Klitschkos WBA-WM-Gürtel wird neu vergeben

Klitschko gibt seinen WM-Gürtel ab und wird ab sofort als WBA-Superchampion geführt

Von Matthias Bossaller
25. Juli 2011

Im Boxsport den Überblick zu behalten, ist selbst für Beteiligte schwer. In den vier maßgeblichen Verbänden WBA, WBC, IBF und WBO gibt es jeweils einen Weltmeistergürtel zu gewinnen. Oder auch nicht?

Wladimir Klitschko muss WM-Titel teilen

Neben dem Weltmeister führen manche Verbände noch einen Superchampion und einen Interimsweltmeister. So kommt es, dass Wladimir Klitschko seinen jüngst erkämpften WM-Titel nach Version der WBA teilen muss, weil der Verband einen neuen WM-Kampf im Schwergewicht zwischen dem Weltranglisten-Ersten Ruslan Chagaev gegen dem Zweiten Alexander Povetkin angesetzt hat. Am 27. August soll der Fight in der Erfurter Messehalle stattfinden.

Klitschko wird in der WBA nun als Superchampion geführt, weil er Titel in mehreren Verbänden inne hat. Dadurch wird der reguläre Weltmeistertitel wieder frei.

Kritik durch Jean-Marcel Nartz

Bei diesem Gewurstel blicke kein Mensch mehr durch, kritisiert Jean-Marcel Nartz, Vorstandsmitglied des europäischen Verbandes EBU. Den Verbänden ginge es nur darum, noch mehr Geld zu verdienen.

Dieser Vorwurf ist in der Tat nicht von der Hand zu weisen. Denn: Für jeden WM-Kampf erhalten die Verbände eine so genannte "Sactionfee". Dies ist eine Gebühr, die von den Boxern oder deren Management an die Verbände gezahlt werden muss. Je mehr Kämpfe auf dem Programm stehen, desto mehr Geld fließt in die Verbandskassen.

Die WBA führt derzeit übrigens drei verschiedene WM-Champs im Mittelgewicht: Superchamp Felix Sturm, Weltmeister Gennady Golovkin und Interims-Weltmeister Hassan N'Dam N'Jikam.