Biathletin Evi Sachenbacher-Stehle bestreitet vorsätzliches Doping bei Olympia in Sotschi

Von Ingo Krüger
24. Februar 2014

Skilangläuferin und Biathletin Evi Sachenbacher-Stehle versprach nach ihrem positiven Dopingtest bei den Olympischen Winterspielen in Sotschi die Angelegenheit lückenlos aufzuklären.

Positiver Dopingtest bei Evi Sachenbacher-Stehle nach Massenstart

Nach dem Rennen im Massenstart, bei dem die 33-Jährige aus Reit im Winkl den vierten Platz belegt hatte, wurden bei einer Dopingprobe in ihrem Urin Spuren von Methylhexanamin gefunden. Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) schloss Sachenbacher-Stehle aufgrund der positiven Dopingprobe aus der deutschen Olympiamannschaft aus. Die Disziplinarkommission des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) annullierte ihre vierten Plätze im Massenstart und mit der deutschen Mixed-Staffel.

Einnahme von Methylhexanamin durch verunreinigte Nahrungsergänzungsmittel

Sachenbacher-Stehle gab an, Methylhexanamin unbewusst über ein Nahrungsergänzungsmittel, das sie von einem privaten Ernährungsberater erhielt, aufgenommen zu haben. Die Substanz dient gewöhnlich der Leistungssteigerung im Kraftsport und hat eine ähnlich stimulierende Wirkung wie Amphetamin. Schwere gesundheitliche Schäden sind nicht auszuschließen.

Neben Sachenbacher-Stehle fanden die Kontrolleure des olympischen Dopinglabors auch beim italienischen Bobfahrer William Frullani sowie beim lettischen Eishockeyspieler Vitalijs Pavlovs Spuren dieser Substanz. Jedes Jahr führen mit Methylhexanamin verunreinigte Nahrungsergänzungsmittel weltweit zu rund 300 Dopingfällen.

Hausdurchsuchung und Ermittlungsverfahren gegen Unbekannt

Das Landeskriminalamt Bayern hatte aufgrund des positiven Dopingtests Sachenbacher-Stehles Wohnung und den Olympia-Stützpunkt Ruhpolding durchsucht. Dabei fanden die Beamten verschiedene Nahrungsergänzungsmittel und leiteten ein Ermittlungsverfahren gegen Unbekannt wegen Verbreitung verbotener Substanzen ein.