Hapkido - Philosophie und Techniken

Unter Hapkido versteht man eine Art der Selbstverteidigung. Die unterschiedlichen Abwehrmethoden lassen sich in den Bereich der Kampfkunst legen. Dabei kommen die Prinzipien Kreis, Fluss und Nicht-Widerstand zum Einsatz. Abgewehrt wird mit Händen, Beinen und Füßen. Lesen Sie alles Wissenswerte über die Philosophie sowie die unterschiedlichen Techniken des Hapkido.

Von Kai Zielke

Philosophie des Hapkido

Hapkido ist eine Kampfsportart und eine Lebensphilosophie. In erster Linie dient sie der Selbstverteidigung. Aus diesem Grunde ist es verständlich, dass Hapkido hauptsächlich diverse Abwehrmethoden beinhaltet. Um diese richtig einzusetzen, ist nicht nur ein hartes körperliches Training erforderlich, sondern auch die Schulung des Geistes.

Insbesondere werden bei dieser Kampfkunst drei Prinzipien angewendet. Sie nennen sich

  • Kreis
  • Fluss und
  • Nicht-Widerstand.

Dies bedeutet, dass alle Bewegungen in der Form eines Kreises flüssig ausgeführt werden, wobei die Verteidigungsmethoden nur defensiv angewendet werden. Zu ihnen zählen

  • Tritte und Schläge, aber auch
  • Würfe und Stöße sowie
  • diverse Hebeltechniken.

Eine besondere Bedeutung kommt den Nervendruckpunkttechniken zu, da diese auf relativ sanfte Art eine erhebliche Wirkung erzielen können. Das Kämpfen mit der Waffe steht im Hapkido eher im Hintergrund.

Alle Schüler des Hapkido erlernen zunächst die Philosophie dieser Kampfkunst, welche die drei Prinzipien des Kreises, des Flusses und des Nicht-Widerstandes beinhaltet. Außerdem werden sie immer wieder dahingehend geschult, dass ihre Künste vorbehaltlich der Abwehr dienen.

Die Abwehrtechniken

Die unterschiedlichen Methoden der Abwehr werden dann in der Praxis geschult. Da es unterschiedliche Arten des Angriffs gibt, müssen die Verteidigungsmethoden sorgsam ausgewählt werden. Auch dies erfordert eine präzise körperliche und geistige Schulung.

Wichtige Techniken:

  • Tritte
  • Schläge
  • Würfe
  • Stöße
  • Hebeltechniken
  • Waffentechniken

Handtechniken

So gehören Faustschläge zu den gängigen Verteidigungsmethoden. Sie können als frontaler Stoß oder in verschiedene Richtungen erfolgen. Der Stoß von unten nach oben wird als Hakwon bezeichnet. Die Handtechniken können ebenfalls in unterschiedliche Richtungen ausgeführt werden. Dazu werden die Außenkanten, die Handflächen oder die Handrücken benutzt.

Fuß- und Beintechniken

Fußtechniken werden in unterschiedlicher Höhe und in unterschiedlicher Stärke angewandt. Sie können mit dem Ballen oder mit dem Fußrücken ausgeführt werden. Kniestöße gehören allerdings zu den Beintechniken.

Atemtechnik

Damit ein Angriff schadlos überstanden wird, kommt es nicht nur auf die richtige Abwehr an, sondern auch auf die richtige Atmung. Durch das Atemtraining kann der Schüler sowohl Einfluss auf sein Lungenvolumen nehmen als auch spezielle Muskeln aktivieren. Dies minimiert die Verwundbarkeit und sorgt für geschmeidigere Bewegungsabläufe.

Fallschule

Ebenfalls wichtig ist das Trainieren des richtigen Falls. Dieser Teil der Ausbildung wird als Fallschule bezeichnet. Der Schüler lernt, wie er

  • seinen Körper schützt, wenn er nach vorn, nach hinten oder zur Seite fällt beziehungsweise
  • bei einem Schulterwurf perfekt abrollt.

Die Hebeltechniken

Wenn die Abwehrtechniken beherrscht werden, trainiert der Schüler Würfe und Hebeltechniken. Sie erfordern nicht nur körperliches Geschick, sondern auch physikalische Kenntnisse. Erst dann lernt er solche Abwehrmethoden, die auch dem Angriff dienen könnten. Sie setzen sich aus Tritt- und Schlagtechniken sowie aus unterschiedlichen Waffentechniken zusammen.

Waffen im Hapkido

Zu den Waffen zählen unter anderem

  • der Kurz- und der Langstock
  • das Messer sowie
  • das Schwert.

Immer wieder geht es im Hapkido darum, Bewegungen kreisförmig und fließend auszuführen, um anschließend wieder an den Ursprung der Bewegung zu gelangen. Dabei wird dem Gegner kein Widerstand geleistet. Hapkido ist vor allem eine Form der Selbstverteidigung, diese Kunst dient nicht dem Angriff.