Olympia in London - OK verkauft vergünstigte Zimmer zu Wucherpreisen weiter

Einige Hotelketten kritisieren die Kooperation von Locog mit bestimmten Reiseveranstaltern

Von Matthias Bossaller
2. Mai 2011

Die Idee war gut: Viele Hotelketten in London haben dem Organisationskomitee der Olympischen Spiele Locog für Olympia 2012 in der englischen Hauptstadt Zimmerkontingente zu günstigen Preisen abgetreten. Diese Zimmer sollten ausschließlich an Organisatoren, Offizielle sowie Menschen angeboten werden, die sich kein teures Hotel und eine Eintrittskarte zu Normalpreisen leisten können. Doch was machte das Organisationskomitee Locog?

Zusammenarbeit sollte Abzockerpreise vermeiden

Es verkaufte die Karten an die Reiseveranstalter Thomas Cook und CoSport. Diese bieten die Tickets nun zu Wucherpreisen an. Viele Hotelketten wie Premier Inn, Thistle Group oder Hilton Worldwide sind empört und wollen den Vertrag mit Locog kündigen.

Die Organisatoren der Sommerspiele in London haben sich 56.000 von 114.000 verfügbaren Zimmern gesichert. Durch das vergünstigte Angebot sollten Abzockerpreise vermieden werden und familiefreundliche Konditionen angeboten werden. Die Kooperation zwischen einigen Hotels und Locog war einer der Hauptgründe, weshalb das Internationale Olympische Komitee IOC London den Zuschlag erteilt hatte.

Stellungnahme von Locog

Die Reiseveranstalter bieten nun Hotelzimmer plus Eintrittskarten zu satten Preisen an, die teilweise um 300 Prozent über dem ursprünglichen Preis liegen. Für ein Hotel, in dem eine Übernachtung 224 Pfund kostet, verlangt Thomas Cook für zwei Übernachtungen sowie Olympiatickets stolze 5300 Pfund. Locog verteidigt sich nun und erklärte, die Wucherpreise würden nur auf 20 Prozent des Kontingents zutreffen. Außerdem seien höhere Preise angemessen, da der Käufer die Sicherheit habe ein Olympiaticket zu erhalten.

Normalerweise sei der Kauf einer Eintrittskarte dem Zufall überlassen, da die Tickets im Internet verlost werden.