IOC führt Sex-Test für Frauen wieder ein

Ab 2012 soll der IOC Test zur Ermittlung eines Hyperandrogenismus wieder eingeführt werden

Von Frank Hertel
12. April 2011

Bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften vor drei Jahren in Durban hat die Siegerin im 800-Meter-Lauf Caster Semenya weltweit für Aufsehen gesorgt, weil sie höchstwahrscheinlich unter dem Androgen Insuffizienz Syndrom (AIS) litt. Das heißt, sie hatte ein Y-Chromosom in ihren Genen, entwickelte sich aber dennoch als Frau. Allerdings lief sie so schnell wie ein Mann. Dadurch wird der Wettbewerb verzerrt.

1996 bei den Olympischen Sommerspielen in Atlanta, hatte man 7 AIS-Frauen aus dem Wettbewerb gezogen. Danach hatte man den sogenannten Sex-Test für Frauen verboten. Mit ihm werden Frauen darauf getestet, ob sie einen Hyperandrogenismus aufweisen, also einen Überschuss an männlichen Hormonen.

Neuerungen ab 2012

Dieser Test soll ab 2012 wieder eingeführt werden, teilte Professor Arne Ljungqvist mit. Er ist Chef der medizinischen Kommission des IOC. Anfang Juli soll die Regel auf der Vollversammlung des IOC in London verabschiedet werden.

Neu wird sein, dass die postiv getesteten Frauen anonym bleiben dürfen. Wird bei ihnen ein Überschuss männlicher Hormone nachgewiesen, können sie diesen Wert mit weiblichen Hormonen auf ein nicht wettbewerbverzerrendes Maß senken.

Auf der selben Vollversammlung wird auch bekannt gegeben, welche Stadt die Olympischen Winterspiele 2018 ausrichten darf. Auch München hat sich beworben.