Die verschiedenen Judo-Gürtel und wie man diese richtig bindet

Beim Judo werden Judogürtel getragen, die je nach Ausbildungsgrad des Kämpfers unterschiedliche Farben haben. So beginnt man beispielsweise mit dem weißen Gürtel; generell lässt sich der Schüler vom Meister unterscheiden. Die Judogürtel werden auf eine ganz bestimmte Art und Weise gebunden. Informieren Sie sich über die unterschiedlichen Judo-Gürtel und lesen Sie, wie man diese richtig bindet.

Von Kai Zielke

Die Judo-Hierarchie

Generell unterscheidet Judo lediglich zwischen dem Kyū (Schüler) und dem Dan (Meister). Der Kyū hat neun Grade. Auf der geringsten Stufe trägt der Kämpfer einen weißen Gürtel, es folgen Bindungen in

  • weiß-gelb
  • gelb
  • gelb-orange
  • orange
  • orange-grün
  • grün
  • blau und
  • braun.

Der Dan verfügt über zehn Grade, wobei der erste ab einem Alter von 16 Jahren erworben werden kann. Zuständig für die Vergabe der Meistergürtel sind die Landesverbände sowie Deutsche Judo-Bundesverband e.V., die allerdings nur ausgesprochen selten Gürtel vergeben, die über dem 5. Dan liegen, da jede höhere Stufe eine besondere Kunstfertigkeit des Kampfsports erfordert.

Grade und Farben: Der Kyū hat neun, der Dan zehn Grade - zu den Gürtelfarben zählen weiß, gelb, orange, grün, blau, braun, schwarz und rot.

Die Entscheidung, einen Gürtel für den 8. oder 9. Dan zu vergeben, darf sogar nur der Bundesverband treffen. Der Gürtel für den 10. Dan wird exklusiv von der internationalen Judo-Föderation vergeben. Die Farben sind

  • schwarz (1. bis 5. Dan)
  • rot-weiß (7. bis 8. Dan) sowie
  • rot (9. und 10. Dan).

Theoretisch könnte sogar noch ein höherer Dan vergeben werden, da es keine Limitierung gibt, doch die Verbände haben sich darauf verständigt, dies nicht zu tun.

Körperausschnitt Judokämpfer im Anzug und schwarzem Gürtel
Körperausschnitt Judokämpfer im Anzug und schwarzem Gürtel

So bindet man den Judo-Gürtel

Natürlich darf der Judo-Gürtel nicht irgendwie gebunden werden, denn im Laufe der Jahrhunderte haben sich hierfür bestimmte Traditionen herausgebildet.

  1. Gängig wird erst die linke Seite der Jacke über die rechte gelegt.
  2. Anschließend positioniert man die Mitte des Gürtels auf die Höhe des Bauchnabels.
  3. Hinter dem Rücken wird der Gürtel gekreuzt, anschließend wird auf der Vorderseite der gleiche Vorgang gemacht.
  4. Nun nimmt man ein Ende des Gürtels und steckt ihn durch die vordere Schlaufe, die durch die Kreuzung entstanden ist.
  5. Anfänger können das Ende einfach durchstecken, erfahrene Judokas können das Ende aber auch erneut zwischen den einzelnen Gürtellagen hindurchstecken, weil dieser dann besser hält.

    Anschließend muss der Gürtel nur noch richtig festgezogen werden und der Kampf kann beginnen.

Für das Binden des Gürtels gilt dabei eindeutig das Sprichwort, dass Übung den Meister macht. Insbesondere junge Kämpfer, die vielleicht tatsächlich schon im Alter von sieben Jahren mit Judo begonnen haben, brauchen bei der Bindung anfangs Hilfe.

Und die Erfahrung zeigt: Eltern und Treainer müssen hier die nötige Geduld mitbringen. Die richtige Bindung fällt den Kindern oft schwerer als die Anwendung der erlernten Kampftechniken.