ARD verzichtet künftig auf das Boxen: TV-Vertrag mit Sauerland vor dem Ende

Von Alexander Kirschbaum
29. April 2014

Boxabende in der ARD könnten schon bald der Vergangenheit angehören. Der Öffentliche-Rechtliche Sender plant ein Ende der Zusammenarbeit mit dem Boxstall Sauerland, wie ARD-Programmdirektor Volker Herres mitteilte. Der Fernsehvertrag mit dem deutschen Boxstall läuft noch bis Ende des Jahres, dann soll Schluss sein.

Weniger Geld für Sportberichterstattung und Bedenken gegen Boxen

Ob im ersten Programm in Zukunft überhaupt noch Profiboxen gezeigt wird, ist fraglich. Laut Herres steht dem Fernsehsender künftig insgesamt weniger Geld für Sportberichterstattung zu Verfügung, daher müssten bei gewissen Sportarten Einschnitte vorgenommen werden.

Abgesehen von dem finanziellen Aspekt gibt es beim WDR-Rundfunkrat Vorbehalte gegen die Sportart. Einige Rundfunkräte mokieren seit Jahren, dass Boxen aufgrund der Gewalt nicht ins Sendekonzept der ARD passe. Insgesamt veranstaltete Sauerland jährlich zehn Boxabende für das erste Programm und erhielt dafür bis zu 15 Millionen Euro pro Jahr. Die Kämpfe mit Arthur Abraham oder Marco Huck erreichten regelmäßig gute Einschaltquoten mit einem Marktanteil von über 20 Prozent.

Der Geschäftsführer des Boxstalls, Kalle Sauerland, zeigte sich von dem drohenden Ausstieg der ARD nicht überrascht. In den nächsten Monaten wollen die Boxpromoter die ARD noch umstimmen und einen neuen Vertrag vereinbaren.