Niederlage für München - Winterspiele 2018 finden in Pyeongchang statt

Die olympischen Winterspiele 2018 finden nach dreimaliger Bewerbung in Pyeongchang statt

Von Matthias Bossaller
8. Juli 2011

Das Sieger-Gen von "Kaiser" Franz Beckenbauer hat nicht gewirkt. Das Internationale Olympische Komitee (IOC) verweigerte München den Zuschlag für die Winterspiele 2018. Stattdessen jubelte die südkoreanische Stadt Pyeongchang.

Das Ergebnis der Abstimmung, die bereits im ersten Wahldurchgang entschieden war, fiel eindeutig aus. Pyeongchang erhielt 63 Stimmen - München nur 25. Damit verpasste es die Isar-Metropole als einzige Stadt, zweimal Gastgeber von olympischen Spielen zu sein. Das als chancenlos angetretene Annecy bekam sieben Stimmen.

Münchner Delegation ist enttäuscht von der Entscheidung

Pyeongchang hatte sich bereits zwei Mal für die olympischen Winterspiele beworben. Im dritten Anlauf klappte es dann. Um 17.18 Uhr verkündete IOC-Präsident Jacques Rogge den strahlenden Sieger.

Der Münchner Delegation um Katarina Witt verging das Lächeln. Die frühere Eislauf-Olympiasiegerin vergoss sogar ein paar Tränen. 44 Monate hatte sie, IOC-Vizepräsident Thomas Bach und der Rest des Teams um die zweiten olympischen Spiele nach 1972 in München gekämpft - am Ende ohne Erfolg. Für die letzten Tage vor der Entscheidung war sogar Franz Beckenbauer, der die Fußball-WM 2006 nach Deutschland geholt hatte, mit von der Partie, um die IOC-Mitglieder von der bayrischen Landeshauptstadt und Garmisch-Partenkirchen zu überzeugen.

Finanzielle Gründe gaben vermutlich den Ausschlag

Nach der Niederlage stellt sich für München nun die Frage, ob es für 2022 noch einmal ins Rennen geschickt wird. Das Beispiel Pyeongchang zeigt: Auch nach einer Absage lohnt es sich, weiter um seine Chance zu kämpfen. Die Südkoreaner mussten für die Spiele 2010 und 2014 eine Niederlage verdauen. Schlussendlich wird wohl das Geld den Ausschlag für Pyeongchang gegeben haben. Hinter der Bewerbung stehen finanzstarke Konzerne und die Politik. Der Ausbau der Infrastruktur war für die vorangegangenen Bewerbungen mit Milliardenbeträgen finanziert worden.