Sprungtechniken beim Hochsprung - vom Schersprung bis zum Fosbury Flop

Beim Hochsprung handelt es sich um eine Disziplin der Leichtathletik. Der Sportler muss dabei nach einem Anlauf über eine möglichst hoch angebrachte Latte springen, ohne dass diese heruntergerissen wird. Wichtig ist eine hohe Körperspannung. Es kommen unterschiedliche Sprungtechniken zum Einsatz. Informieren Sie sich über die verschiedenen Sprungtechniken beim Hochsprung.

Von Cornelia Gschiel

Die Regeln

Beim Hochsprung versucht der Sportler, einen Sprung über eine möglichst hoch angelegte Latte zu schaffen, ohne diese mit herunter zu reißen. Jedem Teilnehmer werden dazu drei Versuche gewährt, in denen nicht nur Patzer korrigiert, sondern auch die eigene Höhe verbessert werden kann.

Springen in einem Wettbewerb mehrere Teilnehmer dieselbe Höhe, so gewinnt derjenige, der weniger Versuche braucht, um diese zu erreichen. Kommt es auch hier zu einem Unentschieden, so wird ein Stechen gesprungen, bei dem die Latte auf selber Höhe übersprungen und bei jedem neuen Durchgang zwei Zentimeter erhöht wird, bis es zu einem Ergebnis kommt.

Auch wenn ein Versuch ungültig war, darf keine geringere Höhe eingestellt werden. Außerdem muss der Athlet unbedingt mit einem Fuß abspringen und die Latte mit dem Kopf zuerst überqueren.

Beim Sprung selbst kommt es auf eine gute Körperbeherrschung und eine enorme Körperspannung an, denn auch wenn die Latte nur mit einem Zeh berührt wird, fällt sie herunter und der Versuch wird als ungültig erklärt.

Die Latte selbst besitzt eine Länge von vier Metern und darf nicht schwerer als zwei Kilogramm sein. Es existieren mehrere Techniken, die sich etabliert haben. Die Wettkampfdisziplin des Hochsprungs wird in England seit Mitte des 19. Jahrhunderts von Männern ausgeübt; zu dieser Zeit wurden auch die noch immer gültigen Regeln festgesetzt. Hochsprung als Wettkampf für Frauen etablierte sich 1895 in den Vereinigten Staaten.

Athletin beim Stabhochsprung
Athletin beim Stabhochsprung

Sprungtechniken:

  • Frontalhocke
  • Schersprung
  • Rollsprung
  • Fosbury Flop
  • Speedund Powerflop

Die Frontalhocke

Die älteste Technik, die beim Hochsprung angewendet wird, ist die so genannte Frontalhocke. Diese hat ihren Namen daher, dass zuerst gerade angelaufen wird und man danach beide Arme und ein Bein - das Sprungbein - nach oben zieht.

Anschließend werden beide Beine zum Körper hin gezogen, bevor man auf den Füßen landet. Diese Technik galt bald als überholt, da man mit ihr nicht besonders hoch springen kann, da der Körperschwerpunkt einen hohen "Flug" verhindert.

Der Schersprung

Als nächste Technik stellen wir Ihnen den Schersprung vor: Dabei überqueren die Sportler die Latte mit aufrechtem Oberkörper, während ein Bein nach oben gestreckt wird, um die Latte zu überwinden. Auch diese Sprungtechnik war nur eine Zeit lang beliebt, bevor sie vom so genannten Rollsprung abgelöst wurde.

Der Rollsprung

Beim Rollsprung überquert der Athlet die Latte mit dem Bauch zuerst. Das Bein, das der Latte am nächsten ist, nennt man dabei Sprungbein. Das Schwungbein überquert die Latte in großem Bogen.

Der Fosbury Flop

Derzeit wenden die meisten Hochspringer den Fosbury Flop an, mit dem Dick Fosbury im Jahre 1968 die Olympischen Spiele gewonnen hat. Das Besondere an dieser Sprungtechnik ist, dass die Latte rücklings überquert wird. Der Hochspringer läuft also nicht gerade an, sondern läuft eine Kurve und dreht sich kurz vor der Latte um, sodass der Rücken zuerst die Latte überquert.

Speed- und Powerflop

Etwas gewöhnungsbedürftig sieht es aus, wenn der Sportler seinen Körper geradewegs um die Latte herum schmiegt. Sehr beliebt sind Mischformen aus Speedflop und Powerflop. Beim Speedflop baut der Springer auf seine Geschwindigkeit und läuft schnell an, während der Sportler beim Powerflop auf seine Sprungkraft vertraut.

Der Straddle

Der Straddle ist mittlerweile beinahe völlig aus den Wettkampftechniken verschwunden. Die Latte wird hier mittels einer Schrägrolle auf dem Bauch übersprungen; die Beine werden forschartig gespreizt, während die Knie gebeugt bleiben. Der Springer rollt sich bei der Landung nach vorn ab.

Außerdem diesen bekanntesten Sprungtechniken gibt es noch den Scher-Kehr-Sprung und den Parallel-Rücken-Rollsprung.

Wir empfehlen Ihnen, alle Sprungtechniken, die für Sie interessant sind, auszuprobieren und sich dann für eine der vielen Techniken zu entscheiden. Haben Sie erst einmal die geeignete Technik gefunden, heißt es: Üben, üben und noch einmal üben!

Unser Tipp: Trainieren Sie Ihren Körper außerdem mit regelmäßigen Ausdauereinheiten und einzelnen Krafttrainings. So kann sich Ihr Körper auf die Anstrengungen beim Sprung einstellen und ist bestens darauf vorbereitet.