Gesundheit zu belasten.

Auch bei den ersten Olympischen Jugend-Winterspielen in Innsbruck ist die Aufregung groß. Wie die Sportpsychologin Jeannie Ohlert erklärt, sind viele der 15- bis 18-Jährigen mit einem solchen Event überfordert. Die Expertin weiß, dass zu viel Stress, auch wenn er positiv ist, die Leistung hemmen kann. Schließlich handelt es sich für die jungen Sportler um einen absoluten Höhepunkt, bei dem massenhaft Adrenalin ausgeschüttet wird. Auch die Atmosphäre vor Ort, nämlich das Publikum, das anfeuert und hohe Erwartungen stellt sowie die enorme Lautstärke können zu Ablenkung führen.

Nur etwa ein Drittel der Jung-Athleten schafft es, an einem solchen Tag auf den Punkt fit zu sein. Gerade in dem Alter der Teenager, wäre es besonders wichtig, sich auch einmal zurückziehen zu können. Doch einen Rückzugsraum gibt es bei einem solchen Wettkampf nicht und auch die schützende Familie kann nicht helfen.

Bei so viel Aufregung ist es daher sicherlich kein Wunder, dass die meisten jungen Sportler es nicht schaffen, die Leistung zu bringen, die der Trainer von ihnen außerhalb des Wettkampfs gewohnt ist.